6. Spieltag Mittelsachsenliga

Erster Fleck auf weißer Weste

Im Spitzenspiel der Fußball-Mittelsachsenliga hat der TSV Großwaltersdorf gestern gegen Spitzenreiter SV Hartmannsdorf mit 1:2 den Kürzeren gezogen. Bis dahin hatten beide Teams eine makellose Bilanz.

Quelle: Freie Presse/Knut Berger

Grosswaltersdorf – Es war praktisch der inoffizielle mittelsächsische „Supercup“, der gestern in Großwaltersdorf ausgespielt wurde. Denn mit dem TSV Großwaltersdorf sowie dem SV Hartmannsdorf trafen der amtierende Meister sowie der Pokalsieger aufeinander. Außerdem hatten beide Teams vor dem Anpfiff noch keinen einzigen Zähler in dieser Saison abgegeben. Am Ende nahmen die Gäste durch einen 2:1 (2:1)-Sieg die drei Punkte mit nach Hause und festigten ihre Tabellenführung (1./15). Der TSV ist Fünfter (9).
Doch über die Partie dürfte gestern Abend noch in mancher Wohnstube diskutiert worden sein. Beide Seiten begannen engagiert und taktisch diszipliniert. Der erste richtige Aufreger sollte dann nicht ohne Folgen bleiben. Großwaltersdorf wollte auf Höhe der Mittellinie einen Freistoß ausführen. Ein gegnerischer Spieler stellte sich davor, ohne den fußballgesetzlich bestimmten Mindestabstand einzuhalten. Und der Hartmannsdorfer fälschte den Ball so ab, dass das Spielgerät Gästekapitän Christopher Götze vor die Füße fiel. Er hob die Kugel aus 40 Metern über den zu weit vor dem Kasten stehenden Großwaltersdorfer Schlussmann Rico Kittlaß ins Netz – 0:1.
Alle Reklamationen der Großwaltersdorfer Akteure wurden danach vom Schiedsrichter als unbegründet abgewiesen. Doch damit war der Kessel aufs Feuer gestellt. TSV-Trainer Michael Rudolph vermied es, zu dieser Situation konkret etwas zu sagen. „Aber so etwas ist mir in 25 Jahren Trainertätigkeit noch nicht passiert“, stellte er fest. Hartmannsdorf erhöhte kurz darauf durch Julian Schaarschmidt auf 2:0.
„Die 1. Halbzeit haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht und verdient mit 2:0 geführt“, erklärte Gäste-Trainer Alexander Theuer. Doch noch vor der Pause verkürzten die Platzherren, als Robin Lenke einen Foulelfmeter versenkte.
Der zweite Spielabschnitt fand dann endgültig nicht mehr auf dem Ponyhof statt. In der Strafenkartei waren am Ende sieben gelbe Karten sowie ein roter Karton für den Hartmannsdorfer Götze aufgeführt. Eine Eingruppierung in der nach oben offenen Härteskala wollte TSV-Trainer Rudolph zwar nicht vornehmen, sagte aber: „Zum Glück mussten wir keinen Spieler ins Krankenhaus bringen. Das ist die gute Nachricht des Tages.“
Rudolph sah seine Mannschaft im zweiten Durchgang auf ein Tor stürmen. „Aber wir haben es verpasst, einen zweiten Treffer zu markieren. Und deshalb gilt es auch, die Niederlage unterm Strich zu akzeptieren“, sagte der Großwaltersdorfer Übungsleiter. Sein Hartmannsdorfer Kollege Theuer wusste am Ende, dass seine Männer im zweiten Durchgang enorm unter Druck standen: „Wir haben mit Glück und Geschick verteidigt und konnten uns bei unserem Torwart Eric Scheel bedanken.“

 

Motor bestätigt Aufwärtstrend

Im Derby der Fußball-Mittelsachsenliga hat der BSC Motor Rochlitz beim 3:1-Auswärtssieg in Mittweida seine gute Form unter Beweis gestellt. Lediglich nach der Pause war der Sieg kurz in Gefahr.

Quelle: Freie Presse/Robin Seidler

Mittweida – Der BSC Motor Rochlitz hat seinen Aufwärtstrend in der Fußball-Mittelsachsenliga bestätigt. Durch den 3:1-Auswärtssieg beim SV Germania Mittweida II zogen die Schützlinge von Bertram Fischer gestern mit dem Aufsteiger nach Punkten gleich: Beide Teams haben jetzt neun Zähler auf dem Konto.
Die Rochlitzer wollten von Beginn an die Initiative übernehmen. Das klappte zunächst ganz gut. Schon in der Anfangsphase kamen sie zu ersten Chancen. Doch Christoph Eckart und Tom Gutknecht rutschten knapp an Flanken von Sebastian Pötzsch vorbei. Danach verflachte die Partie aber zusehends, sodass Torraumszenen Mangelware wurden. Die Germania-Reserve versuchte über die gesamte Spielzeit, mit die Motor-Abwehr langen Bällen zu knacken. Mehr als ein Schuss von Marco Kipsch sprang zunächst nicht heraus. Die Rochlitzer konterten indes gefährlich. Nachdem Pötzsch nach einer halben Stunde bei einem Pass noch im Abseits gestanden haben soll, war in der 42. Minute Gutknecht auf und davon, ließ im Strafraum zwei Mittweidaer aussteigen und erzielte mit einem satten Rechtsschuss das 1:0 für Rochlitz. Die Gästen hätten vor der Pause sogar noch erhöhen können, doch Eckardts Schuss wurde abgeblockt und Markus Heinich scheiterte gleich doppelt.
In der 2. Halbzeit bot sich den Zuschauern ein anderes Bild. Mittweida war präsenter und kam in der 48. Minute durch einen Kopfball von Riese zum Ausgleich. Rochlitz hatte vollkommen den Faden verloren, überstand diese Phase aber und zog in der 68. Minute erneut in Front. Pötzsch erlief einen langen Diagonalball, setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch, und seinen Rückpass zur Strafraumgrenze verwertete Leon Nöbel mit einem Schuss in den Winkel.
„Bei diesem Tor haben wir kräftig mitgeholfen“, konstatierte Germania-Trainer Bernd Hofmann. In der 82. Minute erhöhten die Rochlitzer auf 3:1: Bildhauer ließ sich auch von einem verirrten Flitzer nicht ablenken verwandelte und einen Strafstoß souverän. Die Schlussbemühungen der Mittweidaer waren erkennbar, doch mehr als zwei halbwegs gefährliche Schüsse von Sebastian Hermann und Rick Borchardt sprang für die Gastgeber nicht heraus. „Die Niederlage ist für uns kein Beinbruch. Wir haben jetzt spielfrei und werden Kraft tanken“, so Hofmann.

 

Barkas patzt wieder im Striegistal

In der Mittelsachsenliga kassiert Barkas Frankenberg kurz vor Schluss das Ausgleichstor. Tino Siebert sieht Gelb/Rot.

Striegistal – Wie schon im Vorjahr, kommt der SV Barkas Frankenberg auch in dieser Saison nicht über eine Punkteteilung bei der SG Striegistal hinaus. Spielerisch lagen die Vorteile beim gestrigen 1:1 bei den Gästen, die in der ersten Halbzeit auch die besseren Chancen besaßen.
So landete ein Schlenzer von Koszellni am Innenpfosten (19.) und kurz darauf traf Ebert mit einem Schuss aus Nahdistanz ebenfalls nur den Pfosten. Die Hausherren hielten dagegen, doch nur bei einem Hanschmann-Schuss (9.) kam etwas Torgefahr auf. Sein Ball ging knapp am langen Pfosten vorbei. Viel Aufregung brachten die letzten zehn Spielminuten der ersten Hälfte. Zunächst zeigte der Schiedsrichter nach einen angeblichen Foul des Striegistalers Schulz an Siebert auf dem Elfmeterpunkt. Doch der Schiedsrichterassistent sah eine Schwalbe des Frankenbergers. So nahm der Unparteiische seine Entscheidung zurück und zeigte Siebert noch die gelbe Karte. Nur fünf Minuten später sah Siebert wegen Meckerns Gelb/Rot.
Doch die Frankenberger zeigten sich nicht geschockt und marschierte weiter nach vorn. Nach einem weiteren Foul an der Strafraumgrenze gab es dann doch Elfmeter. Torjäger Frank ließ sich diese Chance nicht entgehen und verwandelte sicher. In der 2. Halbzeit nutzten die Striegistaler schließlich eine Unsicherheit in der Barkas-Defensive zum späten Ausgleich (86.). Der eingewechselte Preiß traf ins lange Eck. (Quelle: Freie Presse/eij)

 

Eintracht kann sich durchsetzen

Erdmannsdorf/Augustusburg besiegt den Oederaner SC nach umkämpften 90 Minuten knapp mit 2:1 (1:1) Toren.

Erdmannsdorf – Der Auensportplatz Erdmannsdorf ist idyllisch gelegen, doch ein kuscheliges Aufeinandertreffen war die Partie zwischen Eintracht Erdmannsdorf/Augustusburg und dem Oederaner SC nicht. Den Gastgebern dürfte es am Ende egal sein, wie die vielen Fachleute unter den Zuschauern den sportlichen Wert der umkämpften 90 Minuten beziffern. Sie gewannen 2:1 (1:1) und können mit sechs Punkten auf dem Konto etwas durchatmen. Oederan findet sich hingegen mit drei Zählern auf dem 11. Tabellenplatz wieder. Die erneute Pleite sollte für den einen oder anderen OSC-Spieler Anlass genug sein, das vom Verein angebotene turnusmäßige Training regelmäßiger zu besuchen.
„Die ersten 40 Minuten haben mir richtig gut gefallen“, sagte Eintracht-Trainer Dirk Barsikow. Zeitig hatte Ronny Langklotz die Gastgeber in Front gebracht. Kurz vor der Pause fälschte Eintracht-Spieler Robert Fröhlich einen Schuß eines Oederaners zum 1:1 ab. Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff besorgte Maximilian Deszyk das 2:1. „Nach der Pause war es ein zerfahrener Auftritt von uns und der Sieg etwas glücklich“, sagte Barsikow. Sein Gegenüber Jochen Laudeley brachte es schnell auf den Punkt. „Wenn wir nicht schießen, können wir auch keine Tore erzielen.“ (Quelle: Freie Presse/kbe)