24. Spieltag – Bezirksliga Mitte

24. Spieltag – Bezirksliga Mitte

Quelle Berichte: Freie Presse

BSC Freiberg VfL Pirna-Copitz 2:0 (1:0)

Bergstädter setzen sich an die Spitze

Die Siegesserie der BSC-Fußballer hält an. Durch einen 2:0-Heimerfolg über Bezirksliga-Spitzenreiter Pirna-Copitz haben die Freiberger nun selbst den Platz an der Sonne eingenommen und damit die Tür in die Landesliga weit aufgestoßen.

Sebastian Mays Augenringe dürften nun noch größer und noch dunkler geworden sein. „103 schlaflose Nächte“ habe er seit der 0:9-Klatsche am 9. November 2013 beim VfL Pirna-Copitz verbracht, gab der Stadionsprecher des BSC Freiberg am Samstagnachmittag bekannt. Und auch in der Nacht zum Sonntag dürfte May kaum ein Auge zugemacht haben. Denn im Rückspiel auf dem Platz der Einheit revanchierten sich die Bergstädter für die Hinrundenschmach und bezwangen den Tabellenführer von der Elbe verdient mit 2:0 (1:0). Durch den 13. Sieg in Folge entthronten die BSC-Kicker den Klassenprimus der Bezirksliga Mitte und nahmen selbst den Platz an der Sonne ein. Ebenso rekordverdächtig wie die Erfolgsserie dürfte die Zuschauerzahl sein: 848 Besucher sahen das Spitzenspiel auf dem Kunstrasenplatz an der Chemnitzer Straße. Allerdings verpasste ein Teil der Zuschauer die Anfangsphase, denn selbst 20 Minuten nach dem Anpfiff stand noch eine lange Schlange am Kartenhäuschen.
So sahen die Zuspätkommer in einer bis dahin wenig aufregenden Partie nicht, wie Freibergs Sebastian Krause nach einer schönen Körpertäuschung im gegnerischen Strafraum niedergerungen wurde. Dafür hörten sie den Pfiff des guten Schiedsrichters Lars Albert (RB Leipzig): Elfmeter! Der Gefoulte lief selbst an und versenkte die Kugel sicher rechts unten im Netz (18.).
Die Gäste mühten sich zwar, besaßen auch leichte Feldvorteile, blieben aber in der Offensive erschreckend blass. Freibergs Abwehrgarde mit Stefan Richter und Patrick Löbel in der Mitte sowie den Außen Maik Uhlig und Christopher Otto machte ein großes Spiel. Einzig bei Standards zog Gefahr vor dem BSC-Kasten auf, doch dann zeigte sich Keeper Martin Heydel auf dem Posten. Auf der Gegenseite konnte sich auch der Gästeschlussmann auszeichnen, als er ein 20-Meter-Pfund des starken Krause über die Latte lenkte. Kurz vor der Pause hatten die Bergstädter Glück, als Heydel einen Eckball vor die Füße eines Gegners boxte, dann aber gedankenschnell die Fäuste nach oben riss und den Schuss aus Nahdistanz parierte.
Nach dem Seitenwechsel kam mehr Feuer ins Gipfeltreffen der Bezirksliga Mitte. Zuerst brannte es vor der Kiste der Gäste, doch Stephan Schäfer traf nur das Außennetz (46.). Gegenüber parierte Heydel zweimal glänzend (52., 65.). Dann knisterte es „Das Team hat sich für die harte Arbeit belohnt.“
Als der Gästekeeper bei einer Flanke gefoult wurde, ließ dieser sich zu einer Tätlichkeit hinreißen und wurde dafür vorzeitig unter die Dusche geschickt (68.). Da Pirna-Copitz bis dahin schon dreimal gewechselt hatte, musste ein Feldspieler in den Kasten. Aber auch Freiberg geriet in Unterzahl, da Otto nach dem Foul am Keeper die Ampelkarte sah.
In der Schlussphase versuchten die Ostsachsen noch einmal alles, um den Verlust der Tabellenführung zu verhindern. Doch es blieb bei Stückwerk. Die Bergstädter lauerten derweil auf Konter, kamen auch zu zwei guten Chancen, konnten aber selbst eine 4:2-Überzahl vor dem Tor nicht nutzen. Beim dritten Versuch klappte es. In der 85. Minute sorgte der erst vier Minuten zuvor eingewechselte Rick Römmler für die Entscheidung, als er das Leder nach Zuspiel von Rico Thomas zum 2:0 in die Maschen drosch und damit die Tür zur Landesliga ganz weit aufstieß.
„Ein großes Kompliment an meine Mannschaft. Sie hat hervorragend gekämpft, sich voll an die taktischen Vorgaben gehalten und sich für die harte Arbeit in den vergangenen Monaten belohnt“, sagte Steve Dieske. Vom im Vorfeld von Pirna-Copitz angekündigten Plan, wie Freiberg zu bezwingen sei, habe er dagegen nichts gesehen, so der BSC-Coach weiter.
Bei noch zwei ausstehenden Spielen hat es sein Team (60 Punkte) nun selbst in der Hand, den VfL (58) auf Distanz zu halten. Dieske: „Klar sind wir jetzt Tabellenerster und wollen die Position auch verteidigen. Aber für Gratulationen ist es zu früh.“ Auf Sebastian May warten also noch einige schlaflose Nächte. (Von Holk Dohle)

Freiberg: Heydel, Uhlig, Richter, Krause, Otto, Mehner, Thomas (89. Fongern), Erler, Löbel, Schäfer (81. Römmler), Müller (90. Fischer) 
Tore: 1:0 Krause (18.), 2:0 Römmler (85.)
Schiedsrichter: Albert (RB Leipzig)
Zuschauer: 848

Restprogramm Freiberg: 1. FC Pirna (12./H), Stahl Freital (9./A) – Pirna-Copitz: Stahl Freital (9./H), Lommatzscher SV (11./A)

 

SV Germania Mittweida SV Wesenitztal 4:0 (1:0)

Germania zeigt Reaktion und schießt Gäste mit 4:0 ab

Die Bezirksliga-Fußballer aus Mittweida konnten ihre Negativserie stoppen und das Heimspiel gegen Wesenitztal klar für sich entscheiden.

Im Heimspiel gegen den Tabellensiebten SV Wesenitztal hat der SV Germania Mittweida seine Negativserie beendet und hochverdient mit 4:0 gewonnen. Trainer Schneider hatte unter der Woche klare Worte gefunden. Nachdem er die Mannschaft nach den letzten Niederlagen und auch aufgrund der schweren Verletzung von Marcel Köhler noch weitgehend beschützt hatte, forderte er nach dem schwachen Auftritt in Meißen (0:2) nun eine deutliche Reaktion. „Die Mannschaft hat dies gegen Wesenitztal zu hundert Prozent umgesetzt und mit einer geschlossenen Teamleistung überzeugt“, zeigte sich der Coach nach der Partie sichtlich erleichtert.
Germania ging konzentriert in die Partie und war in der Anfangsphase zunächst bemüht, Ordnung ins Spiel zu bringen und Fehler zu vermeiden. Dies gelang, und in der 10. Spielminute markierte Kapitän Grötzsch mit der ersten gefährlichen Offensivaktion den wichtigen Führungstreffer. Aus zwölf Metern jagte er denn Ball unhaltbar für den Gästekeeper unter die Latte.
Germania bestimmte klar das Geschehen und erarbeitete sich ein deutliches Chancenplus. Marquardt, Kaltschmidt und Pietsch spielten gute Chancen heraus, verfehlten das Ziel aber knapp. In der 38. Minute wurde Pittroff im Strafraum umgerissen, der Pfiff des Unparteiischen blieb jedoch aus. Auf der Gegenseite stand die Defensive um die Innenverteidiger Rauthe und Richter sicher und ließ in den ersten 45 Minuten keine nennenswerte Torchance für Wesenitztal zu.
Nach der Pause versuchten die Gäste dann etwas mehr für das Angriffsspiel zu tun und schoben ihr Spiel etwas weiter nach vorn. Allerdings eröffnete man den Gastgebern dadurch mehr Räume, die diese jedoch zunächst nicht nutzen konnten, da der letzte Pass in Tornähe oft zu ungenau gespielt wurde. In der 53. Minute musste sich Germaniaschlussmann Katzer zum ersten Mal lang machen. Einen gefährlichen Freistoß von Rittner lenkte er gekonnt über die Latte. Im Gegenzug setzte sich Hönig auf der rechten Außenbahn gut durch, seine Flanke köpfte Kaltschmidt in die Arme des Torwarts. In der 59. Minute mussten die Germania-Anhänger noch einmal um die knappe Führung bangen, als Werner mit einem herrlichen Distanzschuss Torwart Katzer erneut zu einer Glanztat zwang.
Ein kurioser Treffer brachte in der 61. Minute das 2:0. Nach einer Standardsituation traf zunächst Wilsdorf per Kopf das Aluminium, auch der Nachschuss von Geburtstagskind Pietsch landete am Pfosten ehe Voigt, der einen Tag zuvor seinen Ehrentag gefeiert hatte, das Leder endlich über die Linie drückte. Damit war eine gewisse Vorentscheidung gefallen, dennoch gab sich Wesenitztal nicht auf, und Mittweidas Trainer musste an der Seitenlinie nun viel reden, um die Konzentration seiner Elf hoch zu halten. In der 73. Minute machte Germania den „Sack“ dann zu. Nach einem Eckball wehrte der Torwart den Ball zu kurz ab und wiederum war Voigt zur Stelle. In der 88. Minute erzielte der eingewechselte Wiedemann nach perfekter Vorarbeit von Grötzsch noch das 4:0. (Von Michael Schmidt)

Mittweida: Katzer; Wilsdorf, Pietsch, Richter, Marquardt, Voigt, Kaltschmidt (75. König), Grötzsch, Hönig (80. Wiedemann), Rauthe, Pittroff.
Tore: 1:0 Grötzsch (10.), 2:0 Voigt (61.), 3:0 Voigt (73.), 4:0 Wiedemann (88.)
Zuschauer: 80

SV Barkas Frankenberg Meißner SV 0:1 (0:1)

Schlusslicht bleibt erneut blass

Im Kellerduell gegen den Meißner SV konnte der SV Barkas Frankenberg nur dem Gegner beim Jubeln zusehen. Die Gastgeber boten eine ordentliche Partie, aber die Durchschlagskraft ist dem feststehenden Absteiger abhandengekommen.

Noch zwei weitere Spieltage, dann ist der SV Barkas Frankenberg erlöst. Dann ist der gescheiterte Ausflug in die Bezirksliga beendet, ist vielleicht auch ein bisschen Zeit zum Durchschnaufen. Und dann wird die Sehnsucht nach einem Erfolgserlebnis vielleicht auch endlich wieder gestillt. Am Sonntag konnten die Frankenberger trotz eines ordentlichen kämpferischen Auftritts wieder nur dem Gegner beim Jubeln zusehen.
Durch den 1:0-Auswärtssieg im Hammertal kletterte der Meißner SV aus der Abstiegszone und kann nun noch auf den Klassenerhalt hoffen. Frankenberg musste diese Hoffnung schon längst begraben. Trotzdem hätten die Barkas-Akteure gern nochmals bewiesen, dass sie auch Fußball spielen können. „Das sah zwischenzeitlich auch ganz gut aus. Aber an der Strafraumgrenze war eben Schluss“, erklärte Barkas-Trainer Lars Paul seine Sicht auf die Partie. Es fehlte an der Durchschlagskraft, die Frankenberger kamen kaum zum Abschluss.
In der 1. Halbzeit hatten die Gastgeber zwar mehr Spielanteile, richtig zwingend agierten sie aber nicht. Höchstens durch Standards konnte Barkas Druck auf die gegnerische Abwehr aufbauen. Die Gäste spielten keineswegs überragend, nutzten aber eine Chance, die eigentlich gar keine war: Ausgehend von einem Freistoß am eigenen Strafraum erzielten die Gäste kurz vor der Halbzeitpause das Tor des Tages. Der lang geschlagene Ball landete auf der rechten Meißner Angriffsseite. Aus spitzem Winkel konnte der freigespielte Akteur aus Meißen fast ein bisschen überraschend einschieben. „Das hätte nicht sein müssen. Der Ball war so lange unterwegs“, ärgerte sich Lars Paul. Es war eine Szene, die für Frankenberg in dieser Saison irgendwie typisch ist. Schlechter hätte der Zeitpunkt für ein Gegentor nicht sein können.
„In der 2. Halbzeit haben wir uns zwar noch einmal bemüht, aber wir kamen wieder nicht zum Abschluss“, sagte Paul. Der Gegner wollte den knappen Vorsprung nur verwalten. So blieb es bei dem einen Tor und wenigen fußballerischen Akzenten. „Die kämpferische Einstellung hat bei uns gestimmt, aber aus dem Spiel heraus kam einfach zu wenig, um das Ding noch zu drehen“, analysiert Paul.
Er und sein Trainerkollege Peter Günther haben indes damit begonnen, sich um die Zukunft der Mannschaft zu sorgen. Seit etwa zwei Wochen schon führen die Trainer Gespräche mit ihren Spielern. Der Neuanfang in der Mittelsachsenliga wird nach dem Abstieg sicher eine ganz andere Herausforderung sein. Beide wollen frühzeitig wissen, wer der Mannschaft zur Verfügung stehen wird. Das Trainergespann hofft, dass man nun auch die beiden letzten Spieltage in der Bezirksliga noch gut über die Runden bringt, bevor es an den Neustart geht. (Von Katrin Reimann)

Frankenberg: Reibetanz, Roscher, Baum, Tuschy, Anke, Antal, Frank, Preißler, Koszellni, Bachale (75. Siebert), Ebert
Tor: 0:1 (43.)
Zuschauer: 110