MSL – 5.Spieltag

5. Spieltag – Mittelsachsenliga

Engagierter Aufsteiger stoppt Motor
Am 5. Spieltag der Fußball-Mittelsachsenliga hat es gestern einige Überraschungen für die Favoriten gegeben.

(Quelle: Freie Presse/Joachim Eichler und Rainer Schönfeld)

Für eine gehörige Überraschung hat das bisherige Schlusslicht der Mittelsachsenliga gesorgt. Aufsteiger TSV Dittersbach schlug gestern die favorisierten Rochlitzer mit 4:3 (2:1) und reichte die rote Laterne an Erdmannsdorf/Augustusburg weiter.

Die anfängliche Druckphase der Gäste dauerte nur wenige Minuten und entpuppte sich als Strohfeuer. Vor allem die BSC-Abwehr erwies sich als sehr anfällig. So konnte sich bereits in der 10. Minute der völlig freistehende Szymanski die Ecke aussuchen. Dieser Treffer gab den Gastgebern weiter Auftrieb. Sie kämpften auf dem regennassen Geläuf um jeden Ball, was von den Rochlitzern nicht zu sehen war. Dennoch kam Motor nach einer kurz gespielten Ecke zum Ausgleich. Die Flanke verwandelte Nöbel zum 1:1. Doch nur wenig später überlief Hiemer die Gästeabwehr und verwandelte überlegt zum 2:1.
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig am Bild. Die Rochlitzer Bemühungen blieben meist in Ansätzen stecken. Die Konter der Dittersbacher saßen dagegen. Der eingewechselte Troisch und Opitz erhöhten auf 4:1 für den TSV. Erst danach raffte sich die Fischer-Elf auf und begann die Aufholjagd. Dies war aber auch den nachlassenden Kräften der Hausherren geschuldet. Eckard und Pötzsch schafften mit einem Doppelschlag innerhalb von 120 Sekunden nach zwei Patzern des TSV-Keepers den Anschluss. Zu mehr reichte es nicht.
Auch das 1:1 des zweiten Aufsteigers, der SG Striegistal, gegen Bezirksliga-Absteiger Barkas Frankenberg darf durchaus als kleine Überraschung eingestuft werden. Barkas-Coach Peter Günther ärgerte sich über den Ausgang: „Wer seine Chancen nicht nutzt, muss am Ende mit dem einen Zähler zufrieden sein. Hier war definitiv mehr drin für uns.“ Zufriedener mit dem Spielausgang zeigte sich sein Gegenüber Roland Werner: „Wir haben clever gespielt und hinten die Räume dicht gemacht. Damit kamen die Frankenberger nicht zu recht. Die Spieler haben die Vorgaben gut umgesetzt und sind am Ende belohnt worden.“
Von Beginn an waren die Gäste präsent und drängten gegen den Aufsteiger auf einen schnellen Treffer. Doch zunächst fehlte die Präzision im Abschluss. Mit hohem kämpferischem Einsatz konnten die Striegistaler dagegenhalten. In Gefahr kam das Barkas-Gehäuse dabei aber nicht. Langsam näherte sich Barkas der Führung. Verfehlte ein Kopfball von Ebert (23.) noch sein Ziel und konnte SG-Keeper Benjamin Donner bei einem Distanzschuss von Wendt (25.) gerade so klären, schlug es dann ein: Nach einem hoch in den Striegistaler Strafraum getretenen Freistoß von Preißler köpfte Wendt zum 1:0 für Frankenberg ein.
Dieser Treffer gab dann auch das Zeichen für eine turbulente Schlussviertelstunde der 1. Halbzeit. Plötzlich besaßen auch die Hausherren Einschussmöglichkeiten. Nach einem Foul am durchlaufenden Hanschmann gab es Freistoß. Puschmann hämmerte das Leder aus 18 m knapp über die Querlatte. Nun sorgte auch Schiedsrichter Fröhlich (KV Sächsische Schweiz) mit einigen Entscheidungen für Unruhe bei beiden Teams. Es gab verbissen geführte Zweikämpfe und viele Unterbrechungen. Acht Minuten vor dem Pausenpfiff schob Verteidiger Franke frei vor Barkas-Torhüter Reibetanz den Ball am langen Pfosten vorbei ins Aus. Fast mit dem Pausenpfiff noch eine Schrecksekunde in der Frankenberger Abwehr: Auch gegen Hanisch klärte der Barkas-Keeper mit einer tollen Fußabwehr.
In der 2. Halbzeit gab es genug Möglichkeiten auf beiden Seiten. Aber nur einmal lag der Ball noch im Tor: Nach einem Einwurf an der Mittellinie für Frankenberg folgte ein Querschläger Richtung des eigenen Gehäuses. Dort lauerte Robert Boden und erzielte den viel umjubelten Ausgleich für die SG Striegistal. Die Hausherren mussten nach einer gelb-roten Karte für Puschmann (84.) zwar um den einen Zähler bangen. Aber Frankenberg erzielte in der verbleibenden Zeit keinen weiteren Treffer.
Ebenfalls mit einem 1:1 (1:1) endete das Spitzenspiel zwischen dem SV Hartmannsdorf und dem Oederaner SC. Auch im zweiten Heimspiel in Folge kam der bisherige Spitzenreiter damit nicht über ein Remis hinaus, nachdem zuletzt schon Penig beim 1:1 einen Punkt von den heimstarken Hartmannsdorfer entführte. Auch die frühe Führung durch Hartenstein brachte keine Ruhe. Noch vor der Pause glich der OSC durch Reichelt aus. Zittern mussten die Gäste in der Schlussphase, als Dietze mit der Ampelkarte vom Platz flog. (mit rais)

Erfolgreiche Wasserballer
Der TSV Großwaltersdorf schießt sich durch einen 3:0-Sieg beim neuen Schlusslicht Erdmannsdorf/Augustusburg an die Tabellenspitze. Der TSV Langhennersdorf stürmt ebenfalls nach vorn.
(Quelle: Freie Presse/Knut Berger)

Wer gestern auf den Fußballplätzen der Region als Zuschauer freiwillig Fußball konsumierte, musste besonders großen Appetit auf die Jagd nach dem runden Leder gehabt haben. Denn bei herbstlichen Temperaturen und Dauerregen waren die Platzverhältnisse von den Idealbedingungen meilenweit entfernt.
Während der TSV Flöha auf dem glatten Geläuf in Langhennersdorf ausrutschte und mit 1:3 (1:1) verlor, errang der TSV Großwaltersdorf in Erdmannsdorf den inoffiziellen Titel eines mittelsächsischen Wasserballmeisters. Denn beim 3:0 (2:0)- Sieg der Gäste hatte es fast ohne Pause und phasenweise wie aus Kannen geschüttet. Durch den Erfolg spülte es den TSV allerdings an die Tabellenspitze der Mittelsachsenliga, weil die Mitbewerber um den 1. Platz patzten.
Großwaltersdorf startete gut und ging verdient in Führung. Dass seine Truppe dann durch zwei Treffer von Heiko Dittrich mit 2:0 in die Kabine ging, bezeichnete Trainer Mirko Schwoy als „grundsätzlich verdient, aber um ein Tor zu hoch“. Denn seine Elf hatte Glück, dass die Gastgeber in Person von Tomas Weinfurt nur den Pfosten trafen. In der Halbzeitpause drehte Petrus den Regenhahn noch einmal voll auf, sodass die ohnehin schon durchgeweichte Spielfläche nun an einigen Stellen der Wassertiefe des Planschbeckens im unweit entfernten Freibad ähnelte. Ein Spielfluss kam kaum zu Stande, vielmehr hatte Fortuna bei den meisten Aktionen eine große Aktie daran, dass die Bälle nicht dort ankamen, wo sie eigentlich hin sollten. Doch als sich die Eintracht-Abwehr einen mentalen Aussetzer leistete und den Ball Stefan Trommler vor die Füße spielte, vermochte der Großwaltersdorfer diese herzliche Einladung nicht abzuschlagen und machte mit dem 3:0 vorzeitig alles klar. Eine kritische Phase musste die Schwoy-Elf noch überstehen, als Mirko Richter den Ball von der eigenen Torlinie schlug. Doch dann war der vierte Saisonsieg perfekt. „Wir haben auf diesem extrem schwierigen Geläuf weniger Fehler als der Gegner gemacht und deshalb gewonnen. Obwohl dem Zufall Tür und Tor geöffnet war, hat die Mannschaft alles sehr ordentlich über die Runden gebracht“, sagte Schwoy.
Dagegen fasste Eintracht-Trainer Dirk Barsikow zusammen: „Großwaltersdorf war die stärkere Mannschaft und ist mit den Bedingungen besser zurechtgekommen.“ Sein Team wartet weiter auf den ersten Punkt und hat durch den gleichzeitigen Sieg von Aufsteiger Dittersbach nun auch noch die rote Laterne der Mittelsachsenliga in der Kabine baumeln.
Dafür hat sich der TSV Langhennersdorf durch den Sieg gegen Flöha nun im Mittelfeld der Tabelle etabliert. Die Gastgeber hatten zunächst mehr von der Partie und gingen verdient 1:0 in Führung. Im Anschluss an einen Einwurf brachte Erik Pomp seine Farben in Front. Danach blieb Langhennersdorf am Drücker, doch mit der ersten klaren Chance konnte Flöha durch Rick Neugebauer ausgleichen. „Bis dahin haben wir überhaupt nicht stattgefunden. Mit dem Ausgleich lief es für uns auf dem tiefen Boden viel besser“, sagte Flöhas Trainer Matthias Zänker.
Doch schon im Gegenzug musste Gästetorhüter Marcus Rüger einen exklusiven Leistungsnachweis erbringen, um die erneute Führung des Gegners zu verhindern. Diese fiel dann aber nach dem Seitenwechsel, als Tobias Tuchscherer zum 2:1 für die Langhennersdorfer traf. Danach hatte Flöha durchaus Chancen auf den Ausgleich. Doch Neugebauer, Schmidtchen und Eckardt scheiterten, der eingewechselte Zamzelli traf das Lattenkreuz. Als seine Mannschaft in der Schlussphase alles nach vorn warf, besorgte Marcel Krause in der Nachspielzeit den 3:1-Endstand.
Trotz der Niederlage hielt sich Zänkers Kritik an seiner Belegschaft in Grenzen. „Wir mussten durch den krankheitsbedingten Ausfall von Marvin Giesecke und Mario Hunger die komplette Innenverteidigung neu besetzen“, führte der Coach an. Sein Langhennersdorfer Kollege Sven Butze freute sich hingegen, dass seine Elf die Vorgaben umgesetzt hatte. „Auf dem schwierigen Boden war sicher kein filigranes Fußballspiel möglich, aber wir agierten sehr effektiv. Nach dem Sieg können wir nun in Ruhe weiterarbeiten“, stellte er zufrieden fest.

Eintracht Erdmannsdorf/A. – TSV Großwaltersdorf 0:3 (0:2)
Erdmannsdorf:
R. Langklotz, Großmann, Pötzsch, Fröhlich, Barth, Weinfurt, Lasch (78. Sta. Bergt), Leppelt (52. Möller), Messig, Messig, Rotzsch, Mihai.               ,
Großwaltersdorf:
Schreiber, Mar. Hetzel, Mi. Richter, Dittrich (69. Krauße), Seifert, Sarodnik (69. Nerger), Uhlig, Herold (80. Kaeselitz), Trommler, Ma. Richter, Lenke.          
Tore:
0:1, 0:2 Dittrich (22., 38.), 0:3 Trommler (52.)
Schiedsrichter:
Matthes (Affalter)
Zuschauer:
26

SG Striegistal – SV Barkas Frankenberg 1:1 (0:1)
Striegistal:
Donner, Gillmeister, Franke, Hanisch (82. Rost), Böhme, Hanschmann, Hofmann (46. Hecht), Kunze, Puschmann, Boden, Schäfer.         
Frankenberg:
Reibetanz, Stockhecke, Roscher (71. Baum), Tuschy, Wendt, Loos, Frank, Preißler, Bachale (58. Kellig), Bergmann (82. Baumgart), Ebert.       
Tore:
0:1 Wendt (35.), 1:1 Boden (56.)
Schiedsrichter:
Fröhlich (Possendorf)
Zuschauer:
99
Bes. Vorkommnis:
G/R für Puschmann (Striegistal/84.)

SV Hartmannsdorf – Oederaner SC 1:1 (1:1)
Hartmannsdorf:
Riedel, Berthold (80. Riemer), Winkler, Götze, Kühne, Schaarschmidt, Metzner, Pelger, Hieck, Hartenstein (70. Steinert), Hennicke.               
Oederan:
Thomas, K. Thiele, Reichelt, Lohse, Schulze, R. Thiele, Lippold, Findeisen, Dietze, Hofmann, Bergelt (80. Ernstberger)                                
Tore:
1:0 Hartenstein (16.), 1:1 Reichelt (44.)
Schiedsrichter:
Schnabel (Glauchau)
Zuschauer:
79
Bes. Vorkommnis:
G/R für Dietze (Oederan/83.)

TSV Langhennersdorf – TSV Flöha 3:1 (1:1)
Langhennersdorf:
Fijas, Deutscher, Götze, Krause, Schubert, Neumann, Sypniewski, Braun, Tuchscherer (85. Leonhardt), Gießner, Pomp.      
Flöha:
Rüger, Martin, T. Hauser, Mittmann, Eckardt, Neugebauer, Schmidtchen (73. M. Horn), Dietel, Polzin, O. Hauser (64. Zänker), Kister.          
Tore:
1:0 Pomp (21.), 1:1 Neugebauer (28.), 2:1 Tuchscherer (51.), 3:1 Krause (90.+2)
Schiedsrichter:
Hunger (Brand-Erbisdorf)
Zuschauer:
108
Bes. Vorkommnis:
G/R für Gießner (Langhennersdorf/88.)

TSV Dittersbach – BSC Motor Rochlitz 4:3 (2:1)
Dittersbach:
Schade, S. Köhler, Schramm, Köstner, Pianezzer, Hiemer, Szymanski, Kucevic (57. Troisch), Opitz (75. Förster), R. Köhler.    
Rochlitz:
P. Fischer, Jandt, Heinich, Otto, Pötzsch, Menge (62. M. Fischer), Eckart, Nöbel (47. Müller), Schubert, Fobian, T. Scheibner.        
Tore:
1:0 Szymanski (10.), 1:1 Nöbel (28.), 2:1 Hiemer (39.), 3:1 Troisch (60.), 4:1 Opitz (68.), 4:2 Eckart (70.), 4:3 Pötzsch (72.)
Schiedsrichter:
Simolka (Bernsdorf)
Zuschauer:
72

TSV Penig – Hainichener FV Blau-Gelb ausgefallen
Alles war in Penig für dieses Spitzenspiel angerichtet. Doch der Flöhaer Schiedsrichter Nico Israel musste die beiden Mannschaften, die bereits mit ihrem Aufwärmprogramm begonnen hatten, wieder in die Kabinen schicken. Nach starkem Regen, in einer Stunde waren 15 Liter auf den Quadratmeter gefallen, war ein Spielen nicht mehr möglich. „Bei der Platzbesichtigung stellte ich fest, dass die Spielfläche zirka 10 Zentimeter unter Wasser stand. Da gab es für mich nur die Entscheidung Spielausfall“, sagte Israel. Für die Peniger Mannschaft ist es bereits der zweite Spielausfall in der noch jungen Saison. Am 1. Spieltag wurde bereits der Auftritt gegen SV Barkas Frankenberg auf dessen Wunsch auf den 19.November verlegt. Penig und Hainichen könnten sich nun vielleicht am 14. Dezember (Nachholspieltag) wieder treffen.   

BSC Freiberg II – SV Einheit Bräunsdorf  verlegt