Landesliga – 2. Spieltag

BSC mit Köpfchen zum Remis

Fußball-Sachsenligist BSC Freiberg hat der BSG Stahl Riesa gestern ein 2:2- (0:0)-Unentschieden abgetrotzt. Neuzugang Paul Kiontke traf erneut.

Quelle: Freie Presse/Von Knut Berger

Der BSC Freiberg hat am 2. Spieltag der Fußball-Sachsenliga zwar nicht mächtig auf die Pauke gehauen, dafür aber für einen unüberhörbaren Trommelwirbel gesorgt. Denn gestern verbuchte das Team von Trainer Kay Mattheß zu Hause ein 2:2 (0:0) gegen die BSG Stahl Riesa und erkämpfte sich somit den ersten Saisonpunkt.

Dabei stand das Spiel für die Freiberger unter keinen guten Vorzeichen, denn gleich mehrere Stammkräfte fehlten aus den verschiedensten Gründen. So konnten Christopher Otto und Clemens Hantke wegen Erkrankungen nicht auflaufen, Tommy Gommlich und Marcel Krause fehlten wegen Urlaubs. Rick Römmler musste wegen einer Verletzung absagen. Und dann gastierte mit der BSG Stahl Riesa noch ein Team auf dem Platz der Einheit, dass sicherlich zu den Favoriten der Liga gezählt werden muss. So war es nicht verwunderlich, dass die Gastgeber kein Offensivfeuerwerk abbrannten, sondern in einem defensiven 5-4-1-Verbund versuchten, die Bälle vom eigenen Strafraum fernzuhalten. „Diese Taktik, die wir vorher nicht einmal im Training übten, war die Grundlage für den Punkterfolg“, sagte Mattheß und fügte hinzu: „Meine Mannschaft und ich waren wohl die Einzigen, die vorher an eine Chance gegen Riesa glaubten.“ Dazu kam noch die Hitze, auf dem Platz wurden mehr als 40 Grad gemessen. Deshalb übten sich beide Teams zunächst in relativer Zurückhaltung. Bis zur ersten Trinkpause, die Schiedsrichter Benjamin Bartsch aus Leipzig nach rund 20 Minuten verordnete, gab es keine packende Strafraumszene zu notieren. Einen ersten Aufreger gab es vor 135 Zuschauern nach einer knappen halben Stunde. Der Riesaer Norman Gründler ging im Freiberger Strafraum mit dem Charme einer Dampfwalze zur Sache und verletzte BSC-Torhüter Martin Heydel. Er konnte nach mehrminütiger Behandlungspause aber weitermachen. Allerdings hatte sich der Keeper eine Jochbeinprellung zugezogen. Auch wenn die Gäste anschließend immer wieder eine Stiefelspitze mehr am Ball hatten, stand Freiberg relativ sicher und ließ bis zur Pause nichts zu.

Kurz nach Wiederanpfiff wurde der BSC dann aber bei der großen Wärme eiskalt abgeduscht. An einen sicherlich als Flanke gedachten Ball hielt Maik Uhlig den Fuß heran und fälschte ihn für Heydel unhaltbar ab – Riesa führte 1:0. Anschließend bekam der BSC ab und zu Probleme, den Abwehrverband zusammenzuhalten. Nach 55 Minuten zeigte Heydel, dass er nach wie vor auf dem Posten ist und kratzte einen Freistoß aus dem unteren Eck. Auf der Gegenseite prüfte Markus Scholz den Riesaer Torhüter per Freistoß. In der 62. Minute klingelte es dann doch im Riesaer Kasten. Im Anschluss an einen Einwurf nickte Neuzugang Paul Kiontke das Spielgerät per Kopf aus Nahdistanz über die Linie. Unmittelbar danach demonstrierte Freibergs neuer Trainer Kay Mattheß seine multifunktionalen Fähigkeiten, indem er die Anzeigetafel persönlich auf den neuesten Stand brachte. Nachdem die Gastgeber zweimal Glück hatten, nicht den zweiten Gegentreffer zu kassieren, machte es der BSC dann vorn noch einmal mit Köpfchen. Denn in der 77. Minute drückte Ludwig Berndt den Ball mit der Stirn über die Linie. Doch die Führung hatte nicht lange Bestand. Nur fünf Minuten später glich Jerome Wolf zum 2:2 aus. Am Ende waren über die Punkteteilung nur die Riesaer, aber nicht die BSC-Kicker traurig. „Wir können mit dem 2:2 sehr zufrieden sein, denn Riesa war eine starke Mannschaft. Wir haben über die gesamte Distanz leidenschaftlich gekämpft“, sagte der Oberschönaer Berndt, der seit der Jugend in Freiberg spielt und nach der Partie nicht nur wegen der großen Hitze mit seinen Teamkollegen das eine oder andere Kaltgetränk verbraucht haben dürfte.

BSC Freiberg: Heydel, Fischer, Mattheß, Scholz, Löbel, Uhlig, Klengel (83. Michael), Mehner, Berndt, Berger (90 + 4 Nana Wandji), Kiontke (90+5 Göhzold)
Tore: 0:1 Schröter (48.), 1:1 Kiontke (62.), 2:1 Berndt (77.), 2:2 Wolf (82.)