MSL – 16. Spieltag

16. Spieltag – Mittelsachsenliga

Berichte: Quelle Freie Presse

TSV Großwaltersdorf – BSC Freiberg II 1:6 (0:5)
Im Altkreis Flöha galt Großwaltersdorf als höchstgelegener Ort. Noch heute ist er eine Wintersporthochburg. Deshalb sind es die Leute hier auch gewöhnt, dass die Temperaturen auch im März noch ziemlich niedrig sein können. Doch gestern schien der Wind, der über den Sportplatz wehte, extrem frostig zu sein.

Denn die Zuschauer, so sie Sympathisanten des gastgebenden TSV waren, bekamen beim Verfolgen des Mittelsachsenliga-Punktspiels des Tabellenführers gegen den BSC Freiberg II kalte Füße, Schüttelfrost und schauten zur Halbzeit mit eisigem Blick, wie beide Teams in den Kabinen verschwanden. Zu diesem Zeitpunkt führte der BSC bereits 5:0, am Ende gewannen die Gäste 6:1.
Das Match war keine zehn Minuten alt, da hatte es schon zweimal im Großwaltersdorfer Kasten gerappelt. „Eigentlich ist meine Mannschaft heiß auf dieses Spiel. Aber offenbar gibt es ein mentales Problem, denn wir sind ja gar nicht auf dem Platz“, machte sich TSV-Trainer Mirko Schwoy zeitig Gedanken. Und kurz danach, als Verteidiger Robin Lenke seine Vorderleute aufforderte „endlich aufzuwecken“, lag sein Team 0:3 hinten. Damit war der Torhunger der Freiberger, die gegen einen desolaten Spitzenreiter machen konnten, was sie wollten, nicht gestillt. Zwar boten sich durch David Krauße und Sebastian Seifert zwei Möglichkeiten für die Platzherren, die Tore fielen aber weiter auf der anderen Seite. Nach dem 4:0 traf Henry Zielke fünf Minuten vor dem Seitenwechsel zum 5:0, indem er den Ball aus reichlich 30 Metern Entfernung über den zu weit vorn platzierten Torwart hob. „Von zehn Versuchen klappt so etwas nur einmal. Ich hatte gesehen, dass der Keeper viel zu weit draußen stand und habe einfach mal mit der Innenseite draufgehalten“, sagte der Torschütze. Der Kapitän der Freiberger hatte sich allerdings auf viel mehr Gegenwehr eingestellt. „Wir konnten in den ersten 45 Minuten unsere vom Trainer vorgegebene Linie voll durchziehen. Ich glaube, es war die beste Halbzeit, die wir in dieser Saison bisher gespielt haben“, schätzte Zielke ein. Sein Coach Jens Hesse lobte die mannschaftliche Geschlossenheit und die Einstellung seiner Truppe: „Die individuellen Fehler des Gegners haben uns natürlich auch in die Karten gespielt.“
In der zweiten Hälfte kamen dann die Platzherren etwas besser ins Spiel. „Da haben wir wenigstens in dieser Beziehung Charakter gezeigt“, analysierte Großwaltersdorfs Trainer, der zugleich versicherte, dass sich auch nach der Klatsche in Großwaltersdorf die Welt weiter drehen werde. Freiberg ließ es nach dem Pausentee etwas ruhiger angehen, machte dennoch Mitte der zweiten Hälfte das halbe Dutzend voll. Stefan Trommlers Tor zum 6:1 (85.) trug dann nicht mehr wesentlich dazu bei, dass den Großwaltersdorfer Zuschauern wärmer ums Herz wurde. (Knut Berger)

Großwaltersdorf: Schreiber, Lenke, Mi. Richter, Hohlfeld, Seifert, Sarodnik (78. Wulf), Krauße (78. Dittrich), Uhlig, Kaeselitz, Trommler, Petermann (46. Nerger).                  
Freiberg:
Geiger, Einhorn, Thiel, Mehner, Engel, K. Zielke, H. Zielke (84. Ustenko), R. Römmler (46. Schäfer), Mönch (53. N. Römmler), Löbel, Kuckelt.
Tore:
0:1 Mönch (5.), 0:2 R. Römmler (9.), 0:3 Mönch (28.), 0:4 Kuckelt (37.), 0:5 H. Zielke (40.), 0:6 K. Zielke (66.), 1:6 Trommler (85.).
Schiedsrichter:
Matthes (Affalter)
Zuschauer:
125

SV Einheit Bräunsdorf – TSV Penig 0:3 (0:1)
Einen Start nach Maß in die Meisterschaftsrückrunde haben die Gäste aus Penig erwischt. Mannschaftsleiter Mike Franke sah eine geschlossene Mannschaftsleistung seiner Elf, die auch dank einer effektiven Chancenverwertung zu einem verdienten Auswärtssieg kam. Die Hausherren sorgten zunächst nur bei Standardsituationen für Gefahr vor dem Peniger Gehäuse. Doch Zählbares sprang dabei ebenso wenig heraus, wie in der kurzen Druckphase zwischen der 60. und 70. Minute. Penig stand hinten sehr kompakt und ließ nichts anbrennen. (eij)

Bräunsdorf: Ewertowski, Weiß, Klotz (55. F. Storch), Feldmann, L. Weinhold (82. Ozyganowsky), Schneider, Gola, Schulze, Goldberg (75. Bauer), Weyhmann, Komm, D. Weinhold.                    
Penig: Rudolph, Junghanns, Toro-Gomez, Schubert, Schmidt, Meinel, Schulze, Fritzsche, Zschage (82. Seidel), Berthold, Britsche.        
Tore: 0:1 Britsche (10.), 0:2 Schulz (53.), 0:3 Meinel (74.)
Schiedsrichter: Franke (Sörnewitz)
Zuschauer: 55

TSV Flöha – Eintracht Erdmannsdorf/A. 6:0 (2:0)
Als unter den 70 Zuschauern auf dem Flöhaer Auensportplatz das Halbzeitergebnis in Großwaltersdorf die Runde machte, ging ein Raunen durch die Menge. Zu diesem Zeitpunkt führte Flöha gegen die Eintracht durch Treffer von Giesecke und Mittmann bereits 2:0. Und die Demontage des Tabellenvorletzten, der sich zwar mühte, aber meist einen Schritt zu spät kam, ging weiter. Mittmann, Zamzelli, Kister und Eckardt schraubten das Ergebnis in die Höhe. Damit rückte der Tabellenzweite dem Spitzenreiter aus dem Eppendorfer Ortsteil weiter auf die Pelle. Der Rückstand auf den Tabellenführer beträgt jetzt nur noch drei Punkte. Flöha konnte zudem das eigene Torekonto mächtig auffüllen und hat mit 46 Treffern momentan den besten Wert der Mittelsachsenliga. (hd)

Flöha: Rüger, Mittmann, Eckardt, Schönherr (65. Meier), Giesecke, Dietel, Zamzelli, Hunger, Frenzel, O. Hauser (76. Schwarz), Kister.  
Erdmannsdorf: Meding, Anders, R. Langklotz, Fröhlich, Sta. Bergt, Gerlach, Lasch, Mühlberg (65. Weinfurt), Messig (46. Auerbach), Rotzsch, Mihai.                   
Tore: 1:0 Giesecke (15.), 2:0 Mittmann (39.), 3:0 Zamzelli (60.), 4:0 Mittmann (66.), 5:0 Kister (68.), 6:0 Eckardt (78.)
Schiedsrichter: Fix (Grimma)
Zuschauer: 70

BSC Motor Rochlitz – SG Striegistal 3:4 (1:2)
Sieben Tore in turbulenter Folge hat es in Rochlitz zu sehen gegeben. Nach der Führung der Gastgeber durch einen Foulelfmeter drehten die Striegistaler das Blatt zum 1:3, das bis zur 82. Minute Bestand hatte. Durch einen Doppelschlag von Eckart gelang den insgesamt schwach spielenden Gastgebern in der aufregenden Schlussphase noch der Ausgleich. Den büßten die Rochlitzer aber kurz darauf nach einem kapitalen Abwehrbock wieder ein. Ettrichs Schuss sprang vom Innenpfosten ins Netz zum Sieg des Aufsteigers. Das Spiel hatte nur mäßiges Niveau, lebte vor allem von den Deckungsfehlern beider Teams. (rais)

Rochlitz: Haschke, Schneider, M. Fischer, Heinich, Otto, Bildhauer, Pötzsch, Eckart, Schubert, Müller, T. Scheibner (79. Jandt).     
Striegistal: Rohrbeck, Kempe, Gillmeister (87. Rost), Franke, Ettrich, Böhme, Hanschmann, Kunze, Puschmann, Boden (46. Hecht), Sito (81. Preiß).                    
Tore: 1:0 Otto (25./FE), 1:1 Ettrich (27.), 1:2 Hanschmann (39.), 1:3 Ettrich (65.), 2:3, 3:3 Eckart (82., 85.), 3:4 Ettrich (89.).
Schiedsrichter: Hänel (Sayda)
Zuschauer: 70
Bes. Vorkommnis: G/R für Hanschmann (Striegistal/90.)

SV Barkas Frankenberg – Hainichener FV Blau-Gelb 1:3 (0:2)
Zur Fortsetzung der Rückrunde in der Mittelsachsenliga hat der SV Barkas Frankenberg beim 1:3 (0:2) gegen den Hainichener FV eine Heimpleite erlebt. Am Ende jubelten die Gäste, die einfach immer ein bisschen sortierter und cleverer am Ball waren. Obwohl es Hainichens Trainer beim Sieg seines Teams doch warm ums Herz wurde – immerhin konnte man die 0:3-Hinspielniederlage wettmachen – musste der Übungsleiter nach dem Spiel erstmal in die Badewanne. „Es war einfach viel zu kalt“, sagte Pertuch, der sich nach dem Trainingslager in Italien wahrscheinlich noch nicht an die hiesigen Temperaturen gewöhnt hat.
In der 1. Halbzeit hatten die Gastgeber zwar die erste Gelegenheit, allerdings jubelten nach einer Viertelstunde die Blau-Gelben. Toni Schulze schlenzte den Ball ins untere Eck und erwischte die unsortierten Frankenberger damit eiskalt. Barkas bemühte sich anschließend, ein Spielaufbau kam jedoch kaum zustande: Zu viele ungenaue Bälle rollten über den Kunstrasen im Hammertal und ließen die Gäste manchmal recht unverhofft ins Spiel kommen. Höhepunkt dieser Phase war eine Eins-gegen-Eins-Situation, bei der Nils Nebe in aussichtsreicher Position den Ball ins Nirgendwo passte. Barkas hatte an dieser Stelle ebenso Glück wie bei manch knapper Abseitsentscheidung des jungen Schiedsrichtergespanns und erarbeitete sich in der Folge mehr Spielanteile. Über strittige Situationen tauschte sich das Personal auf den Auswechselbänken eher gelassen aus. Derby-Charakter kam in der Partie, bei der eine Vielzahl von Spielern auch schon mal im Trikot des jeweils anderen Teams steckte, selten auf. Kleine Nicklichkeiten und verbale Auseinandersetzungen blieben die Ausnahme.
Mitte der 1. Halbzeit hatten die Gastgeber endlich etwas mehr Übersicht, doch nur selten kam Frankenberg zum Abschluss. In der Offensive dauerte es meist zu lange, den Ball an die richtige Stelle zu passen. Die Frankenberger Druckphase wurde durch einen Hainichener Freistoß unterbrochen. Der Aufsetzer von Sebastian Schulze bereitete Lars Reibetanz im Frankenberger Tor einige Schwierigkeiten und erinnerte daran, dass man wohl immer mit den Blau-Gelben rechnen muss. So dann auch bei einer Situation kurz vor der Pause. Nebe in Höchsttempo war an der linken Strafraumgrenze nur durch ein Foul zu stoppen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Weinrich zum 0:2-Pausenstand. Dass Reibetanz in der richtigen Ecke war, tröstete da kaum. Nach dem Seitenwechsel keimte im Spiel der Gastgeber Hoffnung auf, denn Torsten Frank verkürzte per Strafstoß auf 1:2. Eine Viertelstunde lang machte Barkas Druck, hatte auch im weiteren Spielverlauf mehr Ballbesitz als die Gäste. Die Blau-Gelben aber brachten das Spielgerät in der 58. Minute erneut im Tor unter. Nach einem Freistoß, der zunächst abgewehrt wurde, schaltete Weinrich, der zuvor schon vom Punkt getroffen hatte, am schnellsten und markierte seinen zweiten Treffer in der Partie. Die Gastgeber hatten noch zwei, drei gute Möglichkeiten, traf allerdings das Tor nicht. In der Tabelle können beide Mannschaften nun 31 Punkte vorweisen. (Katrin Damm)

Frankenberg: Reibetanz, Siebert (46. Wendt), Roscher, Baum, Koszellni (78. Heidrich), Antal, Anke, Loos, Frank, Preißler, Bachale (80. Ebert).
Hainichen: Bretschneider, Siegel, Nestler, S. Schulze, Weinrich, Schneider (88. Krause), Fräßle (87. Stahlhut), Nebe, Hofmann, T. Schulze, Girardi (80. Ulbricht).         
Tore: 0:1 T. Schulze (15.), 0:2 Weinrich (45./FE), 1:2 Frank (49./FE), 1:3 Weinrich (58.)
Schiedsrichter: Blödel (Mühlau)
Zuschauer: 100

SV Hartmannsdorf – TSV Langhennersdorf 1:1 (0:1)
Der Tabellendritte nutzte den Ausrutscher des Spitzenreiters dagegen nicht optimal. Im Hinspiel hatten die Hartmannsdorfer noch sechsmal getroffen. Davon waren die Hausherren gestern meilenwert entfernt. Seine Elf habe nicht die richtige Einstellung zum Spiel gefunden, sagte Trainer Alexander Theuer. Beim Gegentreffer patzte die Hintermannschaft. Im zweiten Abschnitt verteidigte Langhennersdorf aufopferungsvoll die knappe Führung. Erst mit einem direkt verwandelten Freistoß von Schaarschmidt in der Schlussminute kamen die Hausherren zu einem glücklichen Punktgewinn. (eij)

Hartmannsdorf: Scheel, Berthold (64. Grünert), Steinert, Winkler, Kühne, Schaarschmidt, Wegner, Metzner, Pelger, Weinhold, Riemer (77. Hartenstein).           
Langhennersdorf: Aßmann, Deutscher, Götze, Krause, Griesbach, Schubert (90. Dienst), Neumann, Braun, Hoffert (64. Sypniewski), Gießner, Hessenkemper (77. Schlegel).              
Tore: 0:1 Schubert (29.), 1:1 Schaarschmidt (90.)
Schiedsrichter: Kluge (Limbach)
Zuschauer: 75

Oederaner SC – TSV Dittersbach 3:2 (1:0)
Der Tabellensiebte hat es beim Sieg gegen das Kellerkind selbst noch einmal spannend gemacht. Nachdem die Gastgeber durch Tore von Thiele, Lohse und Dietze bereits 3:0 führten, kassierte der OSC noch zwei Gegentreffer. „Das waren blöde Treffer, sodass es hinten raus noch einmal eng wurde. Aber am Ende war unser Sieg verdient“, sagte Oederans Trainer Jochen Laudeley, der vor dem Anpfiff noch kurzfristig auf zwei Stammspieler verzichten musste. Aus seiner Sicht war es eine ziemlich hart geführte Begegnung. (kbe)

Oederan: Thomas, Obendorf, K. Thiele, Lohse (85. Bellmann), Schulze, Böttcher (52. T. Dietze), Ernstberger, Lippold, Findeisen, M. Dietze, Hofmann.          
Dittersbach: Schleicher, S. Köhler, Förster (52. Tietze), Schramm, Lasch, Köstner, Kucevic, Opitz, Nobis, Troisch, Oehlmann.         
Tore: 1:0 Lohse (35.), 2:0 Thiele (47.), 3:0 T. Dietze (70.), 3:1 Opitz (73.), 3:2 Kucevic (76.).
Schiedsrichter: Unger (Germania Chemnitz)
Zuschauer: 65
Bes. Vorkommnis: G/R für Lasch (Dittersbach/89.)