1. Spieltag Bezirkliga Mitte

1. Spieltag – Bezirksliga Mitte


Lommatzscher SV – BSC Freiberg  1:3  (0:2)

BSC überspringt die erste Hürde
Die BSC-Männer haben sich vor der neuen Saison offenbar ein dickes Fell zugelegt. Ungeachtet der holprigen Vorbereitung sowie diverser personeller Rückschläge bewahrten die Freiberger zum Auftakt der Fußball-Bezirksliga 2013/14 die Ruhe und fuhren den ersten Dreier ein.
Mit 3:1 (2:0) setzte sich der Landesliga-Absteiger am Freitagabend beim Lommatzscher SV durch.

„Die Mannschaft hat sich die drei Punkte redlich verdient“, sagt BSC-Trainer Steve Dieske, dessen Team die erste Hürde letztlich sicher übersprang. Dabei gab es vor dem Abpfiff die nächste Hiobsbotschaft: Steve Müller, Rückkehrer vom 1. FC Magdeburg, musste sich einer Blinddarmoperation unterziehen. Zudem standen neben den langzeitverletzten Geiger und Erler auch Uhlig, Mehner und der zuletzt starke Tom Fischer nicht zur Verfügung. Und auch die Bedingungen waren für ein offizielles Eröffnungsspiel fragwürdig, moniert Dieske: Bis 20 Minuten vor dem Anpfiff lief auf der Hälfte der Gäste ein Nachwuchsspiel, sodass sich die Freiberger nur eingeschränkt aufwärmen konnten.
Dennoch legte der BSC los wie die Feuerwehr. Stephan Schäfer war nach zehn Minuten per Kopf zur Stelle. Der Treffer zählte aber nicht, da Fongern, der im Abseits stand, den Ball noch auf der Linie berührte. Kurz darauf durfte aber doch gejubelt werden: Erneut Schäfer, in der Vorbereitung einer der Besten, wurde wunderschön freigespielt. Der 21-jährige Dresdner, der vor zwei Jahren vom SC Borea kam, versetzte seinen Gegenspieler im Strafraum und schloss ganz überlegt ins lange Eck ab – 1:0 führte der BSC.
Nun kam das Angriffsspiel der Freiberger, die in den Testspielen sowie im Pokal 26 Tore erzielten, auf Touren. Nach einem Diagonalpass von Stefan Richter flankte Yannick Fongern genau auf Paul Berger. Der BSC-Torjäger ließ sich nicht zweimal bitten und setzte die Kugel zum 2:0 in die Maschen. Weitere Möglichkeiten, die Partie beim Vorjahresneunten der Bezirksliga Mitte schon vorzeitig zu entscheiden, vergab der BSC. „Beim letzten Pass und bei den Standards fehlt noch etwas die Präzision“, sagt Dieske.
Der neue Torhüter Patrick Weiß musste in der 1. Halbzeit nur einmal auf der Hut sein, meisterte einen Schuss von der Strafraumgrenze sicher. „Wir waren bis dahin in allen Belangen klar überlegen“, schätzt der BSC-Trainer ein. Vor allem Ludwig Berndt habe nach langer Auszeit ein gutes Spiel gemacht, lobt Dieske.
Allerdings ging es nach der Pause nicht ganz in diesem Stil weiter. Nach einem Freistoß kassierte der BSC früh das 2:1, wobei auch Torhüter Weiß nicht so glücklich aussah. Den Gästen schien das Spiel aus den Händen zu gleiten, zumal die Gastgeber reichlich robust zu Werke gingen und der BSC nicht konsequent dagegen hielt.
Doch die Freiberger fingen sich zum Glück. Stefan Lein, der für den angeschlagenen Berger kam, leitete mit einem millimetergenauen Pass auf Rico Thomas die Entscheidung ein. Der Kapitän jagte den Ball aus 16 m hoch ins lange Eck – 3:1. Bei zwei Ecken fehlte dann nicht viel am vierten Tor, ehe Weiß kurz vor Schluss mit einem starken Reflex den erneuten Anschlusstreffer der Lommatzscher verhinderte. „Es war der erwartet schwere Gang, aber am Ende ein gelungener Auftakt gegen einen unbequemen Gegner“, so das Fazit von Trainer Dieske. (Quelle: FP/Steffen Bauer mit dist)

Freiberg: Weiß, Römmler, Otto, S. Richter, R. Richter, Schäfer, Krause, Berndt (89. Scholz), Fongern (81. Marquardt), Thomas, Berger (68. Lein)
Tore: 0:1 Schäfer (17.), 0:2 Berger (22.), 1:2 Wolf (50.), 1:3 Thomas (77.)
SR: Pfeifer (Dresden)
Zuschauer: 235

 

SV Germania Mittweida – VfL Pirna-Copitz  0:1  (0:0)

Dem Favoriten fast ein Bein gestellt
Im Auftaktspiel der Fußball-Bezirksliga Mitte gastierte am Samstag gleich einer der Favoriten auf den Staffelsieg, der VfL Pirna-Copitz, im Mittweidaer Stadion „Am Schwanenteich“. Die Anfangsphase gehörte den Gästen von der Elbe, die in der 2. und 4. Minute gleich gefährliche Aktionen heraufbeschworen, aber im Abschluss scheiterten. In der 13. Minute entschärfte Germania-Torwart Schmidt mit großer Parade ein Geschoss eines Pirnaer Angreifers.
Mit zunehmender Spieldauer befreiten sich die Gastgeber vom Druck der Gäste und starteten gefährliche Angriffe. Einen Fernschuss konnte VfL-Keeper Lohse nur abprallen lassen, im Nachsetzen scheiterte König. Die große Gelegenheit zur Führung für die Hochschulstädter bot sich in der 19. Minute: Grötzsch setzte zu einem Solo über die rechte Seite an, sein Schuss strich aber am langen Pfosten vorbei. Danach bediente der Kapitän mit präziser Eingabe König, doch dessen wuchtiger Kopfball ging über die Latte (20.). Nun boten sich im Minutentakt gute Gelegenheiten für die Gastgeber und der VfL war bis zur 40. Minute vom sehr guten Spiel der Gastgeber beeindruckt. Erst in der 41. Minute wurde wieder ein Kopfball der Gäste registriert, und eine Minute später parierte Germania-Keeper Schmidt einen gefährlichen Schuss. So ging es mit einem leistungsgerechten Unentschieden in die Halbzeitpause.
Nach dem Wechsel sorgte die Einwechslung von Reck im Sturm der Gäste für viel Druck. In der 50. Minute gelang Voigt ein gefährlicher Kopfball, doch Keeper Lohse parierte. Mit zunehmender Spieldauer erarbeiteten sich die Gäste eine optische Überlegenheit, doch die Gastgeber kämpften aufopferungsvoll um jeden Ball.
In der 70. Minute dann die spielentscheidende Situation: Verteidiger Richter setzte zu einem Tackling an, traf den Ball, aber auch den Gegenspieler. Der Schiedsrichter entschied auf Freistoß für Pirna in Rechtsaußenposition. Mit einem Sonntagsschuss erzielte Kreher für Pirna-Copitz die Führung. Germania wehrte sich weiter, doch bei den Angriffen fehlte nun der Druck, um letztlich den Ausgleich zu erzielen. Die Gäste hatten bei Kontermöglichkeiten in der 77. Minute und in der 90. Minute noch Riesengelegenheiten, das Spiel vorzeitig zu entscheiden, vergaben aber in aussichtsreicher Situation.
„Die Mannschaft stand defensiv sehr gut und hat dem Gegner wenig Spielraum gelassen. In den ersten 45 Minuten hätten wir in ein Tor erzielen können, ja müssen“, sagte der Mittweidaer Trainer Uwe Schneider nach der Partie. „Die Jungs waren einem Punktgewinn sehr nahe. Trotzdem geht der knappe Sieg für Pirna in Ordnung und war keineswegs unverdient“, so Schneider.
Bereits am kommenden Spieltag müssen die Mittweidaer beim BSC Freiberg, einem weiteren Favoriten auf den Titel, antreten. Dessen Trainer sah sich am Samstag die Partie im Mittweidaer Stadion an und vermutete, das es ein ganz schweres Spiel für die Bergstädter werden könnte. Stammzuschauer Bernd Berger verpasst kein Heimspiel der Germania-Vertretung. „Mir imponiert besonders, wie sich die jungen Spieler schlagen. Langsam macht sich nun die gute Nachwuchsarbeit des Vereins bemerkbar, und das ist bemerkenswert“, sagte der Germania-Fan. (Quelle: FP/kajo)

Mittweida: Schmidt, Weise, Rauthe, Richter, Köhler, Voigt, Hönig (73. Borchardt), Kamionka, R. Frieden (64. Wilsdorf), König (61. Kaltschmidt), Grötzsch
Tor: 0:1 Kreher (70.)
Schiedsrichter: K. Windisch (Dresden)
Zuschauer: 205

 

SV Barkas Frankenberg – SG Empor Possendorf  3:1  (0:0)

Barkas mit furiosem Auftakt
Die Partie der Bezirksliga- Fußballer aus Frankenberg ließ am Sonntagnachmittag kaum etwas vermissen: Beim 3:1-Sieg gegen Empor Possendorf gab es packende Szenen und tragische Helden.
Stell‘ dir vor, es ist Bezirksliga und keiner bekommt es mit. So kam man sich am Sonntagnachmittag im Frankenberger Hammertal vor: Die Stadionsprecher im Urlaub, die Musikanlage stumm, die 160 Zuschauer etwas verloren im weiten Rund. Schuld ist die Urlaubszeit, Besserung sei beim nächsten Heimspiel in Sicht, versichert zumindest Barkas-Trainer Lars Paul.
Seine Jungs schafften es aber im Verlauf des Spiels für Stimmung zu sorgen und lockten so doch ab und an die Zuschauer ein bisschen aus der Reserve. Barkas begann zwar nervös, war aber hellwach. In der Viererkette fehlte manches Mal noch die Feinabstimmung, die erste Abseitsfalle schnappte dann nach gut einer halben Stunde erstmals zu.
Und so musste hinten viel gearbeitet werden – mit Folgen. Nicht nur einmal in der Begegnung stieß Tommy Anke, jetzt in der Innenverteidigung, mit anderer Leute Köpfe zusammen. So musste der Vize-Kapitän kurz vor Ende der Partie mit Schmerzen und einigen Erinnerungslücken ausgewechselt werden. „Von meinem Tor weiß ich nichts mehr“, sagte er.
Dabei war es ihm in der 47. Minute vorbehalten, den ersten Treffer für den Aufsteiger zu erzielen – per Kopf. Torsten Frank hatte einen Freistoß in den Empor-Strafraum gezirkelt, den Anke schließlich verwertete. Nur gut eine Minute später legte Frankenberg nach. Tobias Leßmüller fackelte nach schönem Pass von Martin Preißler nicht lange und traf aus vollem Lauf zum 2:0.
Kurz nach dem Doppelschlag folgte jedoch eine schlechte Nachricht: Kapitän David Tuschy musste verletzt raus. Danach ließen sich die Gastgeber zudem von der Hektik des Gegners anstecken. Die Gäste aus Possendorf wollten natürlich beim Aufsteiger nicht verlieren, zumal Empor meist mit mehr Übersicht, aber eben ohne durchschlagenden Erfolg spielte. Mitten in dieser Phase fiel aber dann die Vorentscheidung und damit den Frankenberger Verantwortlichen auch ein großer Stein vom Herzen: Leßmüller ließ mit einer Kopie des 2:0 die Massen nochmals jubeln. Trainer Peter Günther erlebte diese Momente live am Telefon und schickte aus dem Urlaub ein dickes Lob an seine Jungs, die Werbung für sich und den Frankenberger Fußball gemacht haben.
Als die Barkas-Männer gedanklich schon in der Kabine waren und den ersten Bezirksliga-Sieg feierten, gab es noch eine kuriose Szene: Roger Baum, der zuvor mehrfach erfolgreich den Spielaufbau des Gegners gestört und so manchen Ball erobert hatte, setzte im eigenen Strafraum zum Höhenflug an und pflückte eine Hereingabe mit der Hand. Der bereits wegen Foulspiels verwarnte Spieler flog folgerichtig mit Gelb/Rot vom Platz. Den Elfmeter nutzten die Gäste zum Ehrentreffer. Dann war Schluss. Und während die Mannschaft verdient jubelte, kümmerte sich Tobias Leßmüller um Tommy Anke. Der versuchte sich am Rande des Spielfelds zu erinnern, wie das Spiel gelaufen war.
Gibt es mit der Sperre und den Verletzten schon die erste Personalnot beim Neuling? Trainer Lars Paul gibt Entwarnung: „Das könnten wir kompensieren. David lässt diese Woche ein Training aus, sollte dann am Wochenende in Pirna wieder spielen können. Bei Tommy ist zum Glück erstmal nichts Dramatisches diagnostiziert worden, er ist noch zwei Tage zur Beobachtung im Krankenhaus.“  (Quelle: FP/Katrin Reimann)

Frankenberg: Reibetanz; Tuschy (50. Stockhecke), Roscher, Baum, Anke (85. Baumgart), Antal, Preißler, Leßmüller (67. Bergmann), Ebert, Bachale, Frank
Tore: 1:0 Anke (47.), 2:0, 3:0 Leßmüller (49., 63.), 3:1 (90./HE)
Zuschauer: 160