Mittelsachsenliga – 22. Spieltag

Eintracht hält Barkas nicht auf

Die Frankenberger Fußballer waren als neuer Meister klarer Favorit bei Erdmannsdorf/Augustusburg. Trotz des 1:5 machte es die Eintracht den Gästen jedoch nicht leicht.

Quelle: Freie Presse/Von Knut Berger

Erdmannsdorf – In früheren Zeiten gab es auf dem Auensportplatz in Erdmannsdorf einen Sprecher, der die Mannschaften vorstellte und bei Bedarf die Torschützen benannte. Und nie wäre dieser Mann so wichtig gewesen wie gestern, als die gastgebende Eintracht auf den bereits als Meister feststehenden SV Barkas Frankenberg traf. Ronny Ullmann, der Spielertrainer des platzbauenden Vereins, hätte die Person gestern aber nicht mit einem Mikrofon, sondern vielmehr mit einem Paar Fußballschuhe ausgestattet. Denn sein Team hatte mit akuten Personalproblemen zu kämpfen und brachte gerade einmal elf spielfähige Akteure zusammen. So fehlte mit Ronny Langklotz der Abwehrorganisator wegen der fünften Gelben Karte, weitere Spieler sagten aufgrund beruflicher oder persönlicher Verpflichtungen ab. So fiel zwar die Niederlage gegen Frankenberg mit 1:5 (0:2) dann auch relativ deutlich aus, doch zum Kanonenfutter wurde die Truppe auf keinen Fall.

Zudem hatten wohl nicht einmal die kühnsten Optimisten daran geglaubt, dass die abstiegsgefährdete Eintracht ausziehen wollte, um dem Barkas-Motor die Benzin-Zufuhr abzudrehen. „Eine Pleite gegen den Meister können wir verkraften. Wir müssen unsere Punkte für den Klassenerhalt gegen andere Teams holen“, sagte Ullmann. Lob gab es auch vom gegnerischen Trainer Marcus Oestreich, der sachlich analysierte: „Wir haben zwar den Ball ordentlich laufen lassen, doch der Gegner stand in der Defensive solide und hat während der gesamten Spielzeit nicht damit aufgehört, uns das Leben schwer zu machen“, sagte der Frankenberger Coach.

Davon abgesehen machte der SV Barkas deutlich, dass er sich den Sonntag nicht verderben lassen wollte und führte nach einer halben Stunde durch Tore von Toni Stockhecke und Tim Rosenthal mit 2:0. „Mit der ersten Hälfte war ich auch zufrieden, aber nach dem Wechsel plätscherte das Match trotz der Tore so dahin“, sagte Oestreich.

Nach einer Stunde markierte Felix Ebert nicht nur das 3:0 für die Gäste – auch Ronny Ullmann musste verletzungsbedingt vom Platz, sodass die Eintracht den Rest des Spiels in Unterzahl absolvieren musste. Nachdem Ebert noch einmal traf (4:0/82.) konnte Frank Martin trotzdem den Ehrentreffer für die Platzherren markieren.

„Damit hat sich der Gegner für seinen nimmermüden Einsatz belohnt. Wenn die Eintracht mehr Leute gehabt hätte, wäre es für uns garantiert schwieriger geworden“, war der Frankenberger Trainer überzeugt. Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Clement Peyrad drei Minuten vor Feierabend mit dem 5:1 für den Primus.

 

Motor fährt ersten Sieg des Jahres ein

Der BSC Rochlitz hat den TSV Langhennersdorf in einem temporeichen Match verdient mit 4:1 bezwungen – und so seine Durststrecke beendet.

Der BSC Motor Rochlitz hat den Bock umgestoßen und beim 4:1 (4:1) gegen den TSV Langhennersdorf den ersten Sieg im Jahr 2017 eingefahren. Im Vergleich zu den letzten Heimauftritten war die hochmotivierte Fischer-Elf in der Partie nicht wiederzuerkennen. Vom Anstoß weg wurden die Langhennersdorfer unter Druck gesetzt. Nach nur neun Minuten führte Motor mit 2:0. Beide Treffer erzielte Christopher Meinel (4./9.), beide wurden mit schnellen Angriffen über die rechte Seite eingeleitet. Weitere Tore lagen durch bei verheißungsvollen Abschlüssen von Chris Richter und Oliver Otto in der Luft. Die Vorentscheidung in dieser Partie fiel durch einen Doppelschlag. Martin Bildhauer verwandelte einen Handelfmeter sicher zum 3:0 (34.). Meinel legte sofort mit einem Solo zu seinem Dreierpack nach (35.). Heiner Gießner konnte für das Butze-Team das Resultat kurz vor der Pause etwas freundlicher gestalten und schoss in der 45. Minute das erste Tor für Langhennersdorf.

Die 2. Halbzeit begann wie der erste Durchgang spektakulär. Meinel scheiterte nach wenigen Sekunden am stark reagierenden Patrick Kaulbars (46.). Im Gegenzug entschärfte der fehlerlos agierende Paul Fischer eine Großchance der Gäste per Fußabwehr. Die Langhennersdorfer gaben nicht auf, wollten sich nicht mit der klaren Niederlage abfinden. Doch sie bissen an diesem Tag bei der BSC-Abwehr auf Granit. Nach gut einer Stunde war jedoch die Luft aus diesem bis dahin temposcharfen Match heraus. Bis auf einen Freistoß von Toni Neumann, der die Oberlatte rasierte, geriet der BSC-Kasten nicht mehr in Gefahr (74.). Und die Muldestädter hatten ihr Heu schon eingefahren. (Quelle: Freie Presse/rais)

 

Einheit kann BSC-Reserve überraschen

BSC Freiberg II – SV Einheit Bräunsdorf 1:3 (1:1): Am Ende nahmen die Gäste aus Bräunsdorf nicht unverdient die drei Zähler mit. Die BSC-Reserve konnte zwar den frühen Rückstand durch Schneider (2.) durch Henry Zielke (18.) egalisieren. Doch nach der Pause belohnten sich die abstiegsgefährdeten Bräunsdorfer durch zwei Treffer von Gola (50.) und erneut Schneider (69.) für ihren Einsatz. Freiberger Torchancen waren Mangelware. (eij)

Oederaner SC – FSV Motor Brand-Erbisdorf 3:0 (2:0): Nach drei sieglosen Spielen in Folge gelang dem Oederaner SC ein überzeugender Heimerfolg. Allerdings hatten auch die Gäste ihre Chancen, die allerdings nichts einbrachten. Treffsicherer waren die Hausherren, bei denen Lohse mit einem Doppelschlag (22., 28.) für die Pausenführung sorgte. Auch im zweiten Abschnitt gab Oederan den Ton an und erspielte sich Chancen. Lippold (74.) nutzte eine davon zum 3:0. (eij)

TSV Flöha – SV Union Milkau 4:1 (2:1): Der klare Sieg der Hausherren ging absolut in Ordnung. Allerdings erspielte sich der Tabellenletzte einige gute Konterchancen, von denen Winkler eine sogar zur frühen Führung für Union nutzte. Flöha blieb aber unbeeindruckt und war spielerisch klar überlegen. Nach knapp einer Stunde hatte der TSV dann die Fronten geklärt. Für Milkau wird es nach der 17. Schlappe ganz eng im Kampf um den Klassenerhalt. Fünf Punkte fehlen schon zu Platz 12. (eij)

TSV Falkenau – TSV Großwaltersdorf 2:0 (1:0): Die Zuschauer sahen ein rassiges Derby, obwohl beide Teams auf einige Stammkräfte verzichten mussten. In den ersten 45 Minuten war es ein starker Auftritt der Hausherren mit einer verdienten Führung durch Klömich. Nach der Pause war Großwaltersdorf am Drücker und verpasste den Ausgleich nur knapp. Dittrich traf mit einem Kopfball nur die Latte. Die Gäste waren in dieser Phase dem Ausgleich näher, als Falkenau dem zweiten Treffer. Das 2:0 fiel aber dann doch noch: Als die Großwaltersdorfer in der Schlussphase alles oder nichts spielten, fingen sie sich einen glänzend herausgespielten Falkenauer Konter ein. (eij)

SV Lichtenberg – SV Germania Mittweida II 1:1 (1:1): Die stark ersatzgeschwächten Gastgeber begannen überlegen. Zwar kam der finale Pass oft nicht bis in die Spitze, doch nach 15 Minuten brachte Kurzhals den SVL nach Vorarbeit von Kapitän Timmel in Führung. Als Richter kurz vor der Pause im Lichtenberger Strafraum zu Fall kam, nutzte Weise den Strafstoß zum 1:1-Ausgleich. In der zweiten Hälfte drehte Lichtenberg trotz Unterzahl noch einmal auf, konnte dem Spiel jedoch keine Wendung geben. (beny)

 

Statistisches vom 22. Spieltag

Tore: 27 – Schnitt von 3,85 pro Spiel
Torreichste Begegnung: Eintracht Erdmannsdorf/A. – SV Barkas Frankenberg  1:5  (0:2)
Torlose Begegnung: Keine
Erfolgreichster Schütze: Christopher Meinel (BSC Motor Rochlitz) mit 3 Toren
Zuschauer: 440 – Schnitt von 63 pro Spiel
Bestbesuchtes Spiel: Oederaner SC – FSV Motor Brand-Erbisdorf  93 Zuschauer
Gelbe Karten: 23
Gelb/Rot: 2
Rot: Keine