5. Spieltag – Bezirksliga Mitte

5. Spieltag – Bezirksliga Mitte


Großenhainer FV – BSC Freiberg  6:2  (4:2)

BSC: Null Bock und sechs Gegentore

Steve Dieske wird wohl noch eine Weile brauchen, bis er das Spiel vom Sonnabend verdaut hat: Statt des erhofften dritten Auswärtssieges haben die Bezirksliga-Fußballer des BSC Freiberg die zweithöchste Niederlage der Vereinsgeschichte kassiert: 2:6 (2:4) ging der Tabellendritte beim Großenhainer FV unter, der in dieser Saison bislang alles andere als überzeugen konnte.

Doch der BSC erwies sich als perfekter Aufbaugegner. „Das war die schlechteste Leistung, seit ich in Freiberg bin“, sagt Trainer Dieske. Immerhin sind das schon mehr als drei Jahre. Offensichtlich hatte die gesamte Mannschaft in der Partie beim Tabellenneunten aber null Bock: „Organisation und Bewegung waren gleich null“, so Dieske, der an diesem Tag einiges zu schlucken hatte. „Zweikämpfe haben gar nicht erst stattgefunden“, zählt der Coach weiter auf. Sein Team hätte jeglichen Körperkontakt sicherheitshalber gleich ganz vermieden, kommentiert Dieske bissig. Und auch die zahlreichen Ausfälle – insgesamt fehlten sieben Spieler – entschuldigen so ein Debakel in keiner Weise.
Bereits nach einer Minute lag der BSC, bei dem Römmler und Scholz für Otto und Berger (Urlaub) in die Elf gerückt waren, hinten. Wenig später stand es nach einem Foulelfmeter 0:2. Die Mannschaft habe mehrfach komplett geschlafen, schimpft Dieske, der seinem Team das Abwehrverhalten einer Schülermannschaft attestierte. Rico Thomas und Tom Fischer sorgten zwischenzeitlich für etwas Hoffnung bei den Gästen. Doch die Antwort der Großenhainer ließ jeweils nicht lange auf sich warten. Spätestens beim 2:5 kurz nach der Pause war die Partie dann gelaufen. Löbels Eigentor zum 2:6-Endstand rundete das mehr als unglückliche Auftreten des BSC an der Elbe nur noch ab.(Quelle: FP/Steffen Bauer)

Freiberg: Weiß, Römmler (62. Chakrama), S. Richter, Löbel, Uhlig (46. Lein), T. Fischer, Krause, Berndt, Scholz, Thomas, Schäfer (81. Marquardt)
Tore: 1:0 (1.), 2:0 (14./FE), 2:1 Thomas (22.), 3:1 (29.), 3:2 Fischer (42.), 4:2 (45. + 1), 5:2 (48.), 6:2 Löbel (83./ET)
SR: Thänert (Torgau)
Zuschauer: 117

SV Barkas FrankenbergLommatzscher SV  2:4  (2:1)

Barkas enttäuscht die Fans

Barkas Frankenberg kann sich in der Bezirksliga momentan nicht befreien. Nach der 2:4-Niederlage gegen den Lommatzscher SV gestern herrscht im Hammertal Krisenstimmung, der sonst um keine Aussage verlegene Coach Peter Günther stand nach Ende der Partie kopfschüttelnd am Spielfeldrand. „Ich bin sprachlos“, war alles, was er herausbrachte – erneut enttäuscht vom Auftreten seiner Mannschaft.
Dabei zeigte das Team gute Ansätze gegen einen keineswegs überragenden Gegner. Verärgert war der Trainerstab darüber, dass man der Lommatzscher Offensive die Torchancen durch überhastete Fehlabspiele immer wieder selbst vorbereitete und sich in einigen Situationen einfach nicht clever genug verhielt. So auch zu Beginn der Partie.
Nach nur sechs Minuten reichte eine Flanke aus, um die Barkas-Abwehr auszuschalten. Per Kopf gingen die Gäste 1:0 in Führung. Die kalte Dusche aber brachte Frankenberg auf Touren. Tobias Leßmüller versuchte anschließend eine fußballerische Antwort zu geben, holte durch zwei schöne Einzelaktion einen Freistoß und eine Ecke heraus, was die Angriffsbemühungen der Lommatzscher erst einmal unterband. Mit einem Doppelschlag drehte Barkas das Spiel.
Das 1:1 (26.) war ein Beleg für die spielerischen Möglichkeiten, die man noch zu selten ausschöpft. Über mehrere Stationen gelangte der Ball zu Roger Baum, der im Fallen aus der Mitteldistanz in den Strafraum flankte. Torsten Frank vollendete zum umjubelten Ausgleich. Nur drei Minuten später sorgte ein langer Ball aus dem Rückraum für das nächste Erfolgserlebnis. Leßmüller, der ein gutes Spiel machte, spielte seine Schnelligkeit aus und verwertete den Pass zur 2:1-Führung. Nach dem Seitenwechsel gelang den Gästen in der 65. Minute das 2:2. Lommatzsch witterte nun den Erfolg, setzte alles auf einen Sieg und wurde noch belohnt.
Nach dem 2:3 – wieder ein schneller Angriff – markierte Torwart Lars Reibetanz mit Notbremse und Platzverweis den unrühmlichen Höhepunkt einer hausgemachten Niederlage. Das 2:4 per Strafstoß konnte Tommy Anke zwischen den Pfosten trotz richtig gewählter Ecke nicht verhindern. (Quelle: FP/Katrin Reimann)

Frankenberg: Reibetanz, Preißler, Roscher, Baum (59. Stockhecke), Tuschy, Anke, Antal, Loos, Leßmüller, Ebert (12. Bachale), Frank.
Tore
: 0:1 Menzel (6.), 1:1 Frank (26.), 2:1 Leßmüller (29.), 2:2 Schulz (65.), 2:3 Wolf (74.), 2:4 Fricke (88./Strafstoß).
SR: Bürger (Chemnitz).
Zu.: 130.
Bes. Vorkommnis: Rot für Reibetanz (Frankenberg/86.).

 

1. FC PirnaSV Germania Mittweida  0:2 (0:1)

Schneider: Wir bleiben auf dem Teppich

Germania Mittweida jubelt nach fünf Spieltagen über die Tabellenführung in der Bezirksliga. Doch Trainer mahnt zur Bescheidenheit.
Nein, einen Zeitungsausschnitt mit der aktuellen Bezirksliga-Tabelle wird sich Uwe Schneider nicht übers Bett hängen. Trotzdem genießt der Übungsleiter des Bezirksligisten SV Germania Mittweida den Moment.
„Das ist für den Verein ja etwas ganz Tolles und Ungewohntes, in der Bezirksliga ganz oben zu stehen. Und die Stimmung auf der Heimfahrt am Sonntag war natürlich super“, sagt der Trainer. Seine Jungs hatten den 1. FC Pirna mit 2:0 besiegt und damit die Tabellenführung übernommen. „Die Mannschaft belohnt sich damit für eine harte und disziplinierte Vorbereitung im Sommer. Für den Verein und die Spieler ist das sehr angenehm“, erklärt Uwe Schneider.
Er selbst freut sich eher zurückhaltend, der Tabellenstand ist für ihn nicht entscheidend. „Aber zur Zeit passt einfach die Leistung. Das ist das Schöne. Wir haben im Moment allerdings auch immer das nötige Quäntchen Glück.“
So auch im Spitzenspiel gegen Pirna. In der ausgeglichenen 1. Halbzeit kam es kurz vor der Pause zu einer entscheidenden Szene. Zunächst verpasste Pirna mit einem Schuss an den Innenpfosten die Führung, im Gegenzug landeten die Mittweidaer den Treffer zum 1:0. „Das kann auch ganz anders laufen“, schnauft Schneider durch. So aber sorgte der Kopfballtreffer von Hannes Ryssel für das 1:0 und reichlich Selbstvertrauen.
Die 2. Halbzeit dominierte Germania dann klar. Nach guten Kombinationen – insgesamt neun schön herausgespielte Chancen konnten die Verantwortlichen zählen – fiel die Entscheidung eine Minute vor Schluss. Auch hier war ein glückliches Händchen im Spiel: Der eingewechselte Eric Kaltschmidt vollendete nach Vorarbeit von Thomas Wiedemann mit gekonntem Heber zum verdienten Sieg.
Die Gastgeber, immerhin Tabellenzweiter, konnten den Angriffen der körperlich präsenten Mittweidaer vielfach nur mit Fouls begegnen. Insgesamt verteilte der Schiedsrichter fünf gelbe Karten an die Gastgeber. „Vorstand und Fans sind stolz auf das Team und die gezeigten Leistungen“, betont auch Germania-Präsident Harald Kaehs. Muss Uwe Schneider bei alle dem Lob Höhenflüge seiner Spieler befürchten? „Nein, wir bleiben auf dem Teppich. Da habe ich keine Angst. Die Jungs freuen sich, werden aber nicht abheben“, ist der Trainer überzeugt. Ob Mittweida am Ende der Saison noch den Platz an der Sonne besetzen wird, glaubt Schneider nicht. „Unsere Spielweise ist intensiv. Sicher werden wir im Saisonverlauf noch Schwächephasen haben“, sagt er. Dann haben sich die Mittweidaer aber wahrscheinlich schon ein gutes Punktepolster erarbeitet. (Quelle: FP/Katrin Reimann mit kajo)

Mittweida: Schmidt, Köhler, Richter, Hönig, Pietsch, Frieden (90. Weise), Voigt, Kamionka (88. Wiedemann), Ryssel, Pitroff (61. Kaltschmidt)
Tore: 0:1 Ryssel (44.), 0:2 Kaltschmidt (89.)
Zuschauer: 140.