Mittelsachsenliga – 2. Spieltag

Flöhaer überrollen Motor

Der TSV hat in der Fußball-Mittelsachsenliga den BSC Rochlitz 7:0 (3:0) bezwungen. Das machte einen Beteiligten sogar komplett sprachlos.

Quelle: Freie Presse/Von Knut Berger

Bertram Fischer wollte nur noch raus. Raus aus diesem Flöhaer Auenstadion, in dem seine Mannschaft vom BSC Motor Rochlitz am 2. Spieltag der Fußball-Mittelsachsenliga ein 0:7-Klatsche gegen den gastgebenden TSV Flöha kassiert hatte. Offenbar saß der Schmerz und der Frust über diese Pleite so tief, dass der Rochlitzer Trainer die Sportanlage gruß- und wortlos verließ und keinerlei Kommentar zu den 90 Minuten abgab.

Ganz anders gestaltete sich natürlich die Gefühlswelt seines Flöhaer Kollegen Steffen Bergmann. Er freute sich vor allem darüber, dass sich seine Spieler nach dem 3:3 zum Saisonstart bei Aufsteiger Falkenau gesteigert hatten. „Dieses Spiel hatten wir kritisch ausgewertet, und die Worte sind auch angekommen“, sagte der TSV-Coach. Auch wenn der Sieg gegen Rochlitz überdeutlich ausfiel, rief Bergmann keine Woche der Glückseligkeit aus. „Das Resultat geht mehr als in Ordnung. Aber wir haben im Spielaufbau auch in der einen oder anderen Situation Fehler gemacht“, so Bergmann. Dadurch habe man verpasst, noch mehr Tore zu erzielen. „Insgesamt dürfen wir diesen Erfolg nicht überbewerten“, stellte der Übungsleiter klar.

In der 1. Halbzeit wurde das Netz des Rochlitzer Kastens zunächst noch geschont. Doch in der 35. Minute marschierte Tom Göckeritz los und traf zum 1:0. Zu diesem Zeitpunkt hatte man im Rochlitzer Lager die Stimme noch nicht verloren. Vielmehr wurde dem Schiedsrichterassistenten lautstark ein krasses Fehlverhalten unterstellt, weil er nicht auf Abseits erkannt hatte. „Aus meiner Sicht war die Situation klar – das Tor hätte nicht zählen dürfen“, sagte BSC-Mannschaftsleiter Rainer Schönfelder.

War diese Situation durchaus diskussionswürdig, gab es bei den beiden folgenden Treffern keine zwei Meinungen. Da half die Rochlitzer Hintermannschaft aktiv mit, um dem Gegner das Toreschießen zu erleichtern. Bis zur Pause trafen noch Marvin Giesecke und Christopher Martin. Nach dem Seitenwechsel änderten sich die Kräfteverhältnisse nicht. Felix Lubitz besorgte nach einer Stunde das 4:0, anschließend traf Göckeritz noch zweimal. Den Schlusspunkt setzte Tim-Brix Schuster, der in der 88. Minute das 7:0 machte. Landesklassen-Absteiger Flöha hat nach dem Sieg nun als Tabellenfünfter vier Zähler auf dem Konto. Der BSC wartet weiter auf den ersten Dreier und ist vorerst auf dem 10. Platz notiert.

 

Aufsteiger muss erneut Lehrgeld zahlen

Der FSV Motor Brand-Erbisdorf unterliegt dem SV Barkas Frankenberg in einem torreichen Spiel mit 4:5. Dabei hatten die Gastgeber schon 3:0 geführt.

Quelle: Freie Presse/Von Steffen Bauer

Brand-Erbisdorf – Michael Lösch machte seinen Männern zuallererst ein Kompliment: „Die Jungs haben alles gegeben und einem starken Gegner erneut einen großen Kampf geliefert“, sagte der Trainer des FSV Motor Brand-Erbisdorf am Sonntag nach der 4:5 (3:1)-Heimniederlage gegen Barkas Frankenberg. Zwar zog der Aufsteiger nach dem 0:1 bei Vizemeister Großwaltersdorf nun auch gegen den Vorjahresvierten knapp den Kürzeren. Doch die Brand-Erbisdorfer haben mehr als nur angedeutet, dass sie in der Mittelsachsenliga mithalten können.
„Die 1. Halbzeit war ganz stark von uns“, lobte Lösch. Dort schienen die Gastgeber nach dem frühen Treffer von Erik Meltke (3.) und einem Doppelpack von Neuzugang Roy Linthe schon klar auf der Siegerstraße. David Bachale ließ die Gäste aber fast mit dem Pausenpfiff wieder hoffen. In der 2. Halbzeit gelang dem 29-jährigen Abwehrspieler der Frankenberger der 2:3-Anschluss (54.). Doch die Brander antworteten postwendend: Maximilian Pinka traf fünf Minuten später zum 4:2. Allerdings habe man zuvor noch einige „Bretter“ ausgelassen, ärgerte sich Lösch über die Chancenverwertung seiner Männer, die unter anderem einen Elfmeter vergaben.

Anschließend ließen sich die Hausherren immer mehr das Heft aus der Hand nehmen. „Barkas hat viel Druck gemacht und uns hinten reingedrängt“, sagte Lösch. Seine Mannschaft stand in den letzten 20 Minuten zu tief und wurde so von Barkas noch überholt. Torjäger Torsten Frank schaffte eine Viertelstunde vor Schluss den erneuten Anschluss, David Tuschy traf zwei Minuten vor Ultimo zum 4:4. Doch nicht einmal einen Punkt durfte der tapfere Neuling behalten: Ex-Profi Steffen Kellig schoss die Frankenberger in der dritten Minute der Nachspielzeit zum glücklichen Sieg.
„Ein Remis wäre sicher gerecht gewesen“, sagte der Motor-Trainer. In der Schlussoffensive der Gäste habe man aber die Ordnung verloren und sei bestraft worden, so Lösch: „Uns hat im Gegensatz zu Barkas am Ende die Abgeklärtheit gefehlt.“

 

Zweites Schützenfest in Falkenau

TSV Falkenau – BSC Freiberg II 3:4 (0:1): Auch die zweite Heimpartie des Aufsteigers wurde ein Torefestival. Nach dem 3:3 gegen Flöha hatten die Falkenauer trotz der zwei Treffer von Spielertrainer Rico Thomas zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung diesmal knapp das Nachsehen. Am Ende jubelte die BSC-Reserve, die mit Henry Zielke wieder ihren treffsicheren Kapitän an Bord hatte. Alle vier BSC-Treffer gingen auf sein Konto, darunter ein lupenreiner Hattrick innerhalb von neun Minuten. Der TSV wartet dagegen weiter auf seinen ersten Saisonsieg. (eij)

Union Milkau – Eintracht Erdmannsdorf/Aug. 1:0 (0:0): Die Zuschauer sahen eine zerfahrene Partie mit wenigen Höhepunkten. Meist spielte sich das Geschehen zwischen den Strafräumen ab, was sich auch im mageren Chancenverhältnis von 5:2 für die Gastgeber widerspiegelt. Doch auch wenn Torjäger Tommy Uhlig diesmal nicht traf – er bereitete mustergültig den Siegtreffer von Steve Winkler vor. Von den Gästen ging zu wenig Torgefahr aus, und so bleibt die Eintracht weiterhin noch ohne Punkt und Tor. (eij)

SV Lichtenberg – Oederaner SC 2:1 (0:0): Aufatmen beim Absteiger aus Lichtenberg. Das Team hat die 1:4-Auftaktniederlage in Frankenberg korrigieren können. Der SVL war spielbestimmend, hatte aber zunächst kaum Chancen. Erst nach der Führung durch den Ex-Oederaner Jäkel (56.) wurden die Hausherren zwingender, verpassten jedoch ihren zweiten Treffer. Das sollte sich rächen: Der OSC strahlte zwar kaum Torgefahr aus, nutzte aber einen Fehler der SVL-Abwehr zum Ausgleich durch Böttcher. Kurz vor dem Abpfiff gelang den Hausherren doch noch der Siegtreffer durch Kokott, der aus dem Gewühl traf. (eij/beny)

Germania Mittweida II – TSV Großwaltersdorf 0:1 (0:1): Es war ein Spiel der Abwehrreihen, die so gut wie keine Einschussmöglichkeit zuließen. Die Großwaltersdorfer nutzten nach gut einer halben Stunde die erste sich bietende Chance durch Marcus Uhlig. Mit der Führung im Rücken spielte der TSV die Partie clever zu Ende. Die Hausherren mühten sich, blieben aber zu harmlos im Abschluss. So wurde es nichts mit der Wiederholung des 2:0-Erfolges der Vorsaison. (eij)

SV Einheit Bräunsdorf – TSV Langhennersdorf 0:4 (0:1): Den Ausgang des Derbys hatten sich die Bräunsdorfer Spieler und die meisten der 235 Zuschauer ganz anders vorgestellt. Vor allem nach dem 5:0-Auftaktsieg in Erdmannsdorf waren die Erwartungen hoch gesteckt. Diesmal schlug aber der Gast aus Langhennersdorf eiskalt zu. Mit 4:0 durch Tore von Griesbach, Neumann, Braun und Hammermüller fiel der Sieg deutlich aus. (eij)

 

Statistisches vom 2. Spieltag
Tore: 32 – Schnitt von 4,57 pro Spiel
Torreichste Begegnung: FSV Motor Brand-Erbisdorf – SV Barkas Frankenberg  4:5 (3:1)
Torlose Begegnung: Keine
Erfolgreichster Schütze: Henry Zielke (Freiberg II) mit 4 Toren.
Zuschauer: 732 – Schnitt von 104 pro Spiel
Bestbesuchtes Spiel: SV Einheit Bräunsdorf – TSV Langhennersdorf   235 Zuschauer
Gelbe Karten
: 26
Gelb/Rot: Keine
Rot: Keine