10. Spieltag – Bezirksliga Mitte

10. Spieltag – Bezirksliga Mitte


BSC Freiberg
SG Empor Possendorf  4:2  (1:1)

Rico Thomas schießt Bergstädter zum Heimsieg

Einen richtungsweisenden Erfolg konnten die Fußballer des BSC Freiberg am Samstag gegen die SG Empor Possendorf feiern. Durch den verdienten 4:2 (1:1)-Erfolg haben sie nicht nur das direkte Duell um den dritten Tabellenplatz gewonnen, sondern bleiben mit nun 21 Punkten auf Tuchfühlung zum Spitzenduo Pirna-Copitz (24) und Mittweida (23).

Gegen die tief stehenden Gäste, die zu den Überraschungsmannschaften der bisherigen Saison gehören, dominierten die Freiberger in der ersten halben Stunde das Spiel, konnten einige gute Chancen aber nicht nutzen. Nach der gelben Karte für Mittelfeldmann Sebastian Krause kam ein Bruch ins Spiel der Gastgeber, denn der Verwarnte haderte den Rest der ersten Hälfte damit, dass er das Topspiel am kommenden Wochenende bei Pirna-Copitz gelbgesperrt verpassen wird. So musste eine Einzelaktion von Kapitän Rico Thomas her, um in Führung zu gehen. Er schnappte sich im Mittelfeld den Ball, marschierte Richtung Tor und verwandelte eiskalt. Mit ihrer einzig gefährlichen Aktion kamen die Gäste noch vor der Pause zum Ausgleich, wobei der Ball eher zufällig beim Torschützen landete, und dieser dem wieder gut aufgelegten Kosbab im BSC-Tor keine Chance ließ.
Nach dem Seitenwechsel wurden die Freiberger besser, was auch daran lag, dass sich Krause nun mit seiner kommenden Sperre abgefunden hatte. Er kurbelte das Spiel nun an und bediente mit einem Eckball Christopher Otto, der das 2:1 per Kopf erzielte. Nur Sekunden später bediente Krause Thomas mustergültig, der umkurvte den Gästekeeper und schob ein.
Durch einen eher kuriosen Elfmeter kamen die Possendorfer wieder ins Spiel. Ein Freistoß der Gäste landete am angelegten Arm eines BSC-Spielers, der in der noch vor dem Strafraum postierten Mauer stand. Der Schiedsrichter zeigte dennoch auf den Punkt, Kosbab war mit den Fingerspitzen am Ball, konnte den Anschlusstreffer aber nicht verhindern. Auich durch diesen Treffer ließen sich die Gastgeber aber nicht aus der Ruhe bringen und erspielten sich weitere gute Gelegenheiten, von denen Thomas eine zu seinem dritten Tor nutzte. Schäfer hatte ihn von der Grundlinie aus in Szene gebracht.
In der letzten kniffligen Situation des Spiels stand wieder Krause im Mittelpunkt. Er hielt seinen Kopf in einen indirekten Freistoß aus Nahdistanz und verhinderte somit trotz anschließender Kopfschmerzen den dritten Gästetreffer. „Wir waren in der zweiten Hälfte besser im Spiel, weil sich vor allem die zur Pause kritisierten Spieler zusammengerissen und enorm gesteigert haben“, sagte BSC-Trainer Steve Dieske nach dem Spiel. (Quelle: FP/dist)

Freiberg: Kosbab, Römmler (46.Mehner), Otto, Uhlig, Scholz, Schäfer, Müller (70. Berndt), Krause, Fischer (84. Marquardt) – Berger, Thomas
Tore: 1:0, 3:1, 4:2 Thomas (37./51./69.), 1:1 (40.), 2:1 Otto (50.), 3:2 (59.)
Schiedsrichter: Weiß (Dresden)
Zuschauer: 87

 

SV Germania MittweidaMeißner SV  9:1  (7:0)

Schützenfest am Schwanenteich

Im Heimspiel gegen den Meißner SV hat der SV Germania Mittweida seine Fans begeistert und kam zu einem 9:1-Kantersieg. Auch der erfahrene Coach Uwe Schneider konnte sich in seiner langjährigen Trainerlaufbahn nicht an einen Spielverlauf erinnern, bei dem es bereits nach 27 Minuten 6:0 für sein Team gestanden hatte.
Die Partie nahm sofort nach dem Anpfiff Fahrt auf, und auch die Gäste begannen forsch. Bereits nach zwei Minuten lag der Ball im Germaniator, allerdings aus klarer Abseitsposition. Im Gegenzug zwang Ryssel mit einem platzierten Schuss aus acht Metern Meißens Torwart Möve zu einer Glanztat. Germania übernahm fortan klar die Spielkontrolle und erspielte sich Chance auf Chance. In der 7. Minute legte Kaltschmidt den Ball perfekt in den Lauf von Grötzsch, dieser umkurvte den Torwart und schob zum 1:0 ein. In der 12. Minute konnte ein Abwehrspieler der Gäste bei einem Schuss von Kaltschmidt gerade noch auf der Linie klären. In der 15. Minute war es wiederum Kapitän Grötzsch, der allein auf das Meißner Tor zulief und den Keeper diesmal mit einem gekonnten Heber überwand.
Germania spielte sich nun in einen wahren Torrausch und traf quasi mit jedem Schuss. In der 19. Minute schoss Kaltschmidt aus spitzem Winkel zum 3:0 ein. Und nur eine Minute darauf zappelte ein Flachschuss von König erneut unhaltbar im Meißner Tornetz. In der 25. Minute war es wiederum Kaltschmidt, der das Leder aus 10 Metern unter die Latte nagelte. Weitere zwei Minuten darauf war der Germania-Torjäger per Kopf erfolgreich. Der Gegner war von dieser Angriffswucht überwältigt und konnte einem fast schon leidtun. In der 39. Minute sorgte dann Pietsch mit sattem Schuss für den 7:0-Pausenstand.
Auch die zweite Halbzeit begann furios. Zunächst prüfte Grötzsch Meißens Keeper mit einem gefährlichen Distanzschuss (51.). In der 55. Minute brachte König nach einem Flankenlauf den Ball genau auf Kaltschmidt, der sich diese Chance erneut nicht entgehen ließ, noch einen Gegenspieler umkurvte und seinen vierte Treffer markierte. In der Folge schalteten die Platzherren einen Gang zurück und leisteten sich die eine oder andere Unkonzentriertheit. So fiel nach einem weiten Ball in den Germania-Strafraum der Ehrentreffer für die Gäste. Salomon nutzte eine Unstimmigkeit zwischen Innenverteidigung und Torwart in der 62. Minute zum 1:8. Kurz darauf musste Grötzsch für den bereits geschlagenen Torwart Schmidt auf der Linie retten.
Trotz dieser beiden Chancen blieben die Platzherren klar überlegen. In der 67. Minute besorgte der eingewechselte Pittroff den letzten Treffer des Tages. Von Grötzsch herrlich freigespielt, scheiterte er zunächst am Pfosten, brachte den Ball jedoch im zweiten Anlauf im Tor unter. In der Schlussphase passierte auf beiden Seiten nicht mehr viel, und Germania bewahrte die Gäste vor einer zweistelligen Niederlage an diesem für sie rabenschwarzen Tag.
Uwe Schneider war nach der Partie natürlich hochzufrieden mit seiner Mannschaft. „Wir sind trotz einiger Personalsorgen erneut hoch konzentriert ins Spiel gegangen und haben unsere Torchancen diesmal konsequent genutzt. Meine Jungs sollen diesen klaren Sieg heute einmal richtig genießen, danach werden wir uns genauso konzentriert auf das nächste schwere Auswärtsspiel in Wesenitztal vorbereiten“, sagte Trainer Schneider nach dem Spiel. (Quelle: FP/ Michael Schmidt)

Mittweida: Schmidt; Pietsch, Richter, Voigt, Kaltschmidt, Grötzsch, Hönig, Ryssel (59. Herrmann), Weise (55. Pittroff), Köhler, König (80. Lange)
Torfolge: 1:0, 2:0 Grötzsch (7./15.), 3:0 Kaltschmidt (19.), 4:0 König (20.), 5:0, 6:0 Kaltschmidt (25./27.), 7:0 Pietsch (39.) 8:0 Kaltschmidt (55.); 8:1 Salomon (62.), 9:1 Pittroff (67.)
Schiedsrichter: Zander (Leipzig)
Zuschauer: 120

 

SV Barkas FrankenbergSV Grün-Weiß Coswig  2:5  (1:2)

Trainer nimmt Druck vom Team

Die Nerven liegen blank bei Barkas-Trainer Peter Günther. Schuld daran ist aber nicht unbedingt seine Mannschaft, die in der Fußball-Bezirksliga Mitte nach der 2:5-Niederlage am Sonntag gegen Grün-Weiß Coswig weiter abgeschlagen auf dem letzten Platz liegt. „Ich habe es schon sattgehabt“, gesteht der Coach. Seinem Ärger hat er nach der Partie sachlich Luft gemacht, nun liegt der Übungsleiter jedoch wegen eines eingeklemmten Nervs flach. Fast schon symptomatisch.
„Wir haben am Sonntag noch lange in der Kabine gesprochen“, berichtet Peter Günther und ist froh, dass Spieler, Trainer und Vorstand im Hammertal irgendwie die gleiche Auffassung zur aktuellen Situation haben. „Noch ist nichts verloren“, machen sich alle gegenseitig Mut. Dass niemand so richtig abschalten kann und sich jeder auch nach Spielende Gedanken um die Mannschaft macht, zeigen zahllose Kurznachrichten, die sich die Beteiligten schicken. Der Redebedarf ist momentan groß, die Ratlosigkeit auch.
„Wir haben am Sonntag richtig gut angefangen, früh die Führung erzielt. Und dann stellen wir nach 20 Minuten das Fußballspielen ein“, beschreibt Günther, wie er das Spiel gegen Coswig gesehen hat. So kam das, was die Zuschauer schon kennen: Grobe Schnitzer von den Barkas-Akteuren verursachen schnelle Gegenstöße, und dann stand es plötzlich 1:4. „Diese Leichtfertigkeit ärgert mich, das ist nicht bezirksligatauglich“, sagt Günther. Übel nimmt er es seinen Spielern dennoch nicht. „Die Jungs wissen selbst, dass solche individuellen Aussetzer es noch schwieriger machen. Aber ich reiße ihnen deswegen nicht den Kopf ab.“
Vor Saisonbeginn hielt das Trainergespann seine Mannschaft für konkurrenzfähig. Dass für einige Spieler die Fußstapfen in der Bezirksliga vielleicht doch ein bisschen zu groß sind, wird nun deutlich. Fakt ist aber auch, dass alle im Team versuchen, ihre Leistungen abzurufen. Aber während bei anderen Mannschaften in der Bezirksliga eine durchschnittliche Leistung ausreicht, um mitzuhalten, müssen die Frankenberger immer ans Limit gehen. Und dann kommt eben manchmal auch noch Pech dazu.
„Aber was soll’s. Wir nehmen die Situation an“, sagt Peter Günther. Im Klartext heißt das, den Druck von der Mannschaft zu nehmen. Das angepeilte Ziel, bis zur Winterpause neun Punkte auf dem Konto zu haben, ist revidiert. „Wir schauen einfach, was noch geht“, sagt Günther.
Am Donnerstag wollen sich Mannschaft und Trainerstab noch einmal zusammensetzen. Das einzige, was der Elf helfen könnte, wäre ein Erfolgserlebnis. Den nächsten Versuch starten die Frankenberger gegen den gerade von Mittweida mit 9:1 besiegten Meißner SV. Auch das wird wieder eine Herausforderung – oder eben reine Nervensache. Peter Günther würde seine Nerven sicher gern mal schonen. (Quelle:FP/Katrin Reimann)

Frankenberg: Reibetanz; Ebert, Stockhecke, Roscher, Anke, Antal (65. Bergmann), Loos, Leßmüller, Preißler, Bachale (53. Baum), Frank (71. Wendt)
Tore: 1:0 Leßmüller (8.), 1:1 (33.), 1:2 (38.), 1:3 (48.), 1:4 (50.), 2:4 Leßmüller (55.), 2:5 (75.)
Zuschauer: 160