Pokalfinale Herren

BSC Freiberg II gewinnt den Pott  – 
2:1 gegen den Ligakonkurrenten BSC Motor Rochlitz

Spannung pur, eine dramatische Schlussphase und einen verdienten Sieger haben die 230 Zuschauer am Samstag beim Endspiel im Kreispokal 2012/2013 auf dem Sportplatz in Berbersdorf erlebt. Der Jubel war nach dem Abpfiff bei der zweiten Vertretung des BSC Freiberg groß. Mit einem 2:1-Sieg über den Vorjahressieger BSC Motor Rochlitz trugen sich die Bergstädter nach dem SV Marbach und Rochlitz als dritte Mannschaft in die Liste der Pokalsieger des Kreisverbandes Fußball Mittelsachsen ein.


„Nach diesem tollen Saisonabschluss werden wir noch kräftig feiern“ sagte BSC-Coach Lars Bret- schneider. Von einem Sponsor warten noch einige Liter Freibier. Allerdings waren ihm die Spuren der nervenaufreibenden 90 Minuten anzumerken. Seinen Sitzplatz auf der Trainerbank hätte er für dieses Spiel durchaus vermieten können. Brettschneider tänzelte in der Coachingzone umher, gab über die gesamte Spielzeit taktische Hinweise und feuerte seine Jungs an. „Das ist in einer so engen Partie notwendig, da muss man die Spieler immer wieder motivieren und antreiben“, sagte Bretschneider. „Da darf sich auch der Trainer nicht schonen.“
Doch die Freude über den Pokalsieg war gedämpft. Drei Minuten vor dem Abpfiff verletzte sich im Zweikampf mit dem Rochlitzer Baumann BSC-Keeper Sebastian Kaden schwer. Nach einer fünfminütigen Behandlungspause stand fest: Es kann nicht weitergehen. Mit dem Krankenwagen wurde er ins Mittweidaer Krankenhaus gefahren. „Es besteht der Verdacht auf Nasen- und Jochbeinbruch“, erklärte Bretschneider. „Wir wünschen ihm eine schnelle Genesung.“
In dieser Szene zeigte der Narsdorfer Schiedsrichter Erich Pfeiffer dem Rochlitzer den gelben Karton. Doch Marcus Baumann war damit wohl nicht einverstanden und schlug dem Unparteiischen die gelbe Karte aus der Hand. Pfeiffer reagierte sofort und zog Rot. So war für Baumann nach 87 Minuten die Partie beendet. Er erwies seinem Team, das beim Stand von 1:2 durchaus Chancen auf den Ausgleich besaß, damit einen Bärendienst.
„Glückwunsch an die Freiberger, sie hatten sich am Ende den Sieg verdient“, sagte ein enttäuschter Motor-Trainer Thomas Müller. Er konstatierte, dass seine Elf Probleme im Abwehrbereich hatte und viele Chancen zuließ. Nach vorn sei nicht viel passiert, man habe zu wenige eigene Möglichkeiten herausspielt.

Dabei erwischte seine Elf den besseren Start und hätte bei einem abgefälschten Schuss von Brumme schon nach 60 Sekunden in Führung gehen können. Freibergs Keeper Kaden konnte gerade noch klären. In einer kampfbetonten Begegnung fand dann auch die Freiberger Elf ins Spiel. Patrick Löbel (17.) hatte eine erste Chance, verfehlte aber knapp das Ziel. Das 1:0 in der 37. Minute war ein Geschenk des Rochlitzer Keepers Eric Seewald an die Bergstädter, der einen schon abgefangenen Ball aus den Händen gleiten ließ. Götz Lamprecht ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und staubte zur Führung ab. Kurz vor dem Seitenwechsel patzte die Rochlitzer Hintermannschaft. Löbel lief in einen Querpass und zog aus gut 20 m Torentfernung ab. Diesmal bewahrte Seewald mit einer Glanzparade seine Elf vor dem möglichen 0:2-Rückstand.

Die zweite Hälfte begann so, wie die erste endete, mit einer glasklaren Torchance für die Freiberger. Diesmal marschierte Mathias Fischer allein auf Seewald zu, brachte den Ball aber auch nicht am gut reagierenden Rochlitzer Torwart vorbei (54.). Der hatte damit schon zum zweiten Mal seinen Fehler vorm 0:1 ausgebügelt. Nur zwei Minuten später erzielten die Rochlitzer den Ausgleich. Nach einem Doppelpass mit Thomas Brumme drückte Robert Nagel den Ball aus Nahdistanz zum 1:1 über die Linie. Während die Freiberger ihre Chancen bis dahin leichtfertig vergeben hatten, nutzte Motor eine seiner wenigen Möglichkeiten.
Als in der 71. Minute der Freiberger Löbel mit Gelb/Rot vorzeitig zum Duschen musste, schien der Weg für den Pokalverteidiger frei. Doch zunächst lag die Freiberger Führung in der Luft, aber auch der dritte Versuch, gegen Torhüter Seewald erfolgreich zu sein, blieb erfolglos. Diesmal scheiterte der eingewechselte Heroldt (82.). Besser machte es Oliver Fischer, der allein auf das Rochlitzer Tor zulief und überlegt einschob. Danach ging die Post erst richtig ab. Zunächst fand ein Rochlitzer Treffer wegen Abseitsstellung keine Anerkennung. Dann folgte die Verletzung des Freiberger Torhüters. Da bereits dreimal gewechselt war, musste ein Feldspieler ins Gehäuse. Die Entscheidung fiel auf den eingewechselten Fedorov. „Da wir noch eine heiße Endphase erwarteten, fiel unsere Entscheidung auf Vasilii – der ist ausgebildeter Eishockey-Torwart“, begründete Coach Bretschneider. Der neue Mann im Freiberger Tor musste noch zweimal klären, wäre aber bei der letzten Rochlitzer Einschussmöglichkeit (89.) durch Thomas Brumme chancenlos geblieben. Der Ball strich jedoch knapp am Tor vorbei. Kurz darauf war der spannende Pokalkampf zu Ende. „Ich denke, die Zuschauer sind bei diesem Spiel voll auf ihre Kosten gekommen. Auch das Umfeld hat gepasst. Mein Dank gilt vor allem dem Ausrichter SG Striegistal“, sagte der KVF-Präsident Andreas Schramm.

Großer jubel bei den Bergstädtern nach dem Abpfiff – in einer in der Schlussphase dramatischen Partie.

BSC Motor Rochlitz – BSC Freiberg II  1:2 (0:1)
Rochlitz: Seewald, Schneider, Mi. Saupe, Otto, Baumann (88. Rot), Nagel, Brumme, Ma. Saupe, , Dörfel (70. Jandt), Eckart (56. Menge)
Freiberg: Kaden (88. Federov), Gottschalk, Heinze, Pöge, O. Fischer, Ubrich, M. Fischer, Lein (79. Federov), Lamprecht (52. Erler), Kost (60. Herold), Löbel (71. GR)
Tore: 0:1 Lamprecht (35.), 1:1 Nagel (56.), 1:2 O. Fischer (87.)
SR: E. Pfeiffer (Narsdorf)
Zuschauer: 230