Mittelsachsenliga – 6. Spieltag

Flöha mit Schwung und Köpfchen

Der TSV Flöha hat am 6. Spieltag der Fußball-Mittelsachsenliga einen 9:0-Kantersieg gegen Aufsteiger FSV Motor Brand-Erbisdorf gefeiert.

Quelle: Freie Presse/Von Knut Berger

Würde der Etat eines Fußball-Mittelsachsenligisten nur aus Lehrgeld bestehen, wäre der FSV Motor Brand-Erbisdorf wohl pleite. Denn gestern zahlte der Liganeuling beim Landesklasse-Absteiger TSV Flöha reichlich von dieser fiktiven Währung ein: Der FSV kassierte im Auenstadion eine 0:9 (0:3)-Klatsche und fiel in der Tabelle auf Rang 10 zurück.
Doch danach sah es zunächst gar nicht aus. Roy Linthe und Maximilian Pinka hatten sogar die Führung für Motor auf dem Fuß. „Da hatten wir richtig Glück, keinen Gegentreffer gefangen zu haben“, sagte Flöhas Trainer Steffen Bergmann, während sein Gegenüber Michael Lösch treffend erkannte, dass die Partie bis dahin völlig ausgeglichen verlief.
Doch dann öffnete Marvin Giesecke nach 19 Minuten die Torschleuse. Sieben Minuten später erhöhte Kai Eckardt auf 2:0. „Nachdem wir in der Vorwoche aus meiner Sicht in Großwaltersdorf unverdient verloren haben, hat die Mannschaft eine Schippe draufgelegt und sich für eine Superleistung belohnt“, sagte der 25-jährige Mittelfeldspieler, der seinen ersten Saisontreffer markierte. Ein Extralob bekam er von seinem Trainer. „Kai war der beste Mann auf dem Platz“, sagte Bergmann.

Die nächsten beiden Treffer von Marcus Zamzelli und Tom Göckeritz fielen kurz vor und kurz nach der Pause. „Flöha hat seine Chancen eiskalt genutzt und es danach ganz clever gemacht“, sagte Lösch, der ankündigte, trotz der klaren Niederlage in Ruhe weiterzuarbeiten. Schließlich hat der Liga-Neuling auf Schlusslicht Erdmannsdorf/Augustusburg fünf Zähler Vorsprung. Treffer Nummer fünf schlug nach einer reichlichen Stunde ein (Giesecke), dann verwandelte Göckeritz einen Foulelfmeter, den FSV-Torwart Kevin Gehrke verursacht hatte und dafür Gelb sah. Nach dem 7:0 durch Marcus Preißler ging Gehrke erneut zu ambitioniert zu Werke und wurde mit Gelb-Rot zum Duschen geschickt. „Das war eine klare Sache“, akzeptierte der Brander Keeper die Entscheidung des Referees. Den fälligen Elfer brachte Paul Oelschläger nicht unter, doch der Brand-Erbisdorfer Motor war zu diesem Zeitpunkt längst abgewürgt. Göckeritz und Tom Quandt stellten schließlich Endstand her. „Natürlich war es in allen Belangen eine eindeutige Sache“, sagte TSV-Trainer Bergmann. „Aber wir sind gut beraten, diesen klaren Sieg nicht überzubewerten.“

 

TSV und BSC brennen Feuerwerk ab

Elf Tore fielen gestern beim Duell zwischen Falkenau und Rochlitz. Mit 6:5 (3:3) waren die Gäste die Glücklicheren.

Quelle: Freie Presse/Von Steffen Bauer

Rainer Schönfeld, der Fußball-Chef des BSC Motor Rochlitz, brauchte eine Weile, um seinen Puls wieder in normale Regionen zu bringen. „Ein Wahnsinnsspiel“, sagte der 63-Jährige nach der Partie seines BSC beim Aufsteiger TSV Falkenau. „Es ging hin und her, das war Aufregung pur.“ Insgesamt elfmal landete der Ball gestern Nachmittag im Netz, wobei die Rochlitzer am Ende mit 6:5 (3:3) das glücklichere Ende für sich hatten.

„Für dieses Offensivfeuerwerk hätten beide einen Punkt verdient gehabt“, meinte Schönfeld. Rico Thomas, den Spielertrainer der weiterhin sieglosen Falkenauer, konnte das nur bedingt trösten. „Wir haben sehr viel investiert, sind jedoch wieder für unsere Fehler bestraft worden“, sagte der 26-Jährige. Thomas bezog dabei in seine Kritik nicht nur die sechsmal ausgehebelte Abwehr, sondern die gesamte Elf ein.

Dabei legte der TSV einen Blitzstart hin: Keller und Klemm brachten die Gastgeber mit 2:0 in Front. Rochlitz, bislang ebenfalls noch ohne Sieg, schlug aber zurück. Innerhalb von sechs Minuten drehten Beer, Meinel und Gutknecht die Partie. Doch auch Falkenau war nicht geschockt: Florian Oehme traf zum 3:3-Pausenstand. In der 2. Halbzeit schienen beide Teams zunächst Luft für den Endspurt holen zu wollen, der furios wurde. Thomas und Keller brachten Falkenau zweimal in Vorhand. Aber auch Meinel war zweimal zur Stelle und glich zum 4:4 und 5:5 aus. In der Nachspielzeit jagte Gutknecht den Ball unter die Latte des TSV-Tores und sorgte für Riesenjubel im Rochlitzer Lager.
Er habe mehrmals gedacht, das gehe schon wieder nach hinten los, so BSC-Abteilungsleiter Schönfeld. „Aber die Truppe hat Moral.“

 

Gastgeber wachen erst spät auf

Gegen den SV Germania Mittweida II mussten sich die Milkauer Fußballer gestern 1:3 geschlagen geben. Aber Union zeigte erneut, dass das Team in der Mittelsachsenliga mithalten kann.

Quelle: Freie Presse/Von Roberto Jurkschat

Nach dem erfolgreichen Start in die Fußball-Mittelsachsenliga hat der SV Union Milkau gestern die zweite Niederlage quittieren müssen. Beim 1:3 gegen Germania Mittweida II dürfte sich der eine oder andere Milkau-Anhänger durchaus mehr von seiner Mannschaft versprochen haben. Denn während die Milkauer in den ersten fünf Spielen zehn Punkte sammelten, stand die Mannschaft aus Mittweida mit nur einem Zähler auf dem vorletzten 13. Platz.

Anlass für Höhenflüge sah Union-Trainer Mirko Trommer aber auch vorher nicht: „Unser Ziel als Aufsteiger kann in dieser Saison nur Klassenerhalt heißen.“ Und tatsächlich gab die 1. Halbzeit dem Milkauer Anhang wenig Anlass zum träumen: Mittweida dominierte das Spiel und hatte von Beginn an die klareren Torchancen. Das Eigentor von Florian Palmer in der 17. Minute konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Mannschaft defensiv und offensiv nicht auf der Höhe war.

Nachdem Mittweidas Luis Wiltzsch in der 32. Minute das 2:0 markierte, schien das Unheil aus Milkauer Sicht seinen Lauf zu nehmen. Union hatte Glück, dass ein sehenswerter Freistoß von Mittweidas Andreas Hönig nur die Latte traf. Zur Halbzeit stellte Milkau-Anhänger Sven Uhlig immerhin fest, dass es Luft nach oben gibt: „Wir müssen bissiger verteidigen und vor allem ruhiger und konzentrierter im Spielaufbau sein“, so der 45-Jährige.

Möglich, dass das auch Trommers Botschaft an seine Elf war, denn Union agierte nach Wiederanpfiff deutlich bissiger und brachte die Gästeabwehr durch aggressiveres Zweikampfverhalten in Bedrängnis. Dennoch setzte sich Mittweidas Toni Hahn mit einem starken Dribbling gegen drei Milkauer durch und schob gegen Towart Helbig lässig zum 0:3 ein. Anstatt aufzustecken, erspielte sich Union nun mehr gefährliche Aktionen, denen aber die letzte Präzision fehlte. Außer in der 75. Minute, in der Marc Hildebrand den Ball aus 20 Metern mit einem Sonntagsschuss zwischen Torwart und Latte im Netz versenkte. Mehr war für Milkau in diesem Spiel nicht drin. Trommer: „Wir haben heute wieder gesehen, dass wir mithalten können. Aber leider erst in der 2. Halbzeit angefangen Fußball zu spielen.“

 

Vizemeister kassiert erste Schlappe

BSC Freiberg II – TSV Großwaltersdorf 4:1 (1:1): Das Spitzenspiel dieser Punkterunde geht am Ende klar an die Freiberger Reserve. Bis zum Seitenwechsel sah dies aber nicht so aus. Großwaltersdorf bestimmte den ersten Abschnitt und ging nicht unverdient in Führung. Kurz vor der Pause kann der Gastgeber aber ausgleichen. Aus der Kabine kam dann eine andere Freiberger Mannschaft. Der Wachrüttler von Trainer Jens Hesse scheint Erfolg zu bringen. Mit einem Doppelschlag dreht der BSC die Partie und macht seinem Trainer ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk. Jens Hesse feierte am vergangenen Montag seinen 35. Ehrentag. Für Großwaltersdorf gab es die erste Niederlage der laufenden Saison. (eij)

SV Einheit Bräunsdorf – SV Barkas Frankenberg 1:4 (1:2): Der Tabellenführer erwischte im Striegistalstadion einen Blitzstart. Schon nach 12 Sekunden bugsierte Koszellni den Ball ins Bräunsdorfer Tor, sechs Minuten später traf Kellig bereits zum 2:0 für Barkas. Von diesem Schock erholten sich die Bräunsdorfer nur schwer, durften aber nach 22 Minuten jubeln: Kuhn nutzte einen Torwartfehler zum Anschluss. Kurz nach Wiederbeginn sorgten Baumgart und Siebert aber für klare Fronten zugunsten der Frankenberger, obwohl die Bräunsdorfer nie aufsteckten. (eij)

Oederaner SC – Eintracht Erdmannsdorf/A. 5:1 (3:0): Jubel beim Gastgeber über den zweiten Saisonsieg, der nie in Gefahr geriet. Während sich Oederan Luft zum Tabellenende verschaffte, geht die Talfahrt der Eintracht weiter. Nach nur einem Punkt aus sechs Partien leuchtet die rote Laterne weiter in Erdmannsdorf. Mit 22 Gegentoren hat der Tabellenletzte zudem die schlechteste Defensive. Die Oederaner, für die Findeisen, Obendorf (2), Böttcher und K. Thiele trafen, taten dagegen etwas für das eigene Torkonto. (eij)

SV Lichtenberg – TSV Langhennersdorf 2:1 (0:1): Der Absteiger fuhr im sechsten Spiel den zweiten Dreier ein. Die Gastgeber bestimmten vor knapp 100 Zuschauern von Anfang an die Partie, aber die Gäste machten das erste Tor: Herrmann traf für den TSV, bei dem Tuchscherer nach einer Tätlichkeit an Gronwaldt schon früh vom Platz flog. In der 2. Halbzeit konnte der SVL, bei dem Feldspieler Kokott das Tor hütete, das Spiel noch umbiegen. Häuser traf nach einer Ecke zum Ausgleich (69.), Jäkel gelang fünf Minuten später der Siegtreffer. (Quelle: Freie Presse/beny)

 

Statistisches vom 6. Spieltag

Tore: 43 – Schnitt von 6,14 pro Spiel
Torreichste Begegnung: TSV Falkenau – BSC Motor Rochlitz  5:6 (3:3)
Torlose Begegnung: Keine
Erfolgreichster Schütze: Tom Göckeritz (Flöha) und Christopher Meinel (Rochlitz) mit je 3 Toren.
Zuschauer: 408 – Schnitt von 58 pro Spiel
Bestbesuchtes Spiel: SV Lichtenberg – TSV Langhennersdorf   82 Zuschauer
Gelbe Karten: 28
Gelb/Rot: 1
Rot: 1