Mittelsachsenliga – 24. Spieltag

Torreiche Generalprobe

Gleich zehnmal zappelte der Ball gestern in Falkenau im Netz. Der TSV gewann sein Punktspiel gegen Mittweida II mit 6:4. Ein TSV-Spieler hatte besonders viel zu stemmen, auch wenn er selbst nicht zum Einsatz kam.

Quelle: Freie Presse/Von Knut Berger

Anthony Meyer vom TSV Falkenau saß gestern in der Mittelsachsenliga-Partie gegen den SV Germania Mittweida II zwar nur auf der Auswechselbank, hatte aber dennoch Schwerstarbeit zu verrichten. Denn der 20-Jährige musste die manuelle Anzeigetafel bedienen. Und diese kam fast inflationär zum Einsatz, denn die Platzherren gewannen mit 6:4 (2:2). Während Falkenau dadurch mit 47 Punkten seinen 3. Tabellenplatz untermauerte, bleibt die „Zweite“ aus Mittweida mit 25 Zählern auf dem 11. Platz.

Das Spiel war zugleich die Generalprobe für das Pokal-Halbfinale, das in zwei Wochen dann in Mittweida steigt. Doch beide Trainer wollten keinerlei Schlussfolgerungen aus dem Punktspiel ziehen. „Sechs Stück haben wir noch nie kassiert. So wie wir in den ersten 25 Minuten der 2. Halbzeit in der Abwehr gespielt haben, kannst du einfach nicht auftreten. Aber im Pokalspiel wird der eine oder andere Spieler, der heute gefehlt hat, wieder mit dabei sein“, sagte Mittweidas Trainer Bernd Hofmann. Und Falkenaus Spielertrainer Rico Thomas meinte nur, dass im Pokal die Karten völlig neu gemischt würden. Bereits nach einer reichlichen Viertelstunde schien es, als wolle Falkenau die Gäste überrollen. Zwei Angriffe, jeweils über die Außenpositionen vorgetragen, führten durch Treffer von Yves Fischer sowie Spielertrainer Rico Thomas zum 2:0. Kurz darauf hatte Matthias Keller das 3:0 auf dem Fuß, aber er donnerte das Spielgerät über das Gebälk.

Doch so locker-flockig ging es aus Sicht der Platzherren nicht weiter. Denn Mittweida dachte gar nicht daran, vorzeitig zu kapitulieren und kam durch einen direkt verwandelten Freistoß, getreten von Christian Lange, in der 25. Minute zum Anschlusstreffer. Marcel Köhler glich kurz vor der Pause aus. „Letztlich waren es zwei individuelle Fehler, die zum Ausgleich führten. Das haben wir in der Kabine auch klar angesprochen“, sagte Rico Thomas.

Nach dem Seitenwechsel wurde dann Tafel-Mann Meyer erst recht voll gefordert. Zwischen der 58. und 70. Minute schraubte der TSV das Ergebnis durch Tore von Thomas, Fischer und Frank Klemm (2) auf 6:2 in die Höhe. Kurz danach wollte der Falkenauer Tommy Hunger auch beim Torschießen mitmachen, suchte sich dafür aber leider den falschen Kasten aus. Er lenkte die Kugel zum 3:6 ins eigene Tor (74.). Als dann Eric Kaltschmidt eine Viertelstunde vor dem Abpfiff auf 4:6 verkürzte, schien es noch einmal eng zu werden. „Nach unserer klaren Führung zog etwas der Schlendrian ein. Hätten wir noch ein Tor kassiert, wäre es wohl noch einmal eklig geworden“, sagte Thomas.

Doch dazu kam es nicht mehr. Das keine Tore mehr fielen, ärgerte vielleicht die knapp 70 Zuschauer. Doch Anthony Meyer konnte aufatmen, da er nicht mehr an der Anzeigetafel gefordert war.

Im Gästestrafraum brennt es lichterloh

Die Rochlitzer Kicker hatten im „Motor-Duell“ gegen Brand-Erbisdorf mit 4:2 (3:1) die Nase vorn. Lob für die Verlierer gab es trotzdem.

Quelle: Freie Presse/Von Rainer Schönfeld

Die Rochlitzer halten in der Meisterschaftsendphase ihren Erfolgskurs. Nach dem verdienten 4:2-Heimsieg gegen den FSV Motor Brand-Erbisdorfer sind sie nun seit vier Spielen ungeschlagen. Dabei legte der BSC gestern im Vater-Jahn-Stadion einen Blitzstart hin und überrumpelte damit die Gäste.

Bereits in der 1. Minute brannte es zweimal lichterloh im Strafraum der Brander. Den folgenden Eckball von Dominik Beer köpfte Martin Bildhauer wuchtig zur frühen Führung für seine Farben ein (2.). Das 2:0 lag in der 24. Minute in der Luft. Tom Gutknechts knallte den Ball aus 25 Metern an die Unterlatte und von dort genau auf die Torlinie und ins Feld zurück. Kurz darauf wurde Tim Scheibner steil geschickt und ging nach einem Zweikampf im 16er zu Boden. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den ominösen Punkt. Der Brander Coach Mario Jurk sah das anders und sprach von einem Geschenk. Bildhauer verwandelte den Elfmeter sicher (27.). Wenig später schlugen die Brander aus ziemlich heiterem Himmel durch Maximilian Pinka zurück, der eine BSC-Deckungslücke konsequent ausnutzte (29.). Die Rochlitzer antworten umgehend mit dem 3:1: Beer drückte kurz und trocken aus der Distanz ab. Der machtlose Torwart der Gäste konnte dem platzierten Geschoss in der 33. Minute nur noch hinterher schauen. Einziges Manko im Spiel der Gastgeber: Bis zur Pause hätten sie einige Treffer mehr erzielen können.

Nach Wiederbeginn bemühten sich die Brander verstärkt um den Anschluss, zunächst ohne Erfolg. Im Gegenteil, nach einem langen Einwurf kam der freistehende Christopher Meinel in Ballbesitz und jagte das Leder zum 4:1 in die Maschen (62.) – das 20. Saisontor des Rochlitzer Torschützen. Danach war die Luft irgendwie raus aus dem Match. Den nie aufsteckenden Gästen gelang aber nach einer Unachtsamkeit in der BSC-Defensive durch Roy Linthe noch das Tor zum Endstand von 4:2 (76.). Das kurze Aufbegehren danach verpuffte an der nun sattelfesten Rochlitzer Verteidigung.

FSV-Trainer Jurk lobte die gute Moral seiner Truppe nach dem Seitenwechsel, „nachdem wir die Anfangsphase total verschlafen hatten“. Bertram Fischer konnte mit seinem Team nur zufrieden sein.

 

SVL sorgt für Tor-Orkan im Erzgebirge

SV Lichtenberg – SV Union Milkau 9:1 (7:1): Keine fünf Minuten waren gespielt, da ging der Tabellenletzte durch Winkler in Führung. Danach brach jedoch ein wahrer Tor-Orkan über Union herein. Bis zur Halbzeit korrigierten die Gastgeber das Ergebnis auf 7:1. Individuelle Fehler der Milkauer begünstigten die Lichtenberger Torejagd. Der Tabellenzweite traf aus jeder Lage, einmal rettete noch der Pfosten für Union. In der 2. Halbzeit erhöhte Danny Kluge nach kurzer Flaute auf 8:1. Zahn traf dann erneut den Pfosten, ehe der eingewechselte Häuser fünf Minuten vor Ultimo zum 9:1-Endstand vollendete. (beny)

Oederaner SC – SV Einheit Bräunsdorf 2:0 (1:0): Die Zuschauer sahen in der 1. Halbzeit ein wenig berauschendes Spiel. Fast alles spielte sich zwischen den Strafräumen ab. Die Führung resultierte aus einem Freistoß von Thiele (27.). Nach der Pause bekamen die Gäste dann keinen Zugriff mehr, und das nutzte Oederan zum Sturmlauf. Neben dem zweiten Treffer von Moritz Reichelt (64.) gab es noch eine Vielzahl an hochkarätigen Einschussmöglichkeiten. Einheit-Keeper Zimmermann bewahrte seine Elf aber vor einem Debakel. (eij)

Eintracht Erdmannsdorf/A. – TSV Großwaltersdorf 0:5 (0:2): Ein standesgemäßer Auswärtssieg des TSV. Beide Teams hatten einige personelle Probleme und konnten jeweils nur einen Wechselspieler aufbieten. Es dauerte eine reichliche halbe Stunde bis zum ersten Treffer, den Lenke vom Elfmeterpunkt markierte. Mit dem 2:0 von Krauße kurz vor dem Pausenpfiff war bereits die Vorentscheidung gefallen. In der 2. Halbzeit machte der Favorit mit drei weiteren Toren den Dreier perfekt, die Eintracht muss weiter um den Klassenerhalt bangen. (eij)

BSC Freiberg II – TSV Flöha 0:3 (0:0): Wie schon beim 3:1 im Hinspiel holte sich der TSV Flöha die drei Punkte vom BSC ab. Statt einer klaren Führung mussten sich die Freiberger, die viele gute Tormöglichkeiten ausließen, beim Seitenwechsel mit einem 0:0 begnügen. Nach dem Wechsel machte der Gast aus Flöha aus seinen wenigen Möglichkeiten drei Treffer. Freiberg blieb sich seiner Linie treu und traf weiterhin nicht. (eij)

TSV Langhennersdorf – SV Barkas Frankenberg 0:3 (0:1): Der Meister setzt seinen Siegeszug fort. Torjäger Frank brachte Barkas früh in Führung, doch der TSV lieferte dem Favoriten eine beherzte Partie. Allerdings nutzten nur die Gäste durch Felix Ebert zwei ihrer Möglichkeiten zu weiteren Treffern. Langhennersdorf resignierte nicht, blieb jedoch bis zum Abpfiff im Abschluss glücklos. (eij)

 

 

Statistisches vom 24. Spieltag

Tore: 39 – Schnitt von 5,57 pro Spiel
Torreichste Begegnung: TSV Falkenau – SV Germania Mittweida  6:4 (2:2)  und  SV Lichtenberg – SV Union Milkau  9:1  (7:1)
Torlose Begegnung: Keine
Erfolgreichster Schütze: Stephan Timmel, Sebastian Zahn, Björn Jäkel (alle SV Lichtenberg), Rico Thomas, Yves Fischer, Frank Klemm (alle TSV Falkenau), Felix Ebert (SV Barkas Frankenberg) und Martin Bildhauer (BSC Motor Rochlitz) mit je 2 Toren
Zuschauer: 446 – Schnitt von 64 pro Spiel
Bestbesuchtes Spiel: SV Lichtenberg – SV Union Milkau  111 Zuschauer
Gelbe Karten: 17
Gelb/Rot: Keine
Rot: Keine