Mittelsachsenliga – 13. Spieltag

Primus wahrt weiße Weste

Barkas Frankenberg hat auch das Gipfeltreffen in Großwaltersdorf mit 1:0 gewonnen. Der Torjäger ließ sich aber lange Zeit.

Quelle: Freie Presse/Von Knut Berger

Nach dem Abpfiff hatten die meisten Frankenberger Spieler ein paar dunkle Flecken auf ihren Trikots, aber auch die Gewissheit, in der Fußball-Mittelsachsenliga weiter über eine weiße Weste zu verfügen. Denn auch der Tabellendritte TSV Großwaltersdorf vermochte es gestern trotz des Heimvorteils nicht, Barkas die ersten Punkte abzujagen. Am Ende nahm der Ligaprimus durch einen späten Treffer von Torsten Frank (85.) den Dreier mit und führt nach der Hinrunde das Klassement mit 36 Zählern an – 12 Punkte vor dem BSC Freiberg II (24). Großwaltersdorf bleibt mit 23 Zählern Dritter.

Bei stürmischen Wind entfachte Frankenberg zwar keinen fußballerischen Orkan, doch am Sieg der Gäste gab es nichts zu rütteln. Barkas-Trainer Marcus Oestreich sah dies genau so, wollte seinem Team deshalb aber keine glatte Eins ins Spielzeugnis schreiben. „In der ersten Halbzeit lief es bei uns sehr gut, es fehlte nur ein Treffer. Nach dem Wechsel agierte mein Team weniger souverän“, sagte der Coach, der jedoch völlig zurecht ein klares Chancenplus bei seinen Männern sah.

Allerdings dürfte das Gipfeltreffen zwischen Großwaltersdorf und Frankenberg keinerlei Chance haben, in das Geschichtsbuch des mittelsächsischen Fußballs eingetragen zu werden. Dafür boten beide Teams den 165 Zuschauern zu wenig. Ein erstes Achtungszeichen setzte Gästespieler Christoph Antal, der einen satten Schuss knapp über das Tor platzierte. Fast im Gegenzug hatte Patrick Bellmann eine Möglichkeit, konnte den Ball aber nicht unterbringen. Auch ein Versuch des Frankenbergers Clement Peyrard ging knapp vorbei. Danach war Barkas-Keeper Nico Bretschneider bei einem Freistoß von Oliver Petermann auf dem Posten. Kurz vor der Pause verzog Frank aus aussichtsreicher Position denkbar knapp. „Mit dem Unentschieden zur Pause waren wir gut bedient“, sagte Großwaltersdorfs Trainer Mirko Schwoy.

Nach dem Seitenwechsel ging es auf dem Platz etwas flockiger zu, wenngleich zündende Ideen einfach nicht kamen. Nach einer Stunde bediente Peyrard seinen Teamkollegen Steffen Kellig. Doch dessen Schuss wurde nur für die unmittelbar an den Sportplatz angrenzende Wohnbebauung eine Gefahr. Die Gastgeber versuchten zwar in der Folgezeit, in der gegnerischen Hälfte Unruhe zu stiften, doch der Erfolg war überschaubar. In der Schlussphase vergab zunächst der eingewechselte Danny Koszellni, dann fehlten Peyrards Geschoss nur Zentimeter.

Schließlich richtete es Torsten Frank mit seinem 13. Saisontreffer: Im Anschluss an einen Freistoß markierte er das Tor des Tages. „Wir haben nie die Geduld verloren, das Spiel souverän zu Ende gespielt und verdient gewonnen“, sagte der Torschütze. Dem wollte Schwoy nicht widersprechen. „Wie das Tor gefallen ist, war bitter. Doch auch wenn es in der zweiten Halbzeit für uns etwas besser lief, waren wir nie so richtig an einem eigenen Treffer dran“, fasste der TSV-Coach zusammen und lobte den Gegner. „Frankenberg steht nicht umsonst ganz oben. Wir haben aus unseren derzeitigen Möglichkeiten das Maximum herausgeholt. Fast hätte das zu einem Punkt gereicht“, sagte Schwoy.

 

Packendes Duell

Die Neulinge Union Milkau und TSV Falkenau waren für sieben Tore gut. Doch für die Gastgeber reichte es nicht zum Sieg.

Das Duell der beiden Aufsteiger endete mit einem knappen Sieg für die Gäste aus Falkenau, die damit ihren dritten Sieg in Folge feiern konnten. Dagegen wartet Union Milkau nun schon seit dem 11. September auf einen Dreier.

Der TSV ging durch Forberger (21.) und Spielertrainer Thomas (28.) nicht unverdient in Führung, doch Winkler (34.) und Uhlig (43.) von den Hausherren trafen noch vor der Pause zum 2:2. In der 50. Spielminute folgte für die Gastgeber mit dem 2:3 jedoch der nächste Rückschlag. Falkenaus Torjäger Rico Thomas traf mit seinem 14. Saisontor zu erneuten Gästeführung. Als der zur Pause eingewechselte Axel Oehme (78.) den vierten TSV-Treffer markierte, schien die Partie gelaufen. Aber wie schon in den ersten 45 Minuten setzte Milkau nach und kam durch Grube (83.) zum 3:4-Anschlusstreffer. Zu mehr reichte es allerdings nicht für die Hausherren, die nach dieser erneuten Niederlage mit zehn Pluspunkten im Tabellenkeller steckenbleiben.

Der TSV Falkenau fuhr zum Abschluss der Hinrunde seinen sechsten Saisonsieg ein und hat jetzt bereits 20 Punkte auf seinem Konto. Der 7. Platz bedeutet eine gute Ausgangsposition für die bereits am kommenden Sonntag beginnenden Rückrunde. Dann müssen die Falkenauer zum Ortsrivalen TSV Flöha, während Milkau auf eigenem Platz den Tabellenachten BSC Motor Rochlitz erwartet. (eij)

 

Lichtenberg rückt weiter nach oben

BSC Freiberg II – SV Lichtenberg 1:4 (0:2): Die Gäste waren von Beginn an aktiver und hätten bereits nach zwei Minuten führen können. Nach einer abgewehrten Ecke der Freiberger lief Zahn über das halbe Feld und bediente Drechsel, der den Ball zum 1:0 der Lichtenberger über die Linie drückte. Kurz vor der Pause brachte ein 25-m-Hammer von Kohl das 2:0. Nach dem Wechsel blieb der SVL am Drücker. Manuel Kluge und erneut Drechsel sorgten nach etwas mehr als einer Stunde für die Entscheidung. Die Gastgeber kamen zumindest zum Ehrentreffer durch Ustenko. Mit dem vierten Sieg in Folge rückte der SVL auf Platz 4. (beny)

TSV Flöha – Oederaner SC 1:2 (1:1): Mit nur einer Niederlage aus den letzten fünf Begegnungen und dem zweiten Dreier in Folge konnte sich der Oederaner SC im Mittelfeld etablieren. Mit seinem beiden Toren machte Böttcher (26., 66.) den Sieg der Gäste perfekt. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich von Zamzelli nach dem Seitenwechsel (48.) schöpften die Hausherren wieder Hoffnung. Doch am Ende jubelten die Gäste ausgiebig, denn es war zugleich ihr erster Auswärtssieg. (eij)

SV Einheit Bräunsdorf – BSC Motor Rochlitz 0:5 (0:1): Bis zur 51. Minute sah es nicht nach einem Debakel für die Hausherren aus. Die Gäste führten durch Meinel (21.), aber Bräunsdorf war noch im Spiel. Nach dem verwandelten Strafstoß von Bildhauer (51.) war das nicht mehr der Fall. Innerhalb von nur fünf Minuten markierte Meinel dann einen lupenreinen Hattrick (56., 60., 61.) und brachte Motor zum fünften Mal in Folge auf die Siegerstraße. Für die Einheit-Elf war es dagegen die neunte Niederlage im 13. Spiel. (eij)

SV Germania Mittweida II – Eintracht Erdmannsdorf/A. 5:0 (3:0): Die Mittweidaer gewannen auch in dieser Höhe verdient. Nach einer halben Stunde war das Spiel bereits gelaufen. Wehner, Fischer und Kaltschmidt sorgten für ein klares 3:0. Allerdings gingen die Gäste schon dezimiert ins Spiel, ihnen standen nur zehn Spieler zur Verfügung. Mittweida nutzte diesen Vorteil und kam noch zu zwei weiteren Treffern. Die Eintracht kämpfte aber bis zum Abpfiff und zog sich mit Anstand aus der Affäre. (eij)

FSV Motor Brand-Erbisdorf – TSV Langhennersdorf 2:0 (1:0): Mit einer starken Leistung fuhr Motor im letzten Heimspiel der Hinrunde den siebten Saisonsieg ein. Neben den beiden Toren von Lehmann (13.) und Johannes (68.) hatten die Brander noch weitere gute Einschussmöglichkeiten, die aber nicht genutzt wurden. Gegen die im Angriff harmlosen Langhennersdorfer kam der Sieg aber nie in Gefahr. (eij)

 

Statistisches vom 13. Spieltag 

Tore: 28 – Schnitt von 4,00 pro Spiel
Torreichste Begegnung: SV Union Milkau – TSV Falkenau  3:4 (2:2)
Torlose Begegnung: Keine
Erfolgreichster Schütze: Christopher Meinel (Rochlitz) mit 4 Toren
Zuschauer: 486 – Schnitt von 69 pro Spiel
Bestbesuchtes Spiel: TSV Großwaltersdorf – SV Barkas Frankenberg  165 Zuschauer
Gelbe Karten: 17
Gelb/Rot: Keine
Rot: Keine