Mittelsachsenliga – 10. Spieltag

Barkas ist nicht zu stoppen

Tabellenführer Frankenberg hat auch die Auswärtshürde beim TSV Flöha übersprungen. Zwischenzeitlich hatten die Gäste auch Glück.

Quelle: Freie Presse/Von Knut Berger

Flöha – Der SV Barkas Frankenberg bleibt in der Fußball-Mittelsachsenliga das Maß aller Dinge. Gestern ließ sich die Elf von Trainer Marcus Oestreich auch vom TSV Flöha nicht stoppen, gewann 2:1 (2:0) und ist somit saisonübergreifend seit 19 Spielen verlustpunktfrei. Folglich führt Barkas nach zehn Partien der laufenden Saison die Tabelle mit der Idealpunktzahl 30 an.
Auch über den Erfolg im Auenstadion Flöha gab es nichts zu diskutieren, wenngleich der Ligaprimus über 90 Minuten kein Feuerwerk abbrannte. „In der ersten Halbzeit waren wir klar besser, wobei Flöha in der Abwehr sehr tief stand. Nach dem Wechsel waren wir zu passiv, und Flöha kam verdient zum Anschlusstreffer. Doch unser Sieg ist verdient“, sagte Oestreich.
Tatsächlich war auch dem Fußball-Laien nach dem Anpfiff schnell klar, dass Barkas die bessere Spielanlage zeigte. In der 19. Minute war es Frankenbergs Torschütze vom Dienst, Torsten Frank, der mit einem Distanzschuss die Gästeführung markierte. Einmal warm geschossen, war der 34-Jährige nach einer reichlichen halben Stunde erneut zur Stelle und traf zum 2:0. Doch zwischenzeitlich hatte Barkas auch Glück, als der Flöhaer Kai Eckardt das Spielgerät Richtung Gäste- gehäuse wuchtete, dabei aber nur den Pfosten traf.
Im zweiten Durchgang war noch keine Viertelstunde gespielt, als Flöha einen weiteren Rückschlag verkraften musste. Nach wiederholtem Foulspiel wurde Christopher Martin mit „Gelb/Rot“ zum Duschen geschickt. „Da ist er etwas übermotiviert zur Sache gegangen“, sagte TSV-Trainer Steffen Bergmann. Doch damit war der Flöhaer Untergang keinesfalls besiegelt, vielmehr bekamen die Gastgeber die zweite Luft. Zunächst traf Tom Göckeritz zum 1:2 (65.), dann war Frankenberg mit Fortuna im Bunde: Einen Kopfball des 19-jährigen Franz Schwarz grätschte Tony Elßner von der Torlinie. In den Köpfen der Flöhaer spukte nun der Traum vom Punktgewinn, doch Frankenberg hatte sich schnell wieder stabilisiert und brachte im Stile eines abgebrühten Tabellenführers den knappen Vorsprung über die Zeit.
„Es war ein verdienter Erfolg für uns, wobei sich Flöha in Unterzahl sehr gut verkauft hat“, sagte Frankenbergs Kapitän David Tuschy, der mit Nils Nebe ein Sonderlob seines Trainers bekam. „Beide haben aus einem geschlossenen Team noch herausgeragt“, stellte Marcus Oestreich fest. Flöhas Übungsleiter Bergmann, dem sonst Niederlagen schwer im Magen liegen, zeigte sich nach dem Abpfiff relativ entspannt. „Ich habe kein Problem mit der Niederlage. Wichtig war für mich, wie sich meine Truppe heute auf dem Rasen präsentiert. Und das war sehr in Ordnung“, fasste er zusammen. Dass die spielerischen Vorteile eindeutig beim Gegner lagen, „brauchen wir nicht diskutieren“, so Bergmann. In der Tabelle ist für den TSV nichts angebrannt. Mit 19 Zählern bleibt Flöha auf dem 3. Platz.

 

Heißer Tanz

Der BSC Motor Rochlitz hat den TSV Großwaltersdorf mit 1:0 bezwungen und damit den ersten Heimsieg eingefahren.

Rochlitz – Der Jubel über den ersten Heimsieg war bei den Rochlitzern nach einer vor allem in der 2. Halbzeit aufregenden Partie riesengroß. Die starke kämpferische Leistung der Gastgeber wurde in der 69. Minute mit dem goldenen Tor von Dominik Beer belohnt.
Vor dem Seitenwechsel hatten die Großwaltersdorfer ihre stärkste Phase. Nach 20 Minuten schienen sie das Spiel an sich zu reißen. Mit schnellen Angriffen über die Spitzen setzten sie die Rochlitzer gehörig unter Druck. Robin Lenkes Schuss aus freier Position verfehlte den Kasten haarscharf (27.). Kurz darauf entschärfte Paul Fischer eine weiter Großchance der Gäste (29.). So ging es torlos in die Pause.
Nach Wiederanpfiff kulminierte die Partie, die sicher keinen Schönheitspreis verdient hatte. Verbissene Zweikämpfe um jeden Ball prägten das Geschehen. Viele Fouls, oft nach strittigen Aktionen beiderseits, forderten den nicht immer souveränen Schiedsrichter.
Beim einzigen Treffer der rassigen Auseinandersetzung gab es aber keine Diskussion: Einen weiten Flugball von Tom Gutknecht aus der eigenen Abwehr erlief sich Dominik Beer, der aus 30 Metern mit einem Heber ins verwaiste TSV-Gehäuse zum 1:0 einnetzte (69.). Der herauslaufende Keeper Rico Kittlaß kam einen Moment zu spät. Dem Aufbegehren der Großwaltersdorfer setzte die Elf von Bertram Fischer unbändigen Kampfgeist entgegen, auch wenn viele Haken und Ösen im Spiel waren. (Quelle: Freie Presse/rais)

 

FSV Motor überrollt den Mitaufsteiger

TSV Falkenau – FSV Motor Brand-Erbisdorf 2:7 (1:1): Am Ende setzten sich die Gäste im Duell der Aufsteiger verdient durch. 60 Minuten lang konnten die Hausherren noch auf eine Punkteteilung hoffen. Doch das 2:2 zu diesem Zeitpunkt – Keller und Seifert trafen für den TSV – war schon etwas schmeichelhaft für Falkenau, da die Gäste einige klare Chancen nicht nutzten. In den letzten 30 Minuten machte es Motor besser und fuhr noch zu einem ungefährdeten Erfolg. Pinka, Linthe, Arping sowie je zweimal Knoll und Lehmann trafen für die starken Gäste. Bei den Hausherren machte sich das Fehlen von Spielertrainer Rico Thomas bemerkbar. Der Torjäger musste eine Gelb/Rot-Sperre aus der Partie gegen Großwaltersdorf absitzen. Am Ende fiel das Ergebnis vielleicht um ein oder zwei Tore zu hoch aus. (eij)

BSC Freiberg II – SV Union Milkau 10:2 (4:2): Eine Halbzeit lang konnten die Milkauer die Begegnung bei der Freiberger Sachsenliga-Reserve noch offen gestalten. Der Knackpunkt der Partie zu Gunsten der Hausherren waren wohl die beiden Treffer kurz vor und nach dem Seitenwechsel. Erst traf der Milkauer Torkarski zum 2:4 ins eigene Tor und dann markierte Henry Zielke in der 50. Minute den fünften Freiberger Treffer. Damit hat er nun 15 Saisontore zu Buche stehen. Von da ab lief die Partie nur noch in eine Richtung, weitere Treffer waren die Folge. Falko Mönch trug sich dabei dreimal in die Torschützenliste ein. Zudem konnten die Milkauer nicht wechseln, da sie nur mit elf Akteuren angereist waren. (eij)

SV Lichtenberg – SV Einheit Bräunsdorf 2:0 (1:0): Diesmal hat fast alles beim SVL gepasst. Spielerisch und läuferisch dominierte der Gastgeber, die Bräunsdorfer strahlten kaum Torgefahr aus. Es dauerte aber bis zur 40. Minute, ehe Timmel zum 1:0 abstaubte. Zuvor konnte Einheit-Keeper Zimmermann einen 30-m-Freistoß von Kluge nur an den Pfosten lenken. Nachdem Drechsel mehrfach scheiterte, machte Häuser dann alles klar (74.). Einheit hätte dem Spiel vielleicht eine Wende geben können, aber Gola vergab in der 77. Minute vom Elfmeterpunkt. Er scheiterte mit einem Flachschuss am glänzend reagieren Keeper Spörke, der sich in dieser Partie Bestnoten verdiente. (beny/eij)

Oederaner SC – SV Germania Mittweida II 0:2 (0:0): Die Zuschauer bekamen eine intensive Partie mit vielen Zweikämpfen zu sehen. In der ersten Halbzeit war bei zwei Möglichkeiten die Führung für Oederan drin. Im zweiten Abschnitt nutzten die Gäste ihre wenigen Torchancen und entführten die drei Punkte. In den bisherigen zehn Spielen erzielte Oederan nur 13 Tore, die Mittweidaer lediglich zwölf. (eij)

Eintracht-Plätze gesperrt
Augustusburg – Weil die Plätze in Augustusburg wegen der schlechten Witterung gesperrt waren, fiel das Mittelsachsenliga-Spiel Eintracht Erdmannsdorf/A. – TSV Langhennersdorf aus. Ein Ersatztermin steht noch nicht fest. (eij)

 

Statistisches vom 10. Spieltag  (6 Spiele)

Tore: 29 – Schnitt von 4,83 pro Spiel
Torreichste Begegnungen: BSC Freiberg II – SV Union Milkau  10:2 (4:2)
Torlose Begegnung: Keine
Erfolgreichste Schützen: Falko Mönch (Freiberg II)  mit 4 Toren
Zuschauer: 528 – Schnitt von 88 pro Spiel
Bestbesuchtes Spiel: TSV Flöha – SV Barkas Frankenberg  147 Zuschauer
Gelbe Karten: 22
Gelb/Rot: 1
Rot: Keine