Mittelsachsenliga – 1. Spieltag

Aufsteiger trotzt dem Favoriten

Im Eröffnungsspiel in der Fußball-Mittelsachsenliga hat der SV Union Milkau dem gastgebenden BSC Motor Rochlitz ein 2:2 (1:1) abgerungen. Kurz vor Schluss machten die Gäste den Punktgewinn perfekt.

Quelle: Freie Presse/Von Rainer Schönfeld

Eine Premiere hat es am Freitagabend im Vater-Jahn-Stadion in Rochlitz gegeben: Erstmals seit Einführung des separat angesetzten Eröffnungsspiels der Fußball-Mittelsachsenliga hat es keinen Sieger gegeben. Der BSC Motor Rochlitz und Union Milkau trennten sich 2:2-unentschieden.
Nach dem Schlusspfiff waren die Gefühlszustände in beiden Lagern extrem unterschiedlich. Die von der Papierform her favorisierten Rochlitzer zogen sich enttäuscht in die Kabine zurück. Der Aufsteiger aus Milkau hingegen feierte den Punktgewinn wie einen Dreier – zumal jener gegen den Lokalrivalen gelang.
Die Kulisse in diesem Derby stimmte: Mehr als 200 Zuschauer fanden bei nicht gerade schönem Wetter den Weg ins Stadion. Neben den Anhängern beider Teams waren zahlreiche Funktionäre des Fußball-Kreisverbandes, Schiedsrichter sowie viele Vertreter aus den Vereinen des Kreisverbandes Mittelsachsen zur Eröffnung 2016/17 dabei.

Das Spiel selbst lebte über die gesamte Spielzeit hinweg vor allem von Spannung und Dramatik, weniger von spielerischen Delikatessen. Allein schon durch den wechselnden Spielverlauf und die Torfolge schlugen die Emotionen bei den Fans sowie den Trainern und Betreuern so manchen Purzelbaum. Die Abtastphase zu Beginn fiel dabei aus. Die erste hochkarätige Chance hatten die Milkauer. Den Schuss von Denis Furgber lenkte Paul Fischer aber reaktionsschnell per Fußabwehr zur Ecke (9.). Doch auch auf der Gegenseite musste der Torhüter gleich hellwach sein. Tom Gutknecht scheiterte aus zehn Metern an Marcus Helbig (12.) im Union-Tor. Wenig später klingelte es dann im BSC-Kasten: Nach einem gewonnenen Kopfballduell fiel der Ball genau in den Lauf des freien Tommy Uhlig, und es stand 0:1 (17.).

„Ich war schon erstaunt, dass wir in der ersten Halbzeit zu solchen guten Chancen gekommen sind“, sagte Union-Trainer Mirko Trommer. Die Gastgeber hatten zwar mehr Ballbesitz und wollten mit spielerischen Mitteln zum Erfolg kommen. Doch sie verfingen sich zunächst immer wieder im dichten Abwehrnetz der Milkauer, das vom klassisch als Libero agierenden Kapitän Silvio Grube organisiert wurde.
Kurz vor der Pause wurde der Union-Riegel dann doch geknackt. Eine Flanke von Clemens Merker verwertete Gutknecht zum Ausgleich (41.). Dieser Treffer schien die Fesseln bei der Elf von BSC-Coach Bertram Fischer zu lösen. Direkt nach dem 1:1 hatten Christopher Meinel (43.), Tim Scheibner (44.) und Markus Heinich (45.) die Führung auf dem Fuß oder Kopf. Doch den Einschlag verhinderte der exzellent haltende Union-Torhüter Helbig. „Er war ein starker Rückhalt seiner Truppe, genauso wie Paul Fischer bei uns“, lobte Bertram Fischer beide Schlussmänner.

In der Halbzeitpause musste wegen der zunehmenden Dunkelheit das Flutlicht eingeschaltet werden. Das schien die Rochlitzer in ihrem Offensivdrang zu beflügeln. Die Ex-Unioner Oliver Otto (53.) und Martin Bildhauer (57.) prüften erneut Helbig. Wenig später war dieser dann machtlos: Die beiden BSC-Akteure fanden sich zum Duett. Nach einer flachen Eingabe von Otto war Bildhauer zum 2:1 zur Stelle (60.) – der beste Angriffszug der Gastgeber in dieser Partie. Beide wollten danach unbedingt nachlegen und hatten auch Möglichkeiten dazu. So durch Robin Kluger, dessen Schuss auf der Torlinie geklärt wurde (63.). Bis auf einen Durchbruch von Torjäger Uhlig, der im letzten Moment gestoppt wurde, kam von den Gästen offensiv nicht mehr viel.
Doch dann brach die 89. Minute an: Der in der Mitte wiederum sträflich freistehende Uhlig kam in Ballbesitz und ließ sich dieses Angebot nicht nehmen – zum Jubel der Unioner, zum Leidwesen des BSC. Entsprechend fielen die Statements beider Trainer aus. Während Trommer ein dickes Kompliment für die kämpferische Einstellung seiner Jungs verteilte, haderte Fischer vor allem mit der Unkonzentriertheit und Nachlässigkeit seines Teams.

 

Barkas dreht nach Rückstand auf

Der SV Barkas Frankenberg hat in der Fußball-Mittelsachsenliga den Landesklasse-Absteiger SV Lichtenberg mit 4:1 (2:1) bezwungen. Dabei lag der SVL zunächst sogar in Front.

Quelle: Freie Presse/Von Joachim Eichler

Der SV Barkas Frankenberg hat seine Mitfavoritenrolle in der neuen Mittelsachsenliga-Saison zum Auftakt untermauert. Mit 4:1 (2:1) fertigte der Vorjahresvierte am Sonntag den SV Lichtenberg ab, dem der Einstand nach dem bitteren Abstieg aus der Landesklasse gründlich misslang.
Dabei waren die Gäste sogar in Führung gegangen. Swen Häuser hatte das Team von Neu-Trainer Michael Palm nach einem Fehler des Frankenberger Torwarts Lars Reibetanz nach einer Viertelstunde in Führung geschossen. Allerdings konnten die Platzherren das Spiel innerhalb von vier Minuten drehen, weil Lichtenberg in der Abwehr fahrlässig agierte. Andreas Köstner und Christoph Antal nutzten das für Barkas aus. Da SVL-Schlussmann Steve Kosbab wenige Minuten vor dem Pausenpfiff einen Strafstoß stark parierte, blieb es vorerst bei diesem knappen Ergebnis.
„Zu Beginn standen wir gut und haben unser taktisches Konzept umgesetzt. Durch eigene individuelle Fehler und Nachlässigkeiten in unserer Defensive schafften die Gastgeber jedoch bis zur Pause den Führungstreffer“, kritisierte Gästetrainer Michael Palm sein Team.

Reichlich fünf Minuten nach Wiederanpfiff musste Kosbab den Ball erneut aus seinen Maschen holen. Barkas-Torjäger Torsten Frank erzielte seinen ersten Treffer in der neuen Saison. Der Torschützenkönig der vergangenen Serie (30 Treffer) beförderte die Kugel mit einem gefühlvollen Lupfer ins Gästegehäuse. Nun verlor der Absteiger ein wenig den Faden, der Spielstand blieb jedoch vorerst unverändert. Palm stellte seine Mannschaft nach einer Stunde um. Heraus kamen zwar zahlreiche Standardsituationen für den SVL, aber kein weiterer eigener Treffer. Lediglich zwei gelbe Karten für die Gastgeber waren die Folge.

Barkas-Trainer Marcus Oestreich wechselte nun ebenfalls. Seine Veränderungen hatten allerdings mehr Erfolg. Denn den Platzherren gelang in den Schlussminuten noch der Treffer zum 4:1-Endstand durch Christoph Antal. „Nach dem gehaltenen Strafstoß kurz vor der Halbzeitpause sind wir zwar mit einem psychologischen Vorteil in die Pause gegangen, doch nach dem 1:3 hatten meine Jungs das Spiel wohl kurzzeitig abgehakt“, ärgerte sich der Lichtenberger Coach. Der Sieg von Barkas gehe in Ordnung, fiel am Ende jedoch um ein Tor zu hoch aus.
Für die Frankenberger geht es am kommenden Sonntag zu einem weiteren Neuling. Dann gastiert Barkas bei Aufsteiger FSV Motor Brand-Erbisdorf. Der SV Lichtenberg empfängt im ersten Heimspiel nach dem Abstieg den Oederaner SC.

 

Harte Arbeit für die Gastgeber

Der TSV Langhennersdorf hat Germania Mittweida II 2:1 (1:1) bezwungen. Ein Traumtor sorgte für die Entscheidung.

Mit je einem Sieg und zwei Unentschieden ist die Bilanz zwischen dem TSV Langhennersdorf und Germania Mittweida II bislang ausgeglichen gewesen. Nach dem 2:1 (1:1)-Erfolg am Sonntag hat sich die Erfolgswaage nun leicht zugunsten des TSV geneigt. „Es war ein hartes Stück Arbeit, verbunden mit etwas Glück, den Dreier einzufahren“, sagte TSV-Fußballchef Ullrich Butze. Erst zwei Minuten vor dem Abpfiff fiel der Siegtreffer.
Allein der war für die Zuschauer in Großvoigtsberg, wo der TSV aufgrund der Arbeiten an seinem Platz zurzeit spielt, das Eintrittsgeld wert. Der aus Lichtenberg zurückgekehrte Chris Griesbach machte mit einer tollen Einzelleistung das 2:1. Dabei setzte sich der Torschütze auf der rechten Seite gegen die Mittweidaer Hintermannschaft durch, nahm genau Maß und jagte den Ball unhaltbar für Mittweidas Keeper Dietrich in den linken Torwinkel. Für die 1:0-Führung hatte in der 1. Halbzeit TSV-Torjäger Tobias Tuchscherer gesorgt (17.), den zwischenzeitlichen Ausgleich der Mittweidaer besorgte Seifert. (Quelle: Freie Presse/eij)

 

TSV Großwaltersdorf – FSV Motor Brand-Erbisdorf 1:0 (1:0): Der Aufsteiger aus Brand-Erbisdorf hat dem favorisierten Gastgeber das Leben schwer gemacht. Die ersten drei Zähler blieben letztlich in Großwaltersdorf, weil David Krauße vom „Punkt“ die Nerven behielt und zum 1:0 verwandelte. „Das war aber auch unsere einzige Chance. Insgesamt hat mir unser Auftritt überhaupt nicht gefallen“, sagte der Großwaltersdorfer Trainer Mirko Schwoy. Die Bemühungen von Motor erhielten im zweiten Abschnitt einen Dämpfer, als erst Päßler die Ampelkarte sah und kurz darauf auch noch Seidel mit „Rot“ vom Platz flog. Zudem gab es auf jeder Seite vier gelbe Karten. Der Gegner sei mit seiner Aggressivität oft an die Grenze des Erlaubten gegangen, monierte Schwoy. Mit seiner Überzahl konnte der TSV dann wenig anfangen und musste so bis zum Abpfiff um den Dreier zittern. (eij)

Oederaner SC – BSC Freiberg II 1:3 (0:2): Der OSC hat die Serie von sieglosen Auftaktspielen fortgesetzt. Seit 2011, beim 4:0 in Dittersbach, wartet die Elf aus Oederan auf einen Dreier zum Saisonstart. Auch gegen die zweite Mannschaft aus Freiberg hielt die Negativserie an. BSC-Kapitän Henry Zielke eröffnete den Torreigen, Kevin Zielke legte zweimal nach. Der Ehrentreffer der Oederaner fiel dann etwas glücklich. „Wir haben gut begonnen, jedoch unsere Chancen nicht genutzt“, sagte OSC-Trainer Steffen Günther. Allein nach Wiederanpfiff hatten die Gastgeber drei klare Möglichkeiten. (Quelle: Freie Presse/eij)

TSV Falkenau – TSV Flöha 3:3 (1:1): Derbystimmung in Falkenau: Große Zuschauerkulisse, sechs Tore, und am Ende gab es eine Punkteteilung. Dabei sah der Aufsteiger aus Falkenau eine Viertelstunde vor dem Abpfiff noch wie der Verlierer aus. Zunächst konnte Spielertrainer Thomas die Gästeführung durch Göckeritz ausgleichen. Mitte der 2. Halbzeit brachte der eingewechselte Giesecke die Flöhaer mit einem Doppelpack zum 3:1 scheinbar auf Siegkurs. Aber Klömich und Keller sicherten Falkenau den ersten Punkt in der neuen Spielklasse. (Quelle: Freie Presse/eij)

Eintracht Erdmannsdorf/A. – SV Einheit Bräunsdorf 0:5 (0:3): Bitterer Auftakt für die Eintracht: Wie schon im Vorjahr, da gab es ein 1:5 an gleicher Stelle, überrollten die Bräunsdorf die Hausherren. Bereits beim Seitenwechsel waren beim 3:0 für die Gäste alle Messen gesungen. Für den neuen Spielertrainer der Bräunsdorfer, Lars Weyhmann, war es ein Einstand nach Maß. Mit zwei Treffern hatte er sein Team in Führung geschossen. Lars Weinhold legte zwei Treffer nach, bevor Klotz für den 5:0-Endstand aus Sicht der Gäste sorgte. „Wir haben krasse Abwehrfehler gemacht und hatten zu keiner Zeit Zugriff auf das Spiel“, so Eintracht-Spieler Thomas Anders. (Quelle: Freie Presse/eij)

 

Statistisches vom 1. Spieltag
Tore: 28 – Schnitt von 4,00 pro Spiel
Torreichste Begegnung: TSV Falkenau – TSV Flöha  3:3 (1:1)
Torlose Begegnung: Keine
Erfolgreichste Schützen: Lars Weyhmann, Lars Weinhold (beide Bräunsdorf), Marvin Giesecke (Flöha), Kevin Zielke (Freiberg II), Christoph Antal (Frankenberg), Tommy Uhlig mit je 2 Toren.
Zuschauer: 928 – Schnitt von 133 pro Spiel
Bestbesuchtes Spiel: TSV Falkenau – TSV Flöha   249 Zuschauer
Gelbe Karten
: 31
Gelb/Rot: 2
Rot: 1