Mittelsachsenklasse – 26. Spieltag

Muldas Sturmlauf lohnt sich und Abschied mit guter Laune

In der Nachspielzeit erzielt der SV Mulda das entscheidende Tor zum Aufstieg in die Mittelsachsenliga. Zwischenzeitlich sah es danach aber nicht aus.

Quelle: Freie Presse/Von Robin Seidler und Joachim Eichler

Zehn Minuten Nachspielzeit verlangte David Kirsch beim letzten Saisonspiel der Mittelsachsenklasse seines SV Mulda bei Postschänke Burkersdorf. Letztlich war er sicherlich froh, dass es nur sieben waren. Denn sein Schützling Sebastian Kraut erzielte bereits in der dritten Minute nach Ablauf der regulären Spielzeit das erlösende 2:1.

Es war das Tor zum Aufstieg in die Mittelsachsenliga für die Muldaer. Dass ein Unentschieden beim brisanten Duell in Burkersdorf nicht reichen würde, war den Muldaern schnell klar. „Durch Zufall hatten wir einen Bekannten, der sich das Spiel in Hainichen angeschaut hat“, so David Kirsch. Bereits zur Halbzeit sickerte die Nachricht der Hainichener 2:0-Führung durch, Mulda musste nach einer torlosen ersten Hälfte also auf Sieg spielen.

Die Riesenchance direkt nach Wiederanpfiff vergab Eric Baumgart, fast im Gegenzug erzielte Danny Hähnel die Burkersdorfer Führung, als er sich auf der linken Seite durchsetzte. „Man hat natürlich besonders meinen jungen Spielern die Nervosität angemerkt“, so Kirsch. Das Spiel wurde etwas härter und Burkersdorf konterte weiter. Beim Lattentreffer von Jeremy Myjacz hatten die Muldaer Glück, dass der Ball nicht hinter die Linie sprang. Allerdings schlugen die Gäste zurück. Rene Keller zirkelte in der 74. Minute einen Freistoß butterweich in den Winkel. Vor der Ausführung wurde der Burkersdorfer Daniel Bellmann vom Platz gestellt. Die Schlussphase in Überzahl war ein einziger Sturmlauf der Muldaer. Daraus wurde nach dem Treffer in der Nachspielzeit dann der Jubel-Orkan. Nach dem Abpfiff samt Sektdusche telefonierte David Kirsch mit einer Druckerei in Freiberg. „Innerhalb von 90 Minuten waren unsere Aufstiegs-Shirts fertig“, sagt er schmunzelnd und freut sich besonders auf die Derbys mit dem SV Lichtenberg.

Das Fernduell um den zweiten Aufstiegsplatz in der Mittelsachsenklasse war an Spannung und Dramatik nicht zu überbieten. Letztlich mit dem schlechteren Ende für den Hainichener FV. Deren 5:0-Erfolg gegen Lunzenau hatte lange einen großen Wert – bis Kontrahent SV Mulda in Burkersdorf in der Nachspielzeit traf.
In regelmäßigen Abständen schraubten die Hainichener Kevin Schulze (35., 90.), Kenny Fräßle (42., 79.) und Nicola Girardi (66.) das Ergebnis in die Höhe. Nach dem Abpfiff in Hainichen stand es in Burkersdorf 1:1. Dies hätte dem HFV zur Rückkehr in die Liga gereicht. Doch in der zweiten Minute der Nachspielzeit besiegelte dann der Treffer des Muldaers Sebastian Kraut den Nichtaufstieg des Hainichener FV. „Wir mussten ja damit rechnen, dass die Muldaer das Spiel gewinnen. Auch wenn es knapp war, haben wir danach trotzdem den Abschied von Martin Dittrich gefeiert“, sagte HFV-Trainer Thomas Pretschner. Der Hainichener Torwart möchte zunächst ein Jahr pausieren.

Emotional ging es auch in Marbach zu. Mit Uwe Stiebinger verabschiedete sich der langjährige Trainer. Seine Mannschaft schenkte ihm zum Abschluss einen 3:0-Erfolg über den SSV Sayda und beendete die Saison auf dem 8. Platz. Allerdings wurden dem Team neun Punkte wegen Unterbestand an Schiedsrichtern abgezogen. Ohne den Punktabzug wären die Marbacher Vierter geworden.

Mit-Aufsteiger und Meister Fortuna Langenau sorgte gegen die SG Striegistal auch noch einmal für ein Spektakel. Vor 411 Zuschauern gewannen die Langenauer mit 9:4. Patrick Thiele schnürte dabei einen Fünferpack. „Es war schon toll, was der SV Fortuna Langenau als Rahmenprogramm am letzten Spieltag auf die Beine gestellt hat“, sagte der Striegistaler Trainer Roland Werner nach dem Auswärtstrip zum Staffelsieger. „Da wollten wir uns anschließen und so bekamen die Zuschauer ein Torspektakel geboten.“ Allerdings hatte Werner eine so deftige 4:9-Niederlage nicht eingeplant. „Nun atmen wir erst einmal kräftig durch. Wir spielen nächstes Wochenende noch in Riechberg und dann geht es in die verdiente Sommerpause“, so Werner. Die Pause wird in der zweiten Julihälfte beendet, dann startet der Coach mit seinem Team in die Vorbereitung auf die neue Saison.

Auch der Siebenlehner SV sorgte noch einmal für ein Torefestival und schickte den LSV Großhartmannsdorf mit einer 7:0-Packung nach Hause.