Mittelsachsenklasse – 24. Spieltag

Muldaer gehen auf Torejagd – Eine gute Hälfte reicht der SG Striegistal nicht

52 Tore fielen am 24. Spieltag. Der SV Mulda kann nach dem 9:4 gegen Striegistal weiter vom Aufstieg träumen.

Quelle: Freie Presse/Von Joachim Eichler

Der 24. Spieltag der Mittelsachsenklasse hat neue Rekordmarken aufgestellt. Es gab nur Siege für die Gastgeber, die zudem sehr torhungrig waren: In den sieben Begegnungen fielen 52 Tore. Bei dieser Torejagd stellte der Muldaer René Keller mit sechs Treffern eine Saisonbestmarke auf und belegt nun mit 25 Treffern den 2. Platz in der Torjägerliste der Liga. Beim 9:4 (3:3) seines SV Mulda (3./ 49 Punkte) gegen die SG Striegistal (6./36) gab es zwar personelle Engpässe auf beiden Seiten, doch dies war nicht der Grund für die Toreflut.

„Für die Zuschauer war es sicher ein Spektakel, aber bei uns Trainern sieht es da ganz anders aus“, sagte der Muldaer Coach David Kirsch. Mit dem Sieg halten seine Erzgebirger aber Anschluss zu Platz 2 (Hainichen/51), der am Ende den Aufstieg bedeuten würde. Dabei hat der SV Mulda immer noch ein Spiel weniger ausgetragen als der Tabellenzweite aus Hainichen.

Im Duell gegen Vorjahresabsteiger Striegistal mussten die Gastgeber nach einer starken Anfangsphase ohne eigenen Treffer zunächst einen Schock verdauen. Nach einem Doppelschlag von Kapitän Puschmann (13., 17.) führten plötzlich die Gäste 2:0. „Wir haben einige Zeit benötigt, um wieder zu unserem Spiel zu finden“, sagte der Muldaer Trainer. Der Anschlusstreffer von Keller (32.) brachte noch keine Sicherheit. Dies zeigte sich nur 120 Sekunden später, als Eckert zum 3:1 für Striegistal traf. Die Moral im Muldaer Team stimmt aber: Bis zur Pause glichen erneut Keller und Kraut zum 3:3 aus. In der 2. Halbzeit stand ein anderer Gastgeber auf den Platz. „Ich habe einige Eckpunkte angesprochen, und diese haben die Spieler umgesetzt. Jetzt haben wir Fußball gespielt“, lobte Kirsch.

Fünf Tore in 27 Minuten brachten seine Elf auf die Siegerstraße. Der Trainer freute sich besonders über diesen Dreier, weil er auf eine Reihe von verletzten und gesperrten Spielern verzichten musste. Dass das Team im Jahr des personellen Umbruches um den Aufstieg mitspielt, ist für Kirsch nach wie vor eine Überraschung. „Die letzten Partien sind Bonus. Mal sehen, was herauskommt.“

Beim Aufstiegsanwärter konnte die Elf aus dem Striegistal eine Halbzeit lang nicht nur mithalten, sondern ärgerte den Kontrahenten kräftig. „Das Remis zur Pause hatten wir uns mehr als verdient“, sagte Trainer Roland Werner. Allerdings begann nur 120 Sekunden nach Wiederanpfiff mit dem 3:4 das Dilemma. Aus Sicht von Werner war dieser Treffer der Anfang vom Ende für seine Elf. „Wir sind in der Folgezeit regelrecht auseinander gebrochen.“
Zudem ist die Personalsituation beim Tabellensechsten sehr angespannt. Auf der Wechselbank saß nur der Trainer selbst. „Sicherlich hatten die Zuschauer viel Spaß bei diesem Auf und Ab in der Torfolge. Am Ende geht der Sieg der Hausherren auch in Ordnung“, resümierte Werner und brachte die Leistung seiner Elf auf den Punkt: „Wir haben stark angefangen, aber auch stark nachgelassen.“ Während für den SV Mulda noch Aufstiegsplatz 2 möglich ist, lässt man in Striegistal die Saison ruhiger ausklingen. „Verschenken werden wir in den letzten Begegnungen aber nichts“, versicherte Trainer Werner.
Somit wurde es auch nichts mit Schrittmacherdiensten der Striegistaler für den Ortsnachbarn Hainichener FV (2./51), der sich mit dem SV Mulda um den zweiten Aufstiegsplatz streitet. Die Blau-Gelben ließen auf eigenem Platz gegen den SV Lichtenberg II (10./28) beim 5:1 (1:1) nichts anbrennen. Aber auch hier fiel erst in den zweiten 45 Minuten die Entscheidung zugunsten der Hausherren.

 

Sieben Treffer fielen in Siebenlehn

Eine packende und mitreißende Partie boten uns beide Mannschaften an diesem Tage und eine spannende dazu. Beide Mannschaften spielten schnell und unkompliziert nach vorn und es boten sich zahlreiche Torchancen auf beiden Seiten. In der 22.konnten endlich die Gastgeber jubeln als Tom Adam zum Führungstreffer einschoss. Auf beiden Seiten ergaben sich noch zahlreiche Tormöglichkeiten, doch bis zur Pause hielt die knappe Führung für die Gastgeber. Nach dem Seitenwechsel kamen zunächst die Gäste besser ins Spiel und kamen durch Andy Konzack zum verdienten 1:1 Ausgleich. Doch nur 5 Minuten später traf erneut Tom Adam zur 2:1 Führung für Siebenlehn. Es ging ständig hin und her zwischen beiden Strafräumen und es kam jeder Zuschauer voll auf seine Kosten.
In der 70. Spielminute markierte der stark spielende Andreas Großer den 2:2 Ausgleich für die Gäste. Das Spiel hätte zu diesem Zeitpunkt eine Wende nehmen können, doch die Gastgeber schossen innerhalb von zwei Minuten, in der 75. durch Tom Schindler und der 76. Spielminute war es der erneut Tom Adam, zwei vorentscheidende Tore zur 4:2 Führung heraus. Die Gäste aus Lunzenau steckten aber nicht auf und es war erneut Andreas Großer der in der 84. Spielminute auf 4:3 verkürzen konnte. Die Fortschritt-Elf setzte alles daran noch zum Ausgleich zu kommen. Mit Geschick und etwas Glück konnten die Siebenlehner gegen die in der Schlussphase noch einmal stark aufspielenden Gäste den knappen Vorsprung behaupten. Die beide Torhüter Sven Mehner und Christian Thymian boten trotz der vielen Tore eine starke Leistung und glänzten das ein um das andere mal. Die Gastgeber möchten sich an dieser Stelle noch einmal bei den Lunzenauer Betreuern bedanken die bei der Versorgung unseres verletzten Spielers selbstlos Erste Hilfe geleistet haben. (mit Lothar Berszick)

Statistisches vom 24. Spieltag 

Tore: 52 – Schnitt von 7,43 pro Spiel
Torreichste Begegnung: SV Mulda –  SG Striegistal  9:4 (3:3)
Torlose Begegnung: Keine
Erfolgreichster Schütze: René Keller (SV Mulda) mit 5 Toren
Zuschauer: 474 – Schnitt von 68 pro Spiel
Bestbesuchtes Spiel: SV Fortuna Langenau –  SSV Sayda  104 Zuschauer
Gelbe Karten: 14
Gelb/Rot: Keine
Rot: Keine