Landesliga – 4. Spieltag

BSC nah dran an Überraschung

Freibergs Sachsenliga-Fußballer haben gegen Spitzenreiter FC Grimma zwar 2:3 verloren, aber keinesfalls enttäuscht.

Quelle: Freie Presse/Von Steffen Bauer

Freiberg – Als sich Jörg Neuber, der 1. Vorsitzende des BSC Freiberg, und Manager Andreas Gartner gestern kurzfristig zum Mittagessen verabredeten, stand keineswegs die Zukunft des Freiberger Trainers auf der Tagesordnung. Zwar hatten die Fußballer des BSC am Sonntag gegen den FC Grimma 2:3 (1:1) verloren und mussten im fünften Spiel die zweite Saisonniederlage quittieren. Die Arbeit des neuen BSC-Trainers Kay Mattheß steht jedoch beim Vereinsvorstand hoch im Kurs.

Wenn ihm vor der Saison jemand gesagt hätte, dass der BSC mit der neuen Mannschaft nach fünf Spieltagen im Mittelfeld der Sachsenliga rangiert, hätte er sich wahrscheinlich vielsagend an die Stirn getippt, gesteht Jörg Neuber augenzwinkernd. „Ich bin absolut zufrieden mit der Ausbeute und vor allem mit dem Auftreten der Mannschaft.“ Das Team habe sich unter dem neuen Trainer sehr schnell gefunden, lobt der 43-jährige Rechtsanwalt. „Da passt fast alles. Das Mannschaftsgefüge stimmt, und vor allem macht es allen Spaß, hier Fußball zu spielen.“
Kay Mattheß habe natürlich einen anderen Stil als sein Vorgänger Steve Dieske, so der BSC-Chef. „Er kommt aber gut an.“ Gegen den Spitzenreiter aus Grimma habe die Truppe sogar an einer Sensation geschnuppert, sagt Neuber, der nach dem Anschlusstreffer noch „eineinhalb Elfmeter“ für sein Team gesehen hatte. Leider habe der Schiedsrichter diese Situationen anders bewertet. „Am Ende ist der Sieg für Grimma aufgrund der Chancenvorteile natürlich verdient“, sagt Jörg Neuber. Ihn stimmt vor allem hoffnungsvoll, dass der BSC nach der Vorjahresflaute im Sturm wieder jemanden hat, „der die Tore macht“.

Für den damit angesprochenen Paul Kiontke war der verwandelte Foulstrafstoß zum 2:3 in der 73. Minute bereits der vierte Saisontreffer. Damit ordnet sich der 28-Jährige auf Rang 3 der Landesliga-Torschützenliste ein. Allerdings hatten die Gastgeber noch zwei weitere Situationen, in denen der Pfiff des Unparteiischen aus Görlitz ebenfalls angebracht gewesen wäre, sagt Trainer Mattheß. So wurde ein Kopfball von Kapitän Christopher Otto von der Hand eines Grimmaers aufgehalten, und in der Nachspielzeit wurde der eingewechselte Tristen Seifert im Strafraum unfair gestoppt.
Der BSC- Trainer wollte sich aber nicht in Schiedsrichterschelte üben, zumal seine ersatzgeschwächte Elf (ohne Hantke, Mehner, Löbel und Römmler) keinesfalls enttäuschte. „Die Mannschaft hätte einen Punkt verdient gehabt“, sagt Kay Mattheß.

In der 1. Halbzeit dominierte der ungeschlagene Primus, auch wenn Markus Scholz die Führung der Gäste mit dem Pausenpfiff ausglich. „In der letzten halben Stunde waren wir dann die bessere Mannschaft“, so der BSC-Coach. Nach der Umstellung von Fünfer- auf Viererkette sowie mit Seifert als zweiter Spitze kam Grimma in Bedrängnis, rettete aber in Unterzahl (glatt „Rot“ für einen Gästespieler nach rüdem Foul) den knappen Vorsprung ins Ziel. „Grimma steht zu Recht ganz oben“, sagt Mattheß. „Ich bin aber trotz der Niederlage sehr zufrieden.“
Während die BSC-Männer jetzt einige Tage frei haben- der nächste Gegner Görlitz zog sein Team vorige Woche zurück – stellt sich morgen der Freiberger Nachwuchs vor. Die D-Junioren des BSC (U 13) empfangen am Mittwoch, 17 Uhr, den Nachwuchs des tschechischen Erstligisten FK Teplice auf dem Platz der Einheit. Die elf- und zwölfjährigen Jungs aus dem Nachbarland sind derzeit Zweiter der tschechischen Talenteliga, so BSC-Manager Andreas Gartner. Er hat die Partie mit dem Chef der Teplicer Nachwuchs-Akademie, Jan Skypala, eingefädelt.

BSC Freiberg: Heydel, Uhlig, Scholz, Mattheß (72. Seifert), Otto, M.Krause, Klengel, Berndt, Gommlich, Kiontke, Berger
Tore: 0:1 (25.), 1:1 Scholz (45.), 1:2 Otto (49./ET), 1:3 (64.), 2:3 Kiontke (73./FE)
SR: Rüger (Görlitz)
Zuschauer: 51