Landesliga – 29. Spieltag

BSC wieder mit leeren Händen

Das wohl entscheidende Spiel um den Klassenerhalt in der Sachsenliga haben die Freiberger Fußballer mit 0:4 gegen den Reichenbacher FC verloren. Der Trainer plant für die Landesklasse.

Quelle: Freie Presse/Von Knut Berger

Freiberg – Wenn Männer nicht die notwendige Leidenschaft zeigen, können sie nicht nur keine Frauenherzen erobern, sondern vielmehr auch keine Fußballspiele gewinnen. Zu dieser Erkenntnis dürften die Kicker des BSC Freiberg gelangt sein, nachdem sie am vorletzten Spieltag der Landesliga zu Hause gegen den Reichenbacher FC 0:4 (0:1) verloren haben. Während sich Reichenbach nun auf ein weiteres Jahr im sächsischen Oberhaus freuen kann, verspielten die Freiberger die große Chance, im Kampf um den Klassenerhalt weiter mitzumischen.

Da zugleich der VfB Zwenkau durch ein 3:3 gegen den VfB Empor Glauchau einen Zähler holte, ist der BSC nun wieder mit 20 Punkten auf einen direkten Abstiegsplatz gerutscht und muss damit leben, dass seine Chancen auf einen Ligaverbleib praktisch gegen Null gehen. „Wir sind gegen einen Kontrahenten angetreten, der nicht unbedingt besser Fußball spielen kann als wir“, sagte Freibergs Trainer Stefan Birnbaum,. „Doch die Gäste haben eindeutig mehr Leidenschaft gezeigt und zudem eindeutig demonstriert, dass sie unbedingt die Liga halten wollen“, sagte der BSC-Coach.

In der ersten halben Stunde gestaltete sich das Geschehen auf dem Rasenplatz noch relativ ausgeglichen, wobei schon da die Reichenbacher einen Fuß mehr am Ball hatten als die Gastgeber. Die BSC-Akteure versuchten zwar, sich im Mittelfeld die Bälle zu erkämpfen, doch in der Nähe des gegnerischen Strafraums waren die Freiberger mit ihrem Latein am Ende. Und wenn sich schon mal ein Ball in die gefährliche Zone verirrte, wurde er eine sichere Beute des gegnerischen Torwarts.

Vier Minuten vor dem Seitenwechsel schlug es dann durch Paolo Süß das erste Mal im Freiberger Kasten ein. Kurz danach wollte Paul Kiontke den etwas zu weit vor seinem Kasten stehenden Schlussmann mit einem Heber aus 30 Metern überlisten. Während die Idee ausgezeichnet war, erfolgte die Ausführung nur ungenügend. Kurz nach Wiederanpfiff hatte Freiberg zunächst Glück, als Reichenbach aus Nahdistanz nur die Latte traf. Doch in der 55. Minute erhöhte Marcel Dressel auf 2:0.

Zunächst schien Freiberg noch nicht daran zu zerbrechen. Doch nach einer reichlichen Stunde sorgte wiederum Paolo Süß dafür, dass es ein ganz bitterer Nachmittag für den BSC wurde. Nachdem sich Patrick Löbel und Torwart Robin Fritzsche im eigenen Strafraum uneinig zeigten und sich dabei so benahmen, als hätten sie eine Ball-Allergie, schnappte sich der Reichenbacher die Kugel und schob sie zum 3:0 ein.

In dieser Situation hätte einer der beiden Freiberger das Spielgerät besser völlig humorlos ins Gelände befördern sollen. Die 100 zahlenden Fans sowie eine Anzahl von Zaungästen sahen dann noch den vierten Treffer durch die agilen und willensstarken Reichenbacher. Wiederum war der Torschütze Süß.

„Bei uns hat der letzte Wille gefehlt. Und wenn nicht jeder Spieler alles aus sich herausholt, hast du keine Chance, solch wichtige Spiele zu gewinnen. Jetzt können wir für die Landesklasse planen“, sagte Freibergs Trainer Birnbaum.

BSC: Fritzsche, S. Krause, Otto, Berger, Kunert (62. Mehner), Römmler, Fischer, M. Krause, Scholz, Kiontke, Hantke (53. Löbel) – Tore: 0:1, 0:3, 0:4 Süß (41., 65., 73.), 0:2 Dressel (55.) – SR: Kresin (Leipzig) – Zu.: 100