Landesliga – 27. Spieltag

Berger lässt Freiberger jubeln

Der BSC Freiberg hat sich in der Fußball-Sachsenliga mit einem 2:0 gegen den VfB Empor Glauchau zurückgemeldet. Paul Berger traf zweimal in einem Spiel, das einige Überraschungen bereit hielt.

Quelle: Freie Presse/Von Steffen Bauer

Der Trend sprach ganz klar gegen den BSC. Während die Freiberger in den vergangenen Wochen mit sechs Niederlagen und 4:28 Toren das schlechteste Team der Fußball-Sachsenliga waren, stellte der VfB Empor Glauchau das aktuell formstärkste: Fünf Spiele in Folge waren die Westsachsen ungeschlagen, feierten vier Siege und hatten sich aus dem Tabellenkeller bis auf Platz 7 vorgearbeitet. Die akut abstiegsgefährdeten Freiberger ließen die Statistik am Sonnabend jedoch Statistik sein und hielten mit einem überraschenden 2:0 (0:0)-Erfolg ihre Hoffnungen auf den Klassenerhalt am Leben.

Es sei ein Sieg des Willens gewesen, freute sich BSC-Trainer Stefan Birnbaum über den dritten Erfolg unter seiner Regie, der aber keineswegs unverdient war. „Wir hatten mehr vom Spiel und konnten diesmal auch die Tore machen.“ Dabei waren die personellen Voraussetzungen alles andere als rosig. Ganze zwei Wechselspieler hatte Birnbaum zur Verfügung. Der Trainer und auch der Coach der zweiten Mannschaft, Jens Hesse, hatten sich für den Notfall mit aufs Protokoll schreiben lassen, da am Samstag einmal mehr fast eine komplette Mannschaft nicht zur Verfügung stand. Neben den vier Langzeitverletzten (Richter, Römmler, Mehner, Berndt) fielen auch Klengel, Scholz, Seifert und Jabbar aus. „Wir haben aber gezeigt, was mit mannschaftlicher Geschlossenheit und Konzentration möglich ist“, sagte Birnbaum stolz.

Vor 200 Zuschauern auf dem Platz der Einheit bestimmten die Freiberger in den ersten 30 Minuten die Partie und hatten auch einige verheißungsvolle Aktionen. Einen Kopfball von Kapitän Christopher Otto lenkte der VfB-Keeper gerade noch über die Latte. Danach wurden die Gäste um Ex-Profi Robin Hölzel (Zwickau) aber stärker. Bei einem Freistoß von Martin Sprunk, der am Pfosten landete, hatte der BSC Glück (37.). In der 2. Halbzeit bekam Empor zunächst Oberwasser. Glauchau ging nun aggressiver zu Werke, schwächte sich aber mit „Gelb/Rot“ für Sprunk (58.) selbst. Trotz zahlreicher Gelber Karten (fünf für Freiberg, drei für Glauchau) sei die Partie jedoch keineswegs unfair gewesen, sagte BSC-Trainer Birnbaum.

In der Schlussphase belohnte Paul Berger die Bemühungen der Freiberger. Der 24-Jährige, der in jüngster Vergangenheit verletzungsbedingt Einiges durchgemacht hat, war in der 77. Minute mit der Führung zur Stelle: Nach einem langen Ball in den Strafraum legte Patrick Löbel mustergültig ab, und Berger netzte zum 1:0 ein. In der Nachspielzeit band er mit dem zweiten Tor (seinem fünften in dieser Saison) auch den Sack zu. Diesmal hatte der eingewechselte Jamal Hamoud die Vorarbeit geleistet. Damit konnten die Freiberger nicht nur den Lauf der Gäste stoppen, sondern auch die eigene Talfahrt. „Nach den Nackenschlägen der letzten Wochen war das Balsam für alle“, sagte Stefan Birnbaum. Gästetrainer Mario Weiß habe ihm am Ende zu einem verdienten Sieg gratuliert. „Das sagt alles“, so der BSC-Coach.

„Die Mannschaft hat ihre letzte Chance im Abstiegskampf mit viel Engagement genutzt“, lobte BSC-Manager Andreas Gartner. Zudem konnte sich der 43-Jährige über ein volles Haus freuen: Die 200 Zuschauer sorgten für eine Rekordkulisse in dieser Saison auf dem Platz der Einheit. Nachdem zuletzt nicht einmal mehr 100 Fans zu den Heimspielen gekommen waren, fällt dieser Zuspruch auch in den Bereich Überraschung – obwohl der freie Eintritt sicher dazu beigetragen hat.

BSC Freiberg: Fritzsche, Uhlig, Löbel, S. Krause, Fischer, Kunert (90. Hamoud), Barajas (78. Wandji), Otto, M. Krause, Berger, Kiontke

Tore: 1:0 Berger (78.), 2:0 Berger (90.+2) – SR: Schönfelder (Lössnitz) – Zuschauer: 200