Landesliga – 15. Spieltag

BSC beschenkt sich selbst

Die Freiberger Fußballer haben am zweiten Advent den zweiten Sieg in der Sachsenliga gefeiert. Es war aber ein Drahtseilakt.

Quelle: Freie Presse/Von Steffen Bauer

Freiberg – Der Song, der gestern nach der Landesliga-Partie zwischen dem BSC und der SG Taucha über den Platz der Einheit hallte, saß wie ein verwandelter Elfmeter in der Nachspielzeit: „Verdamp Lang Her“ der Kölschrockband BAP. Verdammt lange zwölf Wochen ist es her, als die Freiberger Kicker das letzte Mal einen Sieg bejubeln durften. Beim 2:1 (1:0) über die SG Taucha folgte der ersehnte zweite Dreier der Saison – nach zuletzt sieben Niederlagen.

„Wir haben den Bock umgestoßen“, jubelte Kapitän Christopher Otto nach umkämpften 90 Minuten. „Das war immens wichtig“, sagte Meik Mehner, einer von fünf „Rückkehrern“ beim BSC. Obwohl der 26-Jährige nach wie vor angeschlagen ist und zur Pause verletzt ausschied, stellte er sich in den Dienst der Mannschaft und war einer der besten Freiberger. „Jetzt sind wir schon wieder dran“, meinte er augenzwinkernd.

Mit 9 Punkten bleibt der BSC als 14. zwar auf einem Abstiegsplatz, zog aber am VfB Zwenkau (6) vorbei und schloss zu den Gästen (13./9) auf. Vor nur 55 Zuschauern war der BSC in der 1. Halbzeit spielbestimmend. Vor allem Sebastian Krause, der erstmals seit einem Jahr wieder auf dem Platz stand, verlieh dem Offensivspiel Impulse. Zudem warf das komplette Team kämpferisch alles in die Waagschale, gab keinen Ball und keinen Zweikampf verloren. Verdienter Lohn war das 1:0 durch Clemens Hantke, der nicht nur hinten seinen Mann stand, sondern sich auch immer wieder in den Angriff einschaltete: Nach schöner Vorarbeit von Mehner und Krause jagte er den Ball aus Nahdistanz ins Netz.

Paul Berger und Sebastian Krause hatten sogar das 2:0 auf dem Fuß, scheiterten aber knapp. Kurz vor der Pause hielt der junge Robin Fritzsche im BSC-Tor, der ein starker Rückhalt war, die Führung fest. Nach Wiederbeginn übernahm Taucha mehr und mehr das Zepter, setzte die BSC-Abwehr vor allem mit hohen Bällen unter Druck. Bis zur 79. Minute hielten die Freiberger stand, ehe die sonst kompakte Viererkette doch einmal eine Lücke hatte: Fritzsche hatte beim Schuss von Dietz aus 12 Metern keine Chance.

Der BSC hatte aber die richtige Antwort parat: Florian Klengel schloss den ersten strukturierten Angriff der 2. Halbzeit über Krause, Gommlich und Kiontke mit dem 2:1 ab. „Ich hab‘ nur draufgehalten und gedacht, der muss rein“, so der Schütze, der sich drei Tage vor seinem 24. Geburtstag selbst ein Geschenk machte. Taucha versuchte zwar alles, aber die Freiberger überstanden die letzten Minuten schadlos, wobei Fritzsche in der letzten Sekunde der Nachspielzeit nach einer Ecke nochmals Kopf und Kragen riskierte, um das 2:1 zu sichern.

„Alle haben sich heute richtig reingekniet“, lobte Interimscoach Maik Uhlig, „und bewiesen, dass doch noch etwas geht – wenn wir als Mannschaft zusammenstehen.“

BSC Freiberg: Fritzsche – Hantke, Scholz, Löbel, M. Krause – S. Krause (79. Seifert), Mehner (46. Klengel), Gommlich, Otto – Berger, Kiontke – Tore: 1:0 Hantke (24.), 1:1 Dietz (79.), 2:1 Klengel (82.); Zuschauer: 55