Landesklasse Mitte – 18.Spieltag

Landesklasse Mitte – 18. Spieltag

Quelle: Freie Presse

Großenhainer FV – SV Germania Mittweida 2:2 (1:1)

Germania verteidigt in letzter Sekunde den 2. Tabellenplatz
Im Spitzenspiel der Fußball-Landesklasse haben die Mittweidaer Fußballer beim Großenhainer FV ein 2:2 (1:1) erkämpft. In der Nachspielzeit traf Hannes Ryssel für die Germania noch zum Ausgleich.

Ein echtes Spitzenspiel mit einer aufregenden Schlussphase haben die 150 Zuschauer am Samstag in Großenhain gesehen. Der Tabellendritte hatte den Zweiten aus Mittweida zu Gast, und es entwickelte sich von der ersten Minute an ein hochklassiges und von beiden Seiten fair geführtes Spiel. Dass die Germania aus Mittweida (37 Punkte) auch nach dieser Partie mit einem Zähler Vorsprung auf Großenhain Tabellenzweiter ist, hat sie dabei Hannes Ryssel zu verdanken, der mit seinem Treffer in der Nachspielzeit noch den 2:2-Ausgleich markierte und die erste Niederlage des Frühjahrs verhinderte.
Die Gastgeber übernahmen von Beginn an die Regie und versuchten über die Außenpositionen sowie bei ihren zahlreichen Eckbällen Torgefahr zu erzielen. Richtig gefährlich wurde es für die Gäste aber selten. Einige Distanzschüsse waren für Germania-Torhüter Katzer kein Problem. Die Mannschaft von Trainer Uwe Schneider kam in der Folgezeit besser ins Spiel. Einen der ersten Mittweidaer Angriffe vollendete Voigt zur Gästeführung. Pietsch hatte ihn mustergültig bedient. Nur fünf Minuten später hatte Grötzsch das 2:0 auf dem Fuß, doch ein Großenhainer Feldspieler klärte für seinen schon geschlagenen Torhüter.
Das Spiel ging auf beiden Seiten munter weiter, nach einer knappen halben Stunde kam Großenhain zum verdienten Ausgleich: Ein missglückter Abschlag von Katzer wurde von den Gastgebern schnell in die Spitze gespielt und der Großenhainer Witschel ließ sich diese Chance nicht entgehen.
Unmittelbar mit dem Beginn der zweiten Hälfte bekam Mittweida einen Eckball zugesprochen, aus dem sich jedoch ein Konter für Großenhain entwickelte, der zum 2:1 durch Routinier Wecker führte. Die Mittweidaer steckten den Rückstand jedoch weg und drängten auf den Ausgleich. Dabei mussten sie immer vor den Kontern der Großenhainern auf der Hut sein. So wie in der 79. Minute, als die Gastgeber alles klar machen konnten. Voigt klärte im letztem Moment vor dem einschussbereiten Stürmer auf Kosten eines Freistoßes an der Strafraumgrenze. ,,Wir hätten uns aber auch nicht beschweren können, wenn der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt gezeigt hätte“, gab Germania-Trainer Uwe Schneider zu.
Der Freistoß brachte nichts ein, und in den verbleibenden Minuten spielten nur noch die Gäste. Bei den Großenhainern ließen die Kräfte nach, und Mittweida setzte jetzt alles auf eine Karte. Ein Tor von Voigt wurde wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben, einen Kopfball von König parierte der Großenhainer Keeper in großer Manier. Nach einem Eckball war dann jedoch Ryssel zur Stelle und beförderte den Ball in der 93. Minute ins Tor der Gastgeber. Schiedsrichter Schneider pfiff die Partie gar nicht mehr an.
Für die Germania war es das zweite Auswärtsremis in Folge, nachdem die Mittweidaer zuvor die ersten drei Partien des Jahres gewonnen hatten. (Von Harald Kaehs)

Germania: Katzer, Pietsch, Richter, Köhler, R. Frieden (85. Wiedemann), Wilsdorf (46. Pieda), Voigt, Ryssel, Grötzsch, K.Frieden (58. König)
Tore: 0:1 Voigt (19.), 1:1 (29.), 2:1 (46.), 2:2 Ryssel (90. + 3)
Zuschauer: 150

 

Meißner SV – SV Lichtenberg 8:1 (1:1)

Acht Gegentore: Lichtenberger gehen im Kellerduell unter
Beim Vorletzten der Fußball-Landesklasse in Meißen hat der SVL nur eine Halbzeit lang mithalten können. Dann brachen alle Dämme, und am Ende hieß es 1:8.

So richtig viele Worte fand Swen Hennig einen Tag nach dem Debakel im so wichtigen Abstiegsduell beim Meißner SV zunächst nicht. „So etwas darf einfach nicht passieren“, sagte der Trainer des SV Lichtenberg nur. Mit 1:8 (1:2) war seine Mannschaft am Sonnabend beim Tabellenvorletzten der Fußball-Landesklasse Mitte unter die Räder gekommen. Meißen konnte den Abstand zu den noch immer auf dem ersten Nichtabstiegsplatz liegenden Lichtenbergern (14 Punkte) damit auf drei Zähler verkürzen.
Dem SVL bleibt damit im Abstiegskampf der Landesklasse wohl nur noch die Hoffnung auf die fünf noch anstehenden Heimspiele. Auswärts wurde die ohnehin schon finstere Bilanz durch die jüngste Klatsche nämlich noch düsterer: Nur ein einziger Punkt sowie ein Torverhältnis von 5:34 stehen nach zehn Spielen bislang zu Buche.
Genau diese Auswärtsschwäche wollten die Lichtenberger beim Vorletzten in Meißen endlich abstellen, doch schon die Vorzeichen waren nicht die besten: Mit Falk Hilgenberg musste ein wichtiger Abwehrspieler kurz vor der Abreise absagen. Als sich beim Stand von 1:1 auch noch Abwehrchef Torsten Gronwaldt verletzte und während seiner Behandlung das 2:1 für die Gastgeber fiel, war die Ordnung beim SVL vollends dahin. „Die komplette Mannschaft war nach der Halbzeitpause, in der ich Torsten auswechseln musste, völlig von der Rolle“, erklärte Trainer Hennig. Es seien taktische Fehler gemacht worden, die niemals passieren dürfen. „Und dann war auch noch jeder Meißner Schuss ein Treffer – ohne, dass unseren Torwart eine Schuld trifft“, sagte der SVL-Trainer.
Dabei erwischten die Gäste auf dem Kunstrasenplatz in Meißen einen Start nach Maß: Danny Kluge war nach Pass von Miersch zur Stelle und traf nach vier Minuten zum 1:0 für die Lichtenberger. Durch einen Strafstoß glichen die Gastgeber nach einer halben Stunde aus, die Unterzahl des SVL durch die Behandlung von Gronwaldt nutzten sie dann zum Führungstreffer.
Zehn Minuten nach Wiederanpfiff fiel das dritte Tor für die Meißner, die innerhalb von 20 Minuten sechs Treffer erzielten. Bereits eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff stand es 8:1, so mancher der 100 einheimischen Zuschauer hoffte da sogar auf ein zweistelliges Ergebnis. Doch dazu kam es zum Glück für die Gäste nicht mehr. „Es hat auch so gereicht“, sagte ein bedienter Trainer Swen Hennig. „Und trotzdem können wir jetzt nicht aufgeben. Am Dienstag ist Training, am Wochenende das nächste Spiel. Es muss ja weitergehen.“
Die nächsten Aufgaben werden aber nicht einfacher. Kommenden Sonntag ist der Tabellenfünfte BSV Sebnitz, immerhin zweitbestes Auswärtsteam der Liga, beim SVL zu Gast. Dann wartet der heimstarke SV Wesenitztal, ehe es gegen den Sechsten Possendorf geht. (Von Thomas Reibetanz)

SV Lichtenberg: Kosbab, M. Kluge, Kokott, Matuschek, Kohl, Gronwaldt (46. Häuser), Miersch, D. Kluge, Lein (58. N. Drechsel), Timmel, Jäkel
Tore: 0:1 Kluge (5.), 1:1 (33.), 2:1 (42.), 3:1 (55.), 4:1 (58.), 5:1 (64), 6:1 (69.), 7:1 (73.), 8:1 (75.).
SR: Krämer (Dresden) 
Zuschauer: 102