BSC nimmt erste Pokalhürde

Der BSC Freiberg steht nach einem 2:1- (1:1)-Sieg beim SV Germania Mittweida in der 2. Runde des Sachsenpokals. Dort wartet der Heidenauer SV.

Quelle: Freie Presse/Von Robin Seidler

Mittweida – Am Ende schlugen die Gemüter bei den Fußballern des SV Germania Mittweida doch noch einmal hoch: Als in der Nachspielzeit Kapitän Silvio Grötzsch an der Strafraumgrenze zur Flanke ansetzen wollte und Schiedsrichter Benjamin Seidl die Partie plötzlich beendete, gab es noch einmal einige Diskussionen. Es half der Germania nichts mehr. Nicht sie, sondern der BSC Freiberg steht nach einem 2:1- (1:1)-Erfolg auf dem Mittweidaer Kunstrasen in der zweiten Hauptrunde des Sachsenpokals.

Damit glückte die Pflichtspiel-Premiere von BSC-Trainer Kay Mattheß, der das Amt im Sommer übernahm. „Ich denke, dass wir hier nicht unverdient gewonnen haben. Wir standen hinten sicher und haben unsere Chancen vorne eben verwandelt“, sagte Mattheß kurz nach der Partie. Doch sicherlich sei das gestrige Spiel kein Lehrbeispiel für den Fußball, den er sich vorstellt. „Wir wollen den Ball schon gerne flach halten und laufen lassen. Mittweida hat gut gekämpft und die langen und hohen Bälle sind sicherlich ein legitimes Mittel, doch in der kommenden Woche erwartet uns sicherlich ein anderes Spiel.“

In der Tat war es eine Partie, die von ihren Zweikämpfen – vor allem in der Luft – lebte. Flüssige Kombinationen waren eher selten zu sehen. Torchancen zunächst auch nicht. Mitte der ersten Halbzeit kamen die Mittweidaer erstmals durch die dichte Freiberger Abwehr, doch ein Linksschuss von Nico Götze zischte über das Freiberger Tor. Kurz darauf erwischte Patrick Richter den Ball nur mit dem Scheitel, sonst wäre es wohl richtig gefährlich geworden. Dass die Freiberger an diesem Tag das effektivere Team sein würden, zeichnete sich schon nach einer halben Stunde ab. Nach einem Einwurf missglückte Marcel Krause zwar der Torschuss, doch der Ball rollte zu Paul Kiontke und der Neuzugang aus Coswig erzielte sein erstes Pflichtspieltor im Freiberger Trikot. Die Mittweidaer Antwort folgte nur fünf Minuten später: Nach einer Freiberger Ecke ging die Germania in den Konter. Kevin Frieden schickte Patrick Richter auf die Reise, dieser brach bis zur Grundlinie durch und passte auf Pietsch, der aus Nahdistanz das 1:1 erzielte. Mit diesem Spielstand ging es in die Pause.

Und aus dieser kamen die Mittweidaer besser heraus und hatten kurz nach Wiederanpfiff die große Chance zur Führung. Doch hier scheiterte Mohanad Salim aus gut zehn Metern an BSC-Torwart Martin Heydel. „Wenn wir den machen, geht das Spiel sicherlich ganz anders aus“, bedauerte Germania-Trainer Uwe Schneider. Stattdessen waren es wieder die Freiberger, die in der 72. Minute durch Marcel Krause mit einem haltbaren Schuss aus 16 Metern den Siegtreffer erzielten. „Eine nette Freistoßvariante“, sagte Kay Mattheß etwas schelmisch zu dem schnellen Freistoß in den Rücken der Abwehr. Die Germania kam noch einmal zurück und hatte kurz vor dem Ende reihenweise Eckbälle, doch die Kopfbälle von Richter und Salim gingen knapp vorbei oder über das Tor. Im Gegenzug verpassten es die Freiberger bei zahlreichen Kontern, den Sack zuzubinden.

„Für uns war es dennoch ein guter Test. Ich bin mit dem Team zufrieden“, so Germania-Coach Schneider. Kay Mattheß war dagegen verwundert. „Dafür, dass er das Spiel als Test deklariert, war er sehr engagiert.“ Die Freiberger reisen in der zweiten Runde zum Landesklasse-Vertreter Heidenauer SV, der 3:1 in Dohna gewann.

Mittweida: Geiger, Wilsdorf (73. Kamionka), Pietsch, Richter, Salim, Frieden (61. Dom. Krebs), Grötzsch, Ryssel, Götze, Rauthe, Pittroff.
BSC Freiberg:
Heydel, Uhlig, Otto, Berger (31. Mehner), Römmler (89. F. Mattheß), Krause, Scholz, Löbel (46. Klengel), Kiontke, Hantke, Gommlich.
Tore:
0:1 Kiontke (30.), 1:1 Pietsch (36.), 1:2 Krause (73.)
SR:
Seidl (Langenbernsdorf) – Zu.: 150

 

TSV ist 20 Minuten ohne Plan

Niederlagen tun meist weh. Doch die Fußballer des TSV Großwaltersdorf haben die 1:5-Pokalpleite gegen den Landesligisten VfL Hohenstein-Ernstthal gut verkraftet.

Grosswaltersdorf – Eine knappe Viertelstunde wehte ein Hauch von Pokalüberraschung über dem Großwaltersdorfer Sportplatz. Doch dann nahmen die Dinge im Landespokalspiel zwischen dem mittelsächsischen Pokalsieger, dem TSV Großwaltersdorf, sowie dem VfL Hohenstein-Ernstthal ihren gewohnten Lauf. Die Westsachsen gewannen 5:1 (3:1) und setzten allen Pokalambitionen der Großwaltersdorfer auf sächsischer Ebene ein Ende.

Nach einer Viertelstunde lag der TSV vor knapp 200 Zuschauern schon 0:2 hinten. „Wir hatten in der Anfangsphase 20 Minuten keinen richtigen Plan, kamen dann aber besser in Schwung“, sagt Großwaltersdorfs Trainer Mirko Schwoy. Der Traum von einer Überraschung erhielt nach 32 Minuten einen regelrechten Energieschub, als Robin Lenke auf 1:2 verkürzte.
Doch dann kam die 45. Minute, in welcher der Unparteiische nach einer Abwehraktion des Großwaltersdorfer Torhüters Rico Kittlaß auf den Elfmeterpunkt zeigte. Diese Entscheidung wurde im TSV-Lager äußerst unterschiedlich bewertet und reichte von „krasser Fehlentscheidung des Schiedsrichters“ (harter Fan-Kern) bis „völlig richtig“ (Mirko Schwoy). VfL-Torjäger Marc Benduhn war es egal, er verwandelte mit dem Pausenpfiff zum 3:1. „Das war natürlich ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt und traf uns ganz schön hart“, sagt Schwoy.

Im zweiten Durchgang stieg der Stimmungspegel aber noch einmal merklich an. Lenke hatte sich im VfL-Strafraum durchgesetzt und bediente mustergültig Oliver Petermann. Doch dieser hatte offenbar zu viel Respekt vor dem gegnerischen Torhüter und donnerte das Spielgerät aus neun Metern über das Gehäuse. „Wenn der Ball reinrutscht, hätte es vielleicht noch einmal eng werden können“, mutmaßt Schwoy.
Doch statt neuer Spannung erlebten die Zuschauer bald die Vorentscheidung. „Mit dem 1:4 war die Sache für uns gelaufen“, sagt Schwoy. Der fünfte Gegentreffer fiel dann in der 79. Minute. „Meine Mannschaft hat es nach den Problemen zu Beginn gar nicht schlecht gemacht. Aber über den Ausgang brauchen wir nicht zu diskutieren. Der Sieg des VfL geht absolut in Ordnung“, sagt der Großwaltersdorfer Trainer.

Torschütze Robin Lenke schätzt zunächst realistisch ein, dass ihm und seinen Teamkollegen am Ende etwas die Spritzigkeit gefehlt habe. Zudem bedauert er, dass die Großchance zum 2:3 ungenutzt blieb. „Wenn wir die Kiste machen, hätte es für den VfL vielleicht noch einmal eng werden können. Aber ich denke, die Zuschauer haben ein ganz ansehnliches Spiel gesehen, unser gesamtes Team hat sich reingehauen“, sagt der 27-Jährige.

Nach der schönen Momentaufnahme Sachsenpokal richtete Lenke den Blick aber schon wieder nach vorn. „Wir treten im Kreispokal als Titelverteidiger an und wollen auch im kommenden Wettbewerb eine gute Rolle spielen. Außerdem beginnen ja jetzt die Punktspiele“, sagt Lenke. (Quelle: Freie Presse/kbe)

Großwaltersdorf: Kittlaß, Nerger (76. Krauße), Hetzel, Mi. Richter, Seiffert (20. Herold), Sarodnik, Uhlig, Trommler, Petermann, Ma. Richter (71. Kaeselitz), Lenke.
Tore:
0:1 Benduhn (12.), 0:2 Bohne (16.), 1:2 Lenke (32.), 1:3 Benduhn (45., FE), 1:4 Heßmann (54.), 1:5 Schuster (79.)
SR:
Breidel (Marienberg) – Zu.: 186