26. Spieltag Mittelsachsenliga

26. Spieltag – Mittelsachsenliga

Berichte: Quelle Freie Presse

SV Lichtenberg – BSC Freiberg II 2:2 (0:0)
Ein Herz-Professor aus Leipzig hat gewarnt, dass beim Verfolgen der Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft ein erhöhtes Infarktrisiko auftritt. Doch um Gefahr zu laufen, tatsächlich einen kardiologischen Kollaps zu bekommen, musste man am Wochenende kein Spiel in Brasilien, sondern nur das mittelsächsische Spitzenduell zwischen dem SV Lichtenberg und dem BSC Freiberg II verfolgen.

Das Endergebnis von 2:2 gibt nur nüchtern an, dass sich der SV Lichtenberg den Titel vor dem BSC II sicherte. Doch was sich in der Schlussviertelstunde an Spannung und Dramatik abspielte, war kaum zu überbieten. Am Ende war es Toni Kokott, der in der dritten Minute der Nachspielzeit den Ball in die Maschen und seine Mannschaft damit auf die Party-Umlaufbahn schoss. Denn Lichtenberg benötigte noch diesen einen Punkt, um sich am Ende die Meisterkrone aufsetzen zu können.
Nach 89 Minuten hätte allerdings kein Buchmacher der Welt mehr eine Wette auf den SV Lichtenberg angenommen. Denn zu diesem Zeitpunkt führte Freiberg mit 2:0. In der 1. Halbzeit hatten die Gäste mehr vom Spiel und auch die größeren Chancen. „Der BSC war bis zur Pause besser“, gab Lichtenbergs Trainer Volkmar Sacher zu Protokoll. Auch nach dem Seitenwechsel konnte der SVL, der aufgrund des erklärten Freiberger Verzichts schon als Bezirksliga-Aufsteiger feststand, kein Feuerwerk entzünden. Vielmehr war es in der 71. Minute der nicht gerade groß gewachsene Vasilii Fedorov, der einen Freistoß per Kopf zur 1:0-Gästeführung in den Kasten bugsierte. Vier Minuten vor Ultimo hatte der kurz zuvor eingewechselte Danny Kost seinen ersten großen Auftritt, als er zum 2:0 traf.
Als man im Freiberger Lager nun auf den Abpfiff wartete und die Meisterschaft greifbar nah schien, fiel für Kost die zweite Klappe. Er bekam im Strafraum den Ball an den Arm, der Schiedsrichter gab Elfmeter. Als „Witz“, bezeichnete BSC-Trainer Lars Bretschneider diesen Pfiff. Anschließend fand er aber alles gar nicht mehr lustig. Torsten Hauswald verwandelte sicher vom Punkt, und nun folgte eine lange Nachspielzeit. In der dritten Minute der Zugabe war dann Kokott zur Stelle.
„Das 0:2 war zwar ein ganz schlechtes Zwischenergebnis, aber es spricht für die geile Moral unsere Truppe, wie sie das noch gebogen hat. So etwas gibt es eben nur in Lichtenberg“, sprudelte es aus dem Torschützen heraus. Die Frage, ob die Punktteilung am Ende gerecht sei, wollte Sacher nicht beantworten. „Wir sind auf jeden Fall erst nach dem zweiten Gegentor aufgewacht,“ lautete sein Kommentar. Bretschneider musste sich erst einmal sammeln, bevor er zu einer kurzen Analyse ansetzte. „Mein Team hat eine Riesenleistung abgeliefert, den Gegner beherrscht, wurde dann aber um den Lohn gebracht“, sagte der Freiberger Trainer, fügte jedoch hinzu: „Wir können stolz vom Platz gehen.“ Unterdessen gab Toni Kokott eine Erklärung ab, die die Sorgenfalten des Leipziger Herz-Professors vergrößern dürfte: „Wir belohnen uns heute Abend und werden alles unsicher machen“, kündigte er eine Mega-Party an. (Von Knut Berger)

Lichtenberg: Siegel, Kohl (78. Zimmermann), Meyer, Häuser (84. Drechsel), Haustein, Kluge, Matuschek, Gronwaldt (90.+3), Hauswald, Kokott, Miersch.
Freiberg: Kaden, Gottschalk, John, Pöge, Ubrich, Heschel, Erler, Heinze, O. Fischer (57. Lein), Fedorov (78. Kost), Glaser (55. Schmidt).
Tore: 0:1 Fedorov (71.), 0:2 Kost (86.), 1:2 Hauswald (90./FE), 2:2 Kokott (90.+3)
SR: Fischer (Niederlichtenau)
Zuschauer: 110

Eintracht Erdmannsdorf/A. – Hainichener FV Blau-Gelb 0:2 (0:2)
Der Hainichener FV sicherte mit einem verdienten 2:0-Auswärtssieg den 3. Platz in der Meisterschaft. Die Gäste ließen wenig zu, sodass der Erfolg nie in Gefahr war. HFV-Doppeltorschütze Toni Schulze landete mit 13 Toren auf Platz 4 der Torschützenliste. (eij)

Bernd Pertuch (Trainer Hainichener FV): „Wir haben mit dem Sieg in Erdmannsdorf einen positiven Saisonabschluss erzielt. Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung, mit der wir auch den dritten Platz in der Meisterschaft verdient haben.“

Erdmannsdorf: J. Martin, Großmann (73. Rotzsch), R. Langklotz, Weinfurt, Fröhlich, Hansch, Ruske, Lasch (56. Lebeda), Gerlach, , Mühlberg (64. Leppelt), Winterhoff.
Hainichen: Bretschneider, Siegel, Pretschner (70. Hofmann), S. Schulze, Schneider, Fräßle, Nebe, Seifert (64. Ulbricht), T. Schulze, Girardi, Gulyas     
Tore: 0:1, 0:2 T. Schulze (8., 43.)
SR: Hergt (Hohenstein)
Zuschauer: 64

SV Einheit Bräunsdorf – TSV Großwaltersdorf 0:8 (0:2)
Die Bräunsdorfer kassierten zuhause am letzten Spieltag eine herbe Klatsche. Eine Halbzeit lang konnten die Gastgeber die Partie vom Ergebnis her noch offen gestalten. Nach der Pause lief sich dann aber die Großwaltersdorfer Tormaschine so richtig heiß und traf innerhalb von 22 Minuten sechsmal ins Bräunsdorfer Gehäuse. Mit 73 Saisontoren war der TSV das torgefährlichste Team der Liga. Die insgesamt 62 Gegentreffer des SV Einheit sind der zweitschlechteste Wert der Mittelsachsenliga. Nur Absteiger Marbach gestattete den Gegnern mehr Treffer. (eij)

Bräunsdorf: Ewertowski, Schulze, Weiß, Schubert, Feldmann, L. Weinhold (86. R. Storch), Gola, Weyhmann, , Mavlonazarov (73. Goldberg), D. Weinhold (60. Löwe).        
Großwaltersdorf: Kittlaß, Nerger (75. Forberger), Hetzel, Mi. Richter, Dittrich, Seifert, Wulf (64. Hohlfeld), Herold, Petermann, Krauße (70. Sarodnik), Ma. Richter.  
Tore: 0:1 Seifert (8.), 0:2 Dittrich (27.), 0:3 Seifert (56.), 0:4 Dittrich (63./FE), 0:5 Ma. Richter (68.), 0:6 Dittrich (73.), 0:7 Sarodnik (75.), 0:8 Dittrich (78.)
SR: Sternkopf (VTB Chemnitz)
Zuschauer: 0

TSV Langhennersdorf – TSV Flöha 2:3 (1:3)
Die Zuschauer in Langhennersdorf sahen ein gutes Spiel von beiden Seiten. Nach dem Blitzstart mit dem schnellen 1:0 (1.), leisteten sich die Hausherren drei krasse Fehler, die der Gegner sofort bestrafte. Flöha führte zum Wechsel mit 3:1. In Halbzeit 2 baute Langhennersdorf viel Druck auf. Doch mehr als der Anschlusstreffer sprang nicht mehr heraus. Für die Gastgeber ging es durch dieses Ergebnis in der Tabelle noch einen Platz nach unten. (eij)

Sven Butze (Trainer TSV Langhennersdorf): „Unsere drei Fehler in der Defensive haben uns heute mindestens einen Zähler gekostet. Trotzdem Hut ab vor der Saisonleistung meiner Mannschaft. Mit dem 7. Platz als Aufsteiger bin ich sehr zufrieden.“

Langhennersdorf: Zimmermann, Götze, Koppatz, Krause, Griesbach (86. Hoffert), Schubert, Neumann, Herrmann (67. Deutscher), Tuchscherer, Gießner, Pomp.                
Flöha: Hänsch, M. Horn, T. Hauser, Eckardt, Neugebauer, Schönherr, R. Horn, Polzin, Schmidtchen, O. Hauser, Martin.
Tore: 1:0 Tuchscherer (1.), 1:1 O. Hauser (5.), 1:2 Schönherr (10.), 1:3 R. Horn (32.), 2:3 Schubert (50.)
SR: Quade (Riesa)
Zuschauer: 68

Zuger SV – BSC Motor Rochlitz 2:4 (0:1)
Mit einem starken Endspurt sicherte sich die Motor-Elf in Zug den Dreier. Allerdings musste der Absteiger ab der 65. Minute in Unterzahl spielen, da Uder nach einer gelb/roten Karte vom Platz flog. Das nutzten die Gäste aus und erzielten innerhalb von nur fünf Minuten drei Treffer. Nach langem Zittern sprang für die Rochlitzer mit Rang 8 am Saisonende noch ein sicherer Mittelfeldplatz heraus. Und dass, obwohl die Rochlitzer die gesamte Saison über wegen der Hochwasserschäden nicht im eigenen Stadion spielen konnten. (eij)

Zug: Ritter, Wolle, Scheider (82. B. Dittrich), Beer, Drotziger, Schulz, Mittelstädt, Gräser (70. Scherer), M. Dittrich (62. Schöne), Uder (65./GR), Handrik.     
Rochlitz: P. Fischer, Schneider, Heinich, Mäding (46. M. Fischer), Müller (52. Jandt), Menge (62. Niebel), Eckardt, Nöbel, Schubert, Scheibner, Michaelis.
Tore: 0:1 Michaelis (44.), 1:1 M. Dittrich (54.), 1:2 Eckardt (76.), 1:3, 1:4 Michaelis (78., 81.), 2:4 Schöne (90.)
SR: Fischer (Pirna)
Zuschauer: 20

Oederaner SC – SV Marbach 2:1 (1:0)
Dass der Oederaner SC zu Hause den bereits feststehenden Absteiger SV Marbach mit 2:1 (1:0) bezwang, ist sicher keine Überraschung. Doch die Gastgeber hatten in einer keinesfalls langweiligen Begegnung ihre liebe Müh‘ und Not, gegen das Schlusslicht zu gewinnen. Der OSC spielte von Beginn zwar zügig nach vorn, versiebte aber klare Möglichkeiten. Erst Torjäger Björn Jäkel sorgte dann für die knappe 1:0-Pausenführung. Nach dem Seitenwechsel machte jedoch Marbach die Musik und kam nach einer Stunde durch Erik Gebhardt zum Ausgleich. Doch wiederum Jäkel machte mit seinem zweiten Treffer die Hoffnungen des Schlusslichtes auf eine Punkteteilung zu Nichte.
„Unser größtes Manko war die Chancenverwertung. Marbach hat aber auch sehr ordentlich gegengehalten und trat nicht wie ein Absteiger auf“, verteilte OSC-Trainer Jochen Laudeley ein Kompliment an den Gegner. Auch Gästetrainer Uwe Stiebinger sah den Auftritt seiner Elf positiv. „Das war zum Abschluss die beste Auswärtspartie, die wir abgeliefert haben.“ Seine Mannschaft habe vor allem in der 2. Halbzeit überzeugt. (kbe)

Oederan: Thomas, Thiele, Walter (88. Dietze), Lohse, Schulze, Böttcher, Ernstberger (88. Teicher), Lippold, Findeisen, Dietze (62. Obendorf), Hofmann, Jäkel.                
Marbach: Marbach: Vorwerk, Striegler, Löwelt, Röger, Messner, R. Wusterhausen, Stiebinger, Torge, R. Wiesner, Mi. Hoffmann (78. N. Wusterhausen), Gebhardt.          
Tore: 1:0 Jäkel (33.), 1:1 Gebhardt (65.), 2:1 Jäkel (77.)
SR: Viertel (Klaffenbach)
Zuschauer: 84

SV Hartmannsdorf – TSV Penig 3:1 (1:1)
Der Hartmannsdorfer SV begann zielstrebig und ging nicht unverdient in Führung. Doch dann kamen die Peniger besser ins Spiel und schafften den Ausgleich. Torhüter Riedel bewahrte seine Hartmannsdorfer Mannschaft mit zwei tollen Paraden sogar vor einem Rückstand. Die zweite Halbzeit ging klar an die Hausherren, da den mit nur elf Spielern angereisten Peniger die Kraft ausging. (eij)

Alexander Theuer (Trainer SV Hartmannsdorf): „Ein versöhnlicher Saisonabschluss nach einer nicht so erfolgreichen Rückrunde für das Team. Hauptanteil daran hatte Keeper Riedel, der uns vor der Pause vor einem Rückstand bewahrte.“

René Schreiter (Trainer TSV Penig): „Auch wenn es nicht zum Sieg gereicht hat, es war einer der besseren Auswärtsauftritte meiner Mannschaft. Am Ende fehlten etwas Glück und Kraft, um einen Punkt mit nach Hause nehmen zu können.“

Hartmannsdorf: Riedel, Steinert (81. Winkler), Nawroth, Kluge, Frieden (57. Hartenstein), Kühne, Fuchs (73. Riemer), Schaarschmidt, Metzner, Hieck, Hennicke.
Penig: Rudolph, Toro-Gomez, Schubert, Junghanns, Lachmann, Rößner, Lindisch, Zschage, Britsche, Zeidler, Schmidt.       
Tore: 1:0 Schaarschmidt (14.), 1:1 Lindisch (23.), 2:1 Hartenstein (78.), 3:1 Schaarschmidt (88.)
SR: Schiefer (Annaberg)
Zuschauer: 70