26. Spieltag – Bezirksliga Mitte

26. Spieltag – Bezirksliga Mitte

Quelle Berichte: Freie Presse

Stahl Freital – BSC Freiberg 4:4 (1:2)

Herzschlagfinale mit Sektdusche

In einem bis zur letzten Spielminute spannenden Fernduell mit Pirna-Copitz behielten die Fußballer des BSC Freiberg die Oberhand und machten Staffelsieg und Aufstieg in die Landesliga perfekt.

In der 53. Minute schien die Meisterschaft in der Fußball-Bezirksliga Mitte entschieden zu sein. Christopher Otto schoss den BSC Freiberg bei Stahl Freital mit 3:1 in Front. Zuvor hatte Stephan Schäfer die frühe Führung der Gastgeber (8.) ausgeglichen und Steve Müller das 2:1 (45.) für die Gäste markiert.
Steve Dieske, Trainer des Spitzenreiters aus der Bergstadt, hätte sich ab der 53. Minute eigentlich ruhig zurücklehnen können. Denn seine Jungs waren mit 63 Punkten in den letzten Spieltag gegangen und führten nach dem Otto-Tor die Blitztabelle uneinholbar vor Pirna-Copitz (61 bis dahin) an – selbst wenn der Tabellenzweite seine Partie in Lommatzsch gewinnen würde. Doch es wurde noch einmal richtig spannend, ein echtes Herzschlagfinale.
Freital, das unbedingt noch einen Punkt benötigte, um die Klasse zu halten, zog durch zwei Treffer innerhalb von fünf Minuten gleich. Und auch als Abwehrstütze Maik Uhlig seine Farben mit einem Traumtor (62.) erneut in Führung brachte, steckten die Platzherren den Kopf nicht in den Sand und kamen wiederum zum Ausgleich (88.) – und 4:4-Endstand. Während Stahl nach dem Abpfiff (den Klassenerhalt) feiern konnte, musste Freiberg zittern. Denn bei einem Sieg von Pirna-Copitz hätten die Elbestädter den BSC aufgrund des besseren Torverhältnisses nun wieder vom Thron verdrängen und selbst in den Aufstiegszug einsteigen können. Bange Minuten vergingen, bis das Endergebnis aus Lommatzsch feststand: 1:1 (1:1). Auch der Verfolger war nicht über ein Remis hinausgekommen.
Nun brachen bei den Gästen und den etwa 200 mitgereisten Fans alle Dämme. Sektkorken knallten, Freudentränen flossen, Jubelgesänge schallten über den Platz. „Wir waren nur mal kurz weg“ stand auf den gelben T-Shirts, die die BSC-Kicker nun überzogen. Ein Jahr nach dem bitteren Abstieg aus der Landesliga hat Freiberg die Rückkehr ins sächsische Oberhaus geschafft.
„Egal mit welchem Herzschlagfinale wir den Sprung in die Landesliga geschafft haben, verdient war er definitiv“, suchte Erfolgscoach Dieske überglücklich nach Worten. Sein Team habe Charakter und Willensstärke bewiesen und vor allem gezeigt, dass es das Herz am richtigen Fleck habe. „Nach dem schmerzhaftem Abstieg im Vorjahr haben sich die Jungs selbst belohnt. Ein großer Dank geht an alle, die unser Projekt egal in welcher Form unterstützt haben“, betonte Dieske.  (Von Holk Dohle)

Freiberg: Kosbab, Römmler (66. Fischer), Richter, Otto, Uhlig, Mehner, Krause, Erler, Müller, Thomas, Schäfer (86. Fongern)
Tore: 1:0 (8. FE), 1:1 Schäfer (37.), 1:2 Müller (45.), 1:3 Otto (53.), 2:3 (55. FE), 3:3 (61.), 3:4 Uhlig (62.), 4:4 (88.)
Schiedsrichter: Fürschke (Zittau)
Zuschauer: 380

 
 

SV Germania Mittweida SG Empor Possendorf 1:4 (0:1)

Nur Ehrentreffer zum Halali

Germania Mittweida beendet die zweite Saison in der Fußball-Bezirksliga mit einer Niederlage auf Rang 5 der Tabelle.

 
Am letzten Bezirksligaspieltag musste der SV Germania Mittweida gegen Empor Possendorf vor heimischem Publikum eine derbe 1:4-Niederlage hinnehmen und beendet die Saison somit wie im Vorjahr auf dem 5. Tabellenplatz. Enttäuscht und einigermaßen bedient verließ Trainer Schneider nach dem Abpfiff wortlos den Platz – für das Saisonfinale hatte man sich viel mehr vorgenommen.
Von Beginn an fehlte es den Platzherren ohne ihre Routiniers Grötzsch und Kaltschmidt an zündenden Ideen. Zudem gingen die Gäste bereits in der 7. Minute mit ihrer ersten gefährlichen Aktion in Führung. Nach einem Eckball kam Angreifer Schmidt zum Kopfball und der Ball schlug am kurzen Pfosten ein. Danach erarbeitete sich Mittweida ein Übergewicht. Trotz guter Gelegenheiten fehlte es im Abschluss jedoch an der letzten Konsequenz. So ließ Pittroff innerhalb weniger Minuten zwei klare Chancen liegen. In der 32. Minute sorgte ein weiter Einwurf von Wilsdorf für Verwirrung im Possendorfer Strafraum, doch sowohl Ryssel als auch Pittroff konnten kein Kapital schlagen. In der 38. Minute kam Ryssel nach einem gelungenen Angriff und Flanke zum Abschluss, doch erneut blieb Gästekeeper Groß Sieger.
Auch nach der Pause blieb Germania um den Ausgleich bemüht. In der 52. Minute wurde Ryssel gut in Szene gesetzt, der aus halbrechter Position knapp verzog. Mitte der 2. Halbzeit schleppte sich die Partie dahin, es gab auf beiden Seiten nur wenige Torszenen. In der 65. Minute konnte der Germania-Anhang endlich jubeln. Nach einem Eckball war Ryssel per Kopf zur Stelle und markierte den verdienten Ausgleich. Die Freude darüber währte jedoch nur kurz. Bereits im Gegenangriff vertändelte die Germania-Abwehr den Ball, und Schmidt konnte ohne Mühe zum 1:2 einschieben. Wiederum nur eine Minute später verfehlte Pittroff nach Vorarbeit von Frieden knapp das Tor. In der 73. Minute machte Possendorf den berühmten Sack zu. Eine gelungene Kombination schloss erneut Schmidt mit seinem dritten Treffer ab. Germania fehlte nun die Kraft und wohl auch der Glaube, das Blatt noch einmal wenden zu können.
So hatten die Gäste in der Schlussphase wenig Mühe das Ergebnis zu verteidigen. In der Nachspielzeit brachte ein Kopfballtreffer durch Moses sogar noch das 1:4 aus Germaniasicht. Trotz dieser enttäuschenden Niederlage blickt Germania auf eine insgesamt erfolgreiche 2. Bezirksliga-Saison zurück. (Von Michael Schmidt)

Mittweida: Schmidt; Wilsdorf (57. Wiedemann), Pietsch, Richter, Marquardt, Voigt, Pittroff (72. König), Frieden, Hönig (77. Scholz), Ryssel, Rauthe
Tore: 0:1 Schmidt (7.), 1:1 Ryssel (65.), 1:2, 1:3 Schmidt (66.,73.), 1:4 Moses (90.)
Zuschauer: 80

 
 
 

SV Barkas Frankenberg SV Sebnitz 3:3 (2:1)

Remis vor enttäuschender Kulisse

Das letzte Spiel der Saison hat noch einmal gezeigt, warum es Barkas Frankenberg in der Bezirksliga schwer hatte. Nun blicken die Verantwortlichen schon wieder nach vorn.

Die Fußballer des SV Barkas Frankenberg sind erlöst: Am Samstag absolvierte die Mannschaft aus dem Hammertal vor einer enttäuschenden Kulisse von nur 40 Zuschauern das letzte Spiel in der Bezirksliga und beendete den Ausflug in die höhere Spielklasse mit einem 3:3. Zur Pause hatte der SV gegen den BSV Sebnitz mit 2:1 geführt. Am Ende reichte es wie so oft in der Spielserie nicht zu einem Dreier.
„Nach dem eher ungeplanten Aufstieg haben wir in den zurückliegenden Monaten sehr viel gelernt. Das war zwar manchmal schmerzhaft, hat uns aber aufgezeigt, wo die Probleme liegen“, fasst Trainer und Abteilungsleiter Lars Paul die Bezirksliga-Saison 2013/2014 zusammen. Auch er persönlich hat gemerkt, wie stressig die schönste Nebensache der Welt sein kann. Deshalb gibt er seine Doppelfunktion auf und kümmert sich künftig nur als Abteilungsleiter um den Frankenberger Fußball. Nach jetzigem Stand der Dinge bleibt Peter Günther Trainer des Teams, das in einigen Spielen echte Nehmerqualitäten beweisen musste.
Beim letzten Heimspiel zeigten sich die Frankenberger noch einmal motiviert. Der recht frühe Gegentreffer nach knapp einer Viertelstunde schien die bis dahin etwas verschlafene Elf zu wecken. Nicht mal zehn Minuten später lieferte Aktivposten Martin Preißler bereits zum Samstagsspiel einen Sonntagsschuss ab und versenkte den Ball aus 30 Metern. Der Sebnitzer Torhüter hatte bei dem Flatterball so gut wie keine Chance. Anschließend blieben die Gastgeber am Drücker, fast mit dem Pausenpfiff wurde man dafür mit dem 2:1 belohnt. Eine abgefälschte Flanke verwandelte David Tuschy zur Führung. „Die war dann schon auch verdient“, sagt Lars Paul.
Nach einem von Torsten Frank sicher zum 3:1 verwandelten Handelfmeter in der 60. Minute sah alles nach einem Dreier und damit einem versöhnlichen Abschluss aus. Doch wie so oft in dieser Saison gingen die sicher geglaubten Punkte noch flöten. Wenige Minuten nach dem Strafstoß konnte Sebnitz den Anschluss erzielen. Nach dem 3:3 in der 70. Minute schienen sich die Mannschaften auf die Punkteteilung geeinigt zu haben. Denn: Es passierte auf dem Kunstrasen im Hammertal nichts mehr.
Die Ausbeute fiel über die gesamte Saison mit zwölf Punkten tatsächlich erschreckend schwach aus. „Es waren etliche knappe Niederlagen dabei“, konstatiert Lars Paul. Und so passte irgendwie auch die letzte Partie ins Bild: Manchmal soll es eben einfach nicht sein. Umso mehr richten die Verantwortlichen die Blicke nun auf kommende Aufgaben. Mitte Juli beginnt die Vorbereitung auf die Mittelsachsenliga. (Von Katrin Damm)