24. Spieltag Mittelsachsenliga

24. Spieltag – Mittelsachsenliga

Hainichener FV Blau-Gelb – TSV Großwaltersdorf 3:2 (2:1)
Gerüchten zu Folge hat sich Nico Bretschneider einschlägige Fachkataloge besorgt. Denn es könnte passieren, dass der Torwart des Hainichener FV am Saisonende seinem Spielerkollegen Mohamed Gulyas eine komplette Spielerausrüstung spendieren muss. Der Feldspieler hatte angekündigt, in der Saison 14 Tore zu markieren, der Keeper hielt dagegen.

Doch gestern war Gulyas beim 3:2 (2:1)-Sieg seiner Farben gegen den TSV Großwaltersdorf zweimal erfolgreich. Damit wuchs sein Konto auf 9 Treffer an.
Von diesem Privatduell einmal abgesehen dürfte es HFV-Trainer Bert Pertuch herzlich egal sein, wer die „Kisten“ macht. „Ich will in der Endabrechnung besser sein als im vergangenen Jahr, als wir Platz 6 belegten. Und dafür brauchen wir noch Punkte“, betonte der Hainichener Coach erneut. Letztlich sei er mit dem Auftritt seines Teams insgesamt zufrieden, doch vor allem in der ersten Halbzeit habe die Truppe bei der Chancenverwertung gesündigt. Tatsächlich hatten die Gastgeber im ersten Durchgang einige Möglichkeiten liegen gelassen, doch der Großwaltersdorfer Trainer Mike Kaeselitz, der den erkrankten Michael Rudolph auf der Bank vertrat, sah auch seine Männer bis zur Pause auf Kurs. „Spielerisch haben wir bis zur Pause ordentlich agiert“, schätzte der Übungsleiter ein. Nach dem Rückstand kam Großwaltersdorf in der 45. Minute durch Marcel Hetzel zum Ausgleich, kassierte jedoch im Gegenzug das 1:2. „Das zweite Gegentor fiel zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt“, stellte Kaeselitz schließlich fest.
Nach dem Seitenwechsel passierte zunächst nicht viel, als nach einer Stunde Spielzeit Gulyas zum 3:1 einnetzte. „Das Tor fiel aus Abseitsposition“, war sich TSV-Schlussmann Rico Kittlaß sicher. Doch sein Team schaffte noch einmal den Anschluss: Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff traf Erik Sarodnik mit einem abgefälschten Freistoß zum 2:3. Dieser Gegentreffer zeigte bei Hainichen Wirkung, die Gastgeber gerieten nun unter Druck. „Es ist mir unerklärlich, warum wir uns in der Schlussphase so einschnüren lassen haben“, bemängelte Pertuch. Zwar mühten sich die Großwaltersdorfer um den Ausgleich, doch es fehlte im Strafraum an der notwendigen Geschmeidigkeit. Hainichen hatte hingegen bei einem Konter die Kugel sogar noch ein viertes Mal versenkt, aber der Treffer fand wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung. Auch als Kittlaß in den Schlusssekunden im gegnerischen Strafraum auftauchte, brachte dieser Schachzug die Abwehr des HFV nicht in Verlegenheit.
Beim Blick auf die Tabelle ist für jedermann ersichtlich, dass Hainichen auf dem 4. Platz steht, während Großwaltersdorf auf Rang 7 geführt wird. Ob HFV-Keeper Bretschneider bereits eine finanzielle Rückstellung für die Einlösung seiner eventuellen Wettschuld gebildet hat, wurde dagegen nicht bekannt. (Von Knut Berger)

Hainichen: Bretschneider, Siegel, Pretschner (88. Gudde), Ulbricht, Nestler, Fräßle, Nebe, Seifert, T. Schulze (66. D. Hofmann), Girardi, Gulyas.   
Großwaltersdorf: Kittlaß, Nerger, Hetzel, Dittrich, Seifert (46. Petermann), Sarodnik, Uhlig, Herold (85. Bellmann), Krauße (66. Wulf), Ma. Richter, Lenke.
Tore: 1:0 Gulyas (40.), 1:1 Hetzel (44.), 2:1 Seifert (45.), 3:1 Gulyas (55.), 3:2 Sarodnik (74.)
SR: Beckert (Wüstenbrand)
Zuschauer: 35

BSC Freiberg II – SV Hartmannsdorf 3:0 (2:0)
Im letzten Heimspiel der Saison machten die Bergstädter Nägel mit Köpfen und gewannen auch dieser Höhe verdient. Doppeltorschütze Peter Erler hatte vor dem Seitenwechsel drei weitere gute Einschussmöglichkeiten. Für die Gäste retteten zudem dreimal Pfosten oder Latte. Die Hartmannsdorfer waren zumindest zweimal einem eigenen Treffer nahe. Aber Juniorenkeeper Steve Kosbab war auf der Hut. Die Heimbilanz der Freiberger stellt mit zehn Siegen, zwei Remis und nur einer Niederlage (30:4 Tore) den Spitzenwert der Liga dar. (eij)

„Das letzte Heimspiel der Saison, war wohl eines unserer besten. Leider wird die Truppe in dieser Besetzung nicht mehr in Freiberg auflaufen. Das schmerzt schon ein wenig. Aber noch spielen wir einen Monat zusammen, wenn auch nur auswärts.“ (Lars Bretschneider, Trainer BSC Freiberg II)

Freiberg: Kosbab, Gottschalk, Pöge, Schmidt, Lein (74. Wagner), Heschel, Erler (64. Kost), Heinze, O. Fischer, Fedorov (70. Kirsch), Glaser.     
Hartmannsdorf: Riedel, Berthold, Nawroth, Kluge, Frieden, Kühne, Fuchs, Schaarschmidt, Hieck, Hartenstein, Hennicke.    
Tore: 1:0, 2:0 Erler (31., 36.), 3:0 Gottschalk (52.)
SR: Kneusel (Dresden)
Zuschauer: 57

Eintracht Erdmannsdorf/A. – TSV Flöha 1:0 (1:0)
Mit einem frühen Treffer durch Weinfurt (2.) legten die Hausherren den Grundstein zu ihrem fünften Heimsieg der Saison und den damit verbundenen endgültigen Klassenerhalt. Der Gast aus Flöha wartet nun schon seit drei Spielen auf einen Dreier und blieb im zweiten Auswärtsspiel in Folge ohne einen eigenen Treffer. Zuletzt hatte es in Großwaltersdorf ebenfalls ein 0:1 gegeben. (eij)

Erdmannsdorf: J. Martin, Weinfurt, Fröhlich, Sta. Bergt (77. Rotzsch), Hansch, Weinfurt, Lasch, Gerlach, Lebeda (90. Großmann), Mühlberg, Leppelt (60. Ruske), Winterhoff.     
Flöha: Hänsch, Grimm (46. Krumme), Rüger, T. Hauser, Mittmann, Eckardt, Schönherr, R. Horn, Polzin, Schwarz (22. C. Martin), O. Hauser.
Tor: 1:0 Weinfurt (2.)
SR: Pechstein (Breitenbrunn)
Zuschauer: 75

SV Einheit Bräunsdorf – BSC Motor Rochlitz  0:1 (0:1)
Eine Halbzeit waren die Gäste die spielbestimmende Mannschaft im Striegistalstadion und gingen nicht unverdient durch Müller in Führung. Die Hausherren, die noch dringend Punkte für den Klassenerhalt benötigen, kamen in den zweiten 45 Minuten besser ins Spiel. Doch etwas Zählbares sprang nicht heraus. Mit Glück und Geschick retteten die Muldestädter der Sieg über die Zeit. Die Einheit-Elf benötigt noch einen Zähler, um das rettende Ufer zu erreichen. (eij)

„Mit der Leistung und dem Ergebnis kann ich zufrieden sein. Auch wenn Bräunsdorf etwas Oberwasser bekam, haben wir in der Abwehr kaum etwas zugelassen. Immerhin sind wir nun schon seit vier Spieltagen ungeschlagen.“ (Trainer Bertram Fischer, BSC Motor Rochlitz)

Bräunsdorf: Ewertowski, Schulze, Weiß, Klotz (65. Komm), Feldmann, Solopov, L. Weinhold, Gola, Starke, Löwe (46. Grätz), Bauer.  
Rochlitz: P. Fischer, Schneider, Heinich, Otto (73. Mäding), Müller (49. Jandt), Menge, Eckart, Dennhardt, Schubert, Nöbel, Niebel (55. M. Fischer).
Tor: 0:1 Müller (36.)
SR: Schultheiß (Chemnitz)
Zuschauer: 58

TSV Langhennersdorf – SV Marbach 4:0 (2:0)
Die Gastgeber fanden gegen den Tabellenletzten schwer ins Spiel. Die Marbacher besaßen in der ersten halben Stunde vier gute Möglichkeiten, konnten diese aber nicht nutzen. Nach dem Langhennersdorf einen Foulelfmeter verschossen hatte, traf Kapitän Andy Schubert mit einem Sonntagschuss zur Führung. Als es nur 60 Sekunden später zum zweiten Mal klingelte, war die Moral der Gäste gebrochen. Der SVM hatte auch in Hälfte zwei Chancen, doch die Treffer erzielten die Hausherren. (eij)

„In den ersten Minuten hatten wir richtig Dusel, da konnte es auch 0:2 stehen. Aber das Team hat sich gestrafft und noch einen klaren Sieg herausgespielt, auch wenn der vielleicht um zwei Tore zu hoch ausfiel ist.“ (Sven Butze, Trainer TSV Langhennersdorf)

„Ich keiner der Mannschaft nur den Vorwurf machen, dass sie sich nicht für ihren guten Auftritt belohnt hat. Wir können nach einem Rückstand auswärts den Schalter nicht mehr umlegen. Zu Hause klappt es ja auch.“ (Trainer Uwe Stiebinger, SV Marbach)

Langhennersdorf: Zimmermann, Deutscher, Götze, B. Koppatz, Krause, Schubert, Pomp, Herrmann (58. Griesbach), Braun, Hoffert (74. T. Schlegel), Gießner.             
Marbach: Böhme, Röger (46. Mi. Hoffmann), Mende, Löwelt, Ma. Hoffmann (60. E. Wiesner), R. Wusterhausen, Stiebinger, Torge, N. Wusterhausen, Schäfer, Marbach.      
Tore: 1:0 Schubert (39.), 2:0 Pomp (40.), 3:0 Gießner (75.), 4:0 Götze (80.)
SR: Michael (Pirna)
Zuschauer: 78
Bes. Vorkommnis: Schubert (Langhennersdorf/31.) verschießt FE

Zuger SV – SV Lichtenberg 1:2 (1:1)
Einen beherzten Kampf lieferten die abstiegsbedrohten Zuger dem Tabellenzweiten aus Lichtenberg, der am Ende nicht belohnt wurde. Wie schon in den zwei Partien zuvor kassierte das Team von Trainer René Müller in den Schlussminuten einen Gegentreffer und stand nach den 90 Minuten mit leeren Händen da. Die Lichtenberger bleiben ein heißer Anwärter auf den Meistertitel. (eij)

„Wir haben gegen das Spitzenteam der Liga wenig zugelassen, aber uns fehlt seit Wochen das nötige Quäntchen Glück. Hut ab vor der Leistung meiner Elf.“ (René Müller, Trainer Zuger SV)

Zug: Ritter, Meltke, Scheider, Beer, Drotziger (61. Wolle), Schulz, Mittelstädt, Uder, Gräser, Dittrich (74. Walther), Handrik.  
Lichtenberg: Siegel, Kohl (54. Kurzhals), Walter, Meyer, Häuser (74. Drechsel), Haustein, Kluge, Matuschek, Gronwaldt, Kokott, Miersch (80. Zimmermann).   
Tore: 1:0 Meltke (7.), 1:1 Kokott (15.), 1:2 Zimmermann (88.)
SR: Kastendeich (Mühlau)
Zuschauer: 160

Oederaner SC – TSV Penig 2:1 (1:1)
Trainern wird, wenn sie einen Spieler einwechseln und der dann noch ein Tor erzielt, gern ein „goldenes Händchen“ bescheinigt. Aus dieser Sicht müsste auch die Hand von Oederans Übungsleiter Jochen Laudeley mit dem wertvollen Edelmetall überzogen sein. Denn kurz nach der Einwechslung von Rico Thiele traf der gestern zum 2:1-Sieg des OSC gegen den TSV Penig.
Das Match begann mit einem Paukenschlag. Jan Walter jagte den Ball in der 2. Minute aus 25 Metern sehenswert ins Tor – leider aber in den eigenen Kasten. „Es spricht für die Truppe, wie sie den Rückstand wegsteckte“, sagte Laudeley, der den Sieg als verdient einschätzte. Nach reichlich 20 Minuten traf Ronny Lippold die Latte, danach verpasste Patrick Ernstberger den Ausgleich. Auf der Gegenseite verlangte Marcel Lachmann den Oederaner Torwart Robby Thomas bei einem Freistoß alles ab. Noch vor der Pause besorgte schließlich Björn Jäkel das 1:1.
Nach dem Seitenwechsel hatte Oederan zunächst Glück, dass ein Schlenzer des Penigers Christopher Meinel von der Linie geschlagen werden konnte. Doch 15 Minuten vor dem Abpfiff schlug die Stunde von Rico Thiele, als er zum 2:1 traf. Zu diesem Zeitpunkt war er ganze zwei Minuten auf dem Platz. Penigs Trainer René Schreiter lobte die Moral seiner Mannschaft. „Vor allem in der 2. Halbzeit hatten wir das Geschehen im Griff, meine Männer hätten sich einen Zähler verdient“, sagte der Coach. Da aber die Konkurrenz verlor, hat Penig trotz der Niederlage den Klassenerhalt vorzeitig geschafft. (kbe)

„Trotz der Niederlage können wir feiern: Der Klassenerhalt steht fest. Leider konnten wir uns heute nicht mit einem Punkt belohnen. Die Mannschaft hätte diesen verdient gehabt.“ (Trainer René Schreiter, TSV Penig)

Oederan: Thomas, K. Thiele, Walter, Lohse, Schulze, Ernstberger (73. R. Thiele), Lippold, Findeisen (90.+2 Obendorf), Dietze, Hofmann, Jäkel.
Penig: Kremkow, Schubert, Lachmann, Rößner, Lindisch, Meinel, Peters, Zschage, Berthold, Britsche, Zeidler (76. Junghanns).
Tore: 0:1 Walter (2./ET), 1:1 Jäkel (38.), 2:1 R. Thiele (75.)
SR: Drosdzol (Nossen)
Zuschauer: 100