24. Spieltag Bezirksliga Mitte

24. Spieltag Bezirkliga Mitte

Mittweida erlebt ein Fußballfest: Im Toppspiel der Bezirksliga-Mitte trennten sich der SV Germania Mittweida und Spitzenreiter Stahl Riesa nach 90 begeisternden Minuten 3:3.

Lichtenberger Strohfeuer: Der SV Lichtenberg verliert in der Fußball- Bezirksliga nach einer 2:1-Führung beim BSV Sebnitz noch mit 2:3.

SV Germania Mittweida Stahl Riesa  3:3 (3:1)

Bereits eine Stunde vor Spielbeginn feierten die rund 250 mitgereiste Fans aus Riesa lautstark den bereits feststehenden Aufstieg ihrer Mannschaft. Die Anfangsphase der Partie war zunächst vom Respekt beider Mannschaften voreinander geprägt. Von Trainer Schneider hervorragend eingestellt, störte Germania mit resolutem Pressing den Spielaufbau der Gäste und erzielte mit dem ersten gefährlichen Angriff in der 14. Minute den Führungstreffer. Ein abgefälschter Distanzschuss fiel Ryssel in Mittelstürmerposition auf den Fuß, er reagierte sofort und schob zum 1:0 ein. Der Tabellenführer reagierte prompt und kam nur drei Minuten später zum Ausgleich. Nach einem schnellen Angriff über die rechte Außenbahn kam der Ball in die Mitte und Kreschlak konnte ohne Mühe vollenden.
Nun wurde es trotz miserablen Wetters ein echtes Spitzenspiel mit Klasse-Szenen auf beiden Seiten. In der 22. Minute hatte Krake die Riesaer Führung auf dem Fuß, versuchte jedoch vergeblich, Torwart Katzer per Heber zu überwinden. In der 26. Minute folgte der große Auftritt von König, der sich auf der rechten Angriffsseite mit einem Sololauf energisch durchsetzte und diesen überlegt zum 2:1 für die Platzherren abschloss. In der 28. Minute setzte sich Fricke auf der Gegenseite ebenfalls im Alleingang durch, doch Katzer vereitelte mit einer Glanzparade den schnellen Ausgleich. Die nächste Großchance gehörte wieder den Gastgebern. Nach einer Freistoßflanke von Kamionka fehlten Pietsch die berühmten Zentimeter um das Leder per Kopf einzudrücken. In der 38. Minute war es erneut eine Standardsituation, die das 3:1 brachte. Einen Freistoß aus 18 Metern zirkelte Torjäger Grötzsch über die Mauer und der Ball schlug unhaltbar im Riesaer Tor ein. Angetan von den ersten 45 Minuten, spendeten die Mittweidaer Zuschauer bereits zur Pause viel Applaus für ihr Team.
Allen war jedoch klar, das es in der 2. Halbzeit noch ein hartes Stück Arbeit werden und der Tabellenführer seine bis dato ungeschlagene Serie nicht kampflos preisgeben würde. So sollte es dann auch kommen. Mit Wiederanpfiff machte Riesa mächtig Druck und die Einwechslung ihres Torjägers Schurig zeigte sofort Wirkung. In der 48. Minute führte ein blitzsauberer Angriff zum Anschlusstreffer. Nach Zuspiel von Kreschlak konnte Schurig unbedrängt einschieben. Bereits eine Minute später brachte Katzer bei einem Schuss aus 16 Metern irgendwie noch die Finger an den Ball und lenkte das Leder über die Latte. Nun musste auch Germania-Coach Schneider an der Seitenlinie alles geben um seine Reihen zu ordnen. Nachdem Kaltschmidt in der 60. Minute den Riesaer Torwart Kycek beinahe mit einem Distanzschuss aus 35 Metern überrascht hätte, schlug der Favorit in der 61. Minute zurück. Bedingt durch den Dauerdruck der Gäste stand die Germania-Innenverteidigung einmal ungeordnet und eine Flanke fand den völlig frei stehenden Runge, der per Kopf den Ausgleich markierte. Die verbleidenden 30 Minuten waren nichts für schwache Nerven. Riesa wollte den Sieg und erspielte sich Chance auf Chance, Germania stemmte sich mit aller Macht dagegen, hatte nun jedoch nicht mehr die Kraft selbst entscheidend nach vorn zu spielen. So war es immer wieder Torwart Katzer, der mit zum Teil sehenswerten Paraden das Remis sicherte. In der 65. Minute lenkte er einen Flachschuss von Genschur noch um den Pfosten und in der Folge schafften es sowohl Ihbe (78.) sowie Schurig (80.) nicht, den Ball freistehend am starken Mittweidaer Schlussmann vorbeizubringen. So blieb es bei der Punkteteilung, die sich die Mittweidaer mit großem Kampf verdient hatte und mit der letztlich auch die Riesaer leben konnten. Ein ebenso erschöpfter Trainer Schneider konnte seiner Mannschaft schließlich zu der gezeigten Leistung voller Freude gratulieren, sind die Mittweidaer doch die einzige Mannschaft in der Liga, gegen die der souveräne Meister nicht gewinnen konnte. (Quelle: FP/Michael Schmidt)

Mittweida: Katzer; Pietsch, Richter, Marquardt, Voigt, Kaltschmidt (90. Lange), Kamionka, Grötzsch, Ryssel, Köhler, König (80. Scholz)
Torfolge: 1:0 Ryssel (14.), 1:1 Kreschlak (17.), 2:1 König (26.), 3:1 Grötzsch(38.), 3:2 Schurig (48.), 3:3 Runge (61.)
Zuschauer: 480.

BSV Sebnitz SV Lichtenberg  3:2 (1:0)

Das Hoffnungsfünkchen bei den Lichtenberger Fußballern war nur kurz aufgeflammt: Eine Woche nach dem 5:1-Sieg gegen Lommatzsch unterlagen die Erzgebirger am Sonnabend beim BSV Sebnitz mit 2:3 (0:1) und bleiben zwei Spieltage vor Ultimo mit 18 Punkten Vorletzter der Bezirksliga-Mitte.
Die Gäste vergaben eine große Chance, ein ganzes Stück näher ans rettende Ufer zu kommen. Zwischenzeitlich lag sogar ein Dreier in der Luft, obwohl die Lichtenberger auf dem Kunstrasenplatz in Sebnitz in der 1. Halbzeit eine „unterirdische Leistung“, so Co-Trainer Rico Werner, boten. „Das war nicht bezirksligawürdig.“ Nach vorn ging bei den Gästen, die nur mit einer Spitze (Zahn) agierten, zunächst überhaupt nichts. Und auch in der Abwehr präsentierte sich der SVL wie ein Absteiger und hatte Glück, dass er zur Pause nur mit 0:1 hinten lag. „Um das Tor haben wir regelrecht gebettelt“, sagt Werner.
Nach Wiederbeginn steigerten sich die Gäste jedoch. 25 Minuten habe die Mannschaft gezeigt, dass sie Fußballspielen kann, sagt der Co-Trainer. Die SVL-Männer waren plötzlich präsent, gewannen fast alle Zweikämpfe und wurden belohnt: Sebastian Zahn traf nach Vorlage von Ehrlich zum 1:1. Und die Lichtenberger ließen nicht locker. Ein Doppelwechsel brachte mehr Schwung. Joker Thomas Frenzel, der aus der „Zweiten“ in den Kader aufgerückt war, stand nach einer Ecke von Miersch goldrichtig. Und plötzlich führten die Lichtenberger mit 2:1 und durften schon wieder vom Klassenerhalt träumen.
Doch dem SVL fehlt auch in dieser Saison die Konstanz. Das Aufbäumen war nur ein Strohfeuer. „Wir haben auf einmal wieder den Faden verloren und die Initiative abgegeben“, ärgert sich Werner. Nach einem langen Diagonalball glich Sebnitz – jetzt viertbeste Rückrundenmannschaft (21 Punkte) – zum 2:2 aus und machte drei Minuten vor dem Abpfiff auch die Hoffnungen der Gäste auf wenigstens einen Zähler zunichte. Jetzt warten noch die Spiele gegen Germania Mittweida (5.) und beim SV Wesenitztal (3.). Rein rechnerisch sei noch immer alles möglich, sagt Co-Trainer Werner. Man muss aber schon sehr optimistisch sein, um noch eine Rettung der Lichtenberger zu glauben. (Quelle: FP/sb)

Lichtenberg: Siegel, Haustein, Kokott, Gronwaldt, Ehrlich, Schulze (55. Baumgart), F. Hilgenberg, Timmel (55. Frenzel), Drechsel, Miersch, Zahn (79. Häuser)
Tore: 1:0 (40.), 1:1 Zahn (51.), 1:2 Frenzel (64.), 2:2 (75.), 3:2 (87.)
SR: Schuster
Zu.: 178