23. Spieltag Mittelsachsenliga

23. Spieltag – Mittelsachsenliga

Berichte: Quelle Freie Presse

BSC Motor Rochlitz – Eintracht Erdmannsdorf/A. 3:1 (1:1)
Drei wichtige Punkte für den Klassenerhalt haben die Rochlitzer Fußballer bereits am Samstag in einem umkämpften Duell mit den ebenfalls noch nicht völlig gesicherten Erdmannsdorfern eingefahren. Der Bedeutung dieses Spiels waren sich beide Teams bewusst. Entsprechend motiviert, aber im fairen Rahmen, gingen sie zur Sache. Die erste große Torchance hatte Tobias Dennhardt. Er konnte jedoch freistehend den richtig spekulierenden Eintracht-Keeper nicht überwinden (8. Minute).

Kurz darauf schlug es aber auf der anderen Seite ein. Nach einem Ballverlust der Muldestädter an der rechten Strafraumgrenze war in der Mitte der wuchtige Normen Messig zum 0:1 zur Stelle (12.). Die nicht immer sattelfeste BSC-Abwehr hatte gegen die giftigen Angreifer der Gäste ihre liebe Müh‘ und Not. Doch die klareren Gelegenheiten hatte die Fischer-Elf. Dabei klebte Dennhardt an diesem Tag das Pech an den Füßen. Zweimal zirkelte er das Leder aus günstigen Positionen an den Pfosten (18., 43.). Wenige Minuten vor seinem zweiten Aluminumtreffer war er maßgeblich am Ausgleich beteiligt. Vollstrecker eines sehenswerten Zusammenspiels, eingeleitet von Thomas Brumme und ihm, war dann Thomas Müller, der eiskalt ins lange Eck traf (38.).
Zu Beginn der zweiten Hälfte hatte die Rochlitzer Defensive wieder einige Probleme. Ihr Spielaufbau wirkte phasenweise zerfahren, ohne dass die Barsikow-Truppe daraus Kapital schlagen konnte. Im Gegenteil: Bei einem Abwehrversuch der Erzgebirger im Strafraum war die Hand im Spiel. Den fälligen Elfmeter verwandelte Oliver Otto zur Führung für die Gastgeber (62.). Kurz darauf gab es Foulelfmeter für die Gäste. Doch Tomas Weinfurt setzte die Kugel neben den Kasten (66.). Den Sack für die Rochlitzer band dann der eingewechselte Christoph Eckart zu. Von Dennhardt bedient, schob er den Ball am herauseilenden Marco Langklotz vorbei zum 3:1 ins Netz (87.). Ronny Langklotz sah in der Nachspielzeit wegen Reklamierens noch die Ampelkarte. (Von Rainer Schönfeld)

Bertram Fischer, Trainer BSC Motor Rochlitz: Wir sind auf einem guten Weg und haben uns den Dreier verdient. Die Jungs ziehen im Training super mit. Gegen Erdmannsdorf sind wir ordentlich aufgetreten, auch wenn wir nicht ganz an die Leistung aus dem Hainichen-Spiel anknüpfen konnten. Unserem Ziel, dem Klassenerhalt, sind wir ein ganzes Stück näher gekommen.“

Rochlitz: P. Fischer, M. Fischer (90. +2 Menge), Heinich, Otto, Müller, Claus (73. Eckardt), Brumme, Dennhardt, Nöbel, Niebel, Scheibner.
Erdmannsdorf: M. Langklotz, R. Langklotz, Weinfurt, Fröhlich, Sta. Bergt, Lebeda, Mühlberg, Rotzsch, Leppelt (85. Hansch), M. Martin (39. Gerlach), Messig (28. Ruske).   
Tore: 0:1 Messig (12.), 1:1 Müller (38.), 2:1 Otto (63./ FE), 3:1 Eckart (87.)
SR: Rost (Taura)
Zuschauer: 56
Bes. Vorkommnis: G/R für R. Langklotz (Erdmannsdorf/A./90.+1)

TSV Flöha – Hainichener FV Blau-Gelb 1:1 (1:0)

Die Hausherren waren mit einem verwandelten Foulelfmeter von Mittmann in Führung gegangen und verteidigten diesen Vorsprung bis zur Pause. Die stark ersatzgeschwächten Gäste strahlten zunächst kaum Torgefahr aus. Nach einem Distanzschuss von Nebe, der flach im unteren Eck einschlug, konnten aber die Blau-Gelben jubeln. Flöha versuchte nun mit weiten Bällen zum Erfolg zu kommen und war auch bei Standards gefährlich. Aber ein zweiter Treffer gelang nicht. (eij)

Flöha: Hänsch, Grimm (88. Krumme), T. Hauser, Mittmann, Eckardt, Schönherr (65. Frenzel), R. Horn, Giesecke (65. Schmidtchen), Polzin, Hunger, O. Hauser.     
Hainichen: Bretschneider, Siegel, Pretschner, S. Schulze, Fräßle, Nebe, Seifert, T. Schulze, Girardi, Weinrich (52. Metzner), Gulyas.
Tore: 1:0 Mittmann (19./FE), 1:1 Nebe (54.)
SR: Walter (Zwickau)
Zuschauer: 68

SV Hartmannsdorf – TSV Großwaltersdorf 2:1 (2:0)
Der Gastgeber war furios in die Partie gestartet und ging s früh in Führung. Mit dem 1:0 im Rücken machten die Hartmannsdorfer weiter Druck und markierten noch den zweiten Treffer. Großwaltersdorf mühte sich, konnte aber in Hälfte eins nichts Zählbares erreichen. Fast hätte es 3:0 gestanden, aber beim Schuss von Hartenstein sprang der Ball vom Innenpfosten wieder ins Feld zurück. Auch die Gäste trafen in der 2. Hälfte den Pfosten und machten später das 1:2. Zu mehr reichte es nicht. (eij)

Hartmannsdorf: Riedel, Berthold, Steinert (90. Lehmann), Nawroth, Frieden (70. Kluge), Kühne, Fuchs, Schaarschmidt, Hieck, Hartenstein, Hennicke.
Großwaltersdorf: Kittlaß, Hetzel, Mi. Richter, Dittrich, Seifert, Sarodnik, Wulf (46. Petermann), Uhlig (58. Nerger), Herold, Trommler, Krauße.
Tore: 1:0 Hieck (3.), 2:0 Schaarschmidt (9.), 2:1 Sarodnik (82.)
SR: Wundram (Flöha)
Zuschauer: 38

BSC Freiberg II – Oederaner SC 0:0
Seine Mannschaft, sagte Freibergs Trainer Lars Bretschneider, sei seit Wochen von einer Art „Heiterkeitssyndrom“ befallen. Immerhin lieferte die Truppe zuletzt bemerkenswerte Spiele ab und kassierte bislang nur 14 Gegentore. Dementsprechend gute Stimmung herrsche im Team, so der Coach. Gestern ging es im Spitzenspiel gegen den Tabellendritten Oederan weniger lustig zu. Beide Teams lieferten sich einen Kick durchwachsener Prägung und trennten sich 0:0.
Doch nach dem Spieltag besteht nun die Gefahr, dass die heiteren Freiberger auch noch Höhenangst bekommen. Da der bisherige Spitzenreiter Lichtenberg verlor, führt die Bezirksliga-Reserve des BSC nämlich die Tabelle an. „Diese von Kampf und Krampf geprägte Partie hatte keinen Sieger verdient, aber uns spült der eine Zähler nach ganz oben“, freute sich Bretschneider. Tatsächlich gelang es Freiberg und Oederan perfekt, die Attraktivität des Fußballspiels über 90 Minuten zu verschleiern. Den einzigen richtigen Aufreger der Begegnung gab es bereits in der 2. Minute. Der Freiberger Kevin Heschel zog ab, Gästetorwart Robby Thomas bekam Schwierigkeiten und hatte den Ball sicher – aber erst, als er ihn blitzschnell wieder aus dem Tor herausgefischt hatte. Doch der Linienrichter war offenbar durch die einstelligen Temperaturen und den Dauerregen in seiner Wahrnehmung gestört, denn er signalisierte kein Tor für Freiberg.
Bei den Beteiligten gab es indes keine zwei Meinungen. Torhüter Thomas hatte als Kommentar nur ein vielsagendes breites Grinsen übrig. Der verhinderte Torschütze Heschel war dagegen noch zur Pause stocksauer und sprach den Schiedsrichter auf die Situation an. „Mensch, der Ball war doch eindeutig hinter der Linie“, sagte er wahrheitsgemäß, was aber natürlich an der Tatsachenentscheidung nichts änderte. „Ich weiß nicht, warum die Schiedsrichter der Mittelsachsenliga alles nachmachen müssen, was im Fernsehen gezeigt wird“, kommentierte Bretschneider die Entscheidung gewohnt locker und spielte dabei auf das Pokalendspiel zwischen Dortmund und München an, als den Dortmundern ebenfalls ein klarer Treffer versagt wurde.
Oederans Trainer Jochen Laudeley bemühte nicht die große Fußballbühne, um den Auftritt seiner Männer zu charakterisieren. „Die Zuschauer haben sicher keinen Zauberfußball gesehen. Aber am Ende war es ein gerechtes Ergebnis, und mit dem Punkt können wir sehr gut leben.“ In der Offensive passierte aus Oederaner Sicht wenig, zwingende Chancen erarbeiteten sich die Gäste nicht. Sicherlich waren auch die BSC-Aktiven keine Angriffsmacht, doch bei einem Freistoß von Franz Schmidt nach reichlich 20 Minuten musste Thomas im Oederaner Kasten zupacken. Später war der OSC-Schlussmann erneut gefragt, als er einen ruhenden Ball, getreten von zentraler Position aus 16 Metern, abwehren konnte.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild kaum. Der BSC hatte vielleicht etwas mehr vom Spiel, doch fußballerische Heldentaten vollbrachten auch die Gastgeber nicht. Doch es reichte für die Freiberger, jetzt die Spitzenposition einzunehmen, wenn auch punktgleich mit dem SV Lichtenberg. Dementsprechend heiter ging es nach dem Abpfiff in der BSC-Kabine zu. (Von Knut Berger)

Freiberg: Kaden, Gottschalk, John, Pöge, Schmidt (78. Wagner), Ubrich, O. Fischer (65. Kost), Heschel (69. Erler), Heinze, Fedorov, Glaser.
Oederan: Thomas, Thiele, Walter, Lohse, Schulze, Böttcher, Lippold, Findeisen, Dietze, Hofmann, Jäkel.
SR: Haufe (Wehlen)
Zuschauer: 130

TSV Penig – Zuger SV 2:1 (0:1)
Nicht zum ersten Mal in dieser Saison kassierte der Zuger SV in den Schlussminuten einen Gegentreffer. Der in Penig schmerzt besonders, da mit Bräunsdorf ein Mitkonkurrent im Abstiegskampf ebenfalls verlor. Dabei lief eigentlich alles nach Plan, als Mittelstädt die Gäste bereits nach einer Viertelstunde in Führung brachte. Doch auch für die Peniger stand viel auf dem Spiel. Mit einem Sieg hätte man sich den Klassenerhalt sichern können. Nach dem Lachmann-Treffer in der 90. Minute sollte das Ziel erreicht sein. (eij)

René Müller, Trainer des Zuger SV: „Es sollte wieder nicht sein. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Jeder hat gekämpft und gerackert, aber am Ende stehen wir mit leeren Händen da. Allerdings fehlte in der 2. Halbzeit etwas die Kraft und die Konzentration.“

Penig: Rudolph, Toro-Gomez, Junghanns (84. Seidel), Rößner (66. Schubert), Lindisch, Meinel, Peters, Berthold, Britsche, Zeidler, Schmidt (74. Lachmann).    
Zug: Ritter, Wolle, Scheider, Beer, Johannes (46. Scherer), Drotziger, Schulz, Mittelstädt, Uder, Dittrich (66. Wolf), Zaharanski.
Tore: 0:1 Mittelstädt (21.), 1:1 Rößner (52.), 2:1 Lachmann (90.)
SR: Ullmann (Bockau)
Zuschauer: 45

SV Lichtenberg – TSV Langhennersdorf 1:2 (0:2)
Durch die Heimniederlage büßte der bisherige Spitzenreiter Lichtenberg seine Führung ein. Der Aufsteiger zeigte eine couragierte Leistung und führte zur Pause durch zwei Schubert-Tore verdient mit 2:0. Die Langhennersdorfer untermauerten damit ihre guten Leistungen in der Rückrunde. Die 21 Punkte aus zehn Partien bedeuten Platz 2 hinter Freiberg II (23). Lichtenberg versuchte alles, um zu Toren zu kommen. Erst in der dritten Minute der Nachspielzeit traf Meyer zum 1:2-Endstand. (eij)

Sven Butze, Trainer des TSV Langhennersdorf: „Wir wollten wieder einen ,Großen‘ der Liga ärgern, was uns auch am Ende gelungen ist. Es war ein toller Auftritt meiner Elf über die gesamten 90 Minuten. Am Ende war unser Sieg hochverdient.“

Lichtenberg: Siegel, Walter (66. Zimmermann), Meyer, Kurzhals (57. Kohl), Häuser, Haustein, Kluge, Gronwaldt, Hauswald, Kokott, Frenzel (32. Matuschek).
Langhennersdorf: Zimmermann, Deutscher, Götze, Krause, Griesbach, Schubert (85. Hoffert), Neumann, Herrmann (53. Koppatz), Tuchscherer, Gießner, Pomp (90.+3)
Tore: 0:1, 0:2 Schubert (16., 25.), 1:2 Meyer (90:+3) – SR: Schröder (Chemnitz)
Zuschauer: 102
Bes. Vorkommnisse: G/R für Hauswald (Lichtenberg/72.) und Tuchscherer (Langhennersdorf/60.). Rot für Neumann (Langhennersdorf/90.+3).

SV Marbach – SV Einheit Bräunsdorf 4:3 (1:2)
Mit einem starken Auftritt in der 2. Halbzeit hat sich der SV Marbach einen 4:3 (1:2)-Erfolg und die drei Punkte im Kellerduell der Mittelsachsenliga gegen den SV Einheit Bräunsdorf gesichert. Die Zuschauer sahen dabei zwei grundverschiedene Halbzeiten. Hatten in Hälfte eins die Gäste mehr vom Spiel, dominierten nach dem Wechsel die Marbacher das Geschehen. An der Tabellensituation änderte dieses Ergebnis für beide Teams nichts. Der SVM behält weiter die rote Laterne, und die Bräunsdorfer halten den Fünf-Punkte-Vorsprung auf den Abstiegsplatz.
Wer bei dieser Begegnung nicht auf die Tabellenplatzierung beider Teams geschaut hat, hätte nicht darauf gewettet, dass sich zwei Kellerkinder gegenüber stehen. Von Beginn an entwickelte sich eine flotte Partie mit vielen Strafraumszenen. Vor allem in den ersten 20 Spielminuten hatten die Hausherren in der Defensive einige Probleme, kamen aber dann mit zunehmender Spielzeit besser zurecht.
Dass bei diesen widrigen Wetter- und Platzverhältnissen der Ball nicht immer den eigenen Mann fand, lag auf der Hand. Der Dauerregen hatte den Platz zu einer rutschigen Angelegenheit gemacht, und das erschwerte den Spielaufbau. Dass die Arbeitskleidung des Marbacher Keepers Dirk Böhme schon nach 25 Minuten stark verschmutzt war, lag am stürmischen Beginn der Bräunsdorfer Elf. Vor allem Gola und Weyhmann sorgten für manch‘ gefährliche Situation vor dem Marbacher Kasten. Zunächst stand Gola zweimal im Mittelpunkt. In der 8. Minute lupfte er das Leder über Schlussmann Böhme, doch der Ball ging knapp neben dem Pfosten ins Aus. Fünf Minuten später vollendete Gola, nachdem er drei Abwehrspieler und den Torwart vernascht hatte, aus Nahdistanz zur 1:0-Führung für die Gäste. Doch die Freude währte bei der Einheit-Elf nur kurz, denn schon im Gegenzug traf Stiebinger mit einem Volleyschuss von der Strafraumgrenze zum 1:1.
Fast im Minutentakt konnte mit weiteren Treffern gerechnet werden. Nach einer Bräunsdorfer Ecke traf Löwe per Kopf zum 1:2. Die Führung der Gäste war zu diesem Zeitpunkt verdient, weil sie auch die größere Anzahl von Chancen hatten. In der 2. Halbzeit spielten die Marbacher dann auf ihr Trainingstor und in Richtung ihrer Fans. Diesen psychologischen Vorteil nutzte der Tabellenletzte eiskalt aus. Mit einem Treffer durch Marbach (50.) und einem verwandelten Elfer von Torge (58.) konnte das Spiel gedreht werden. Aber die Bräunsdorfer kamen noch einmal zurück und schafften durch Gola (67.) den 3:3-Ausgleich. Fünf Minuten später setzte dann Ronny Marbach mit seinem zweiten Treffer den Schlusspunkt unter eine abwechslungsreiche Begegnung. Durch die Leistungssteigerung ging der fünfte Marbacher Saisonsieg vollkommen in Ordnung. (Von Joachim Eichler)

Uwe Stiebinger, Trainer SV Marbach: „Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben meine Jungs die Vorgaben gut umgesetzt. Mit schnellem Umkehrspiel haben wir in der 2. Halbzeit den Gegner unter Druck gesetzt und wurden dafür belohnt.“

Henry Weyhmann (Trainer SV Einheit Bräunsdorf): „Über die Leistung der 2. Halbzeit kann ich nur den Kopf schütteln. Wir haben nicht mehr ins Spiel gefunden. Es war eine desolate Vorstellung. Der Sieg der Marbacher geht vollkommen in Ordnung.“

Marbach: Böhme, Röger (65. Striegler), Mende, Löwelt, Hoffmann (86. Auerswald), R. Wusterhausen (82. Gebhardt), Stiebinger, Torge, N. Wusterhausen, Schäfer, Marbach.
Bräunsdorf: Ewertowski (46. Matuschek), Schulze, Micke (64. Komm), Weiß, Klotz, Feldmann, Löwe, L. Weinhold, Gola, Weyhmann, D. Weinhold (75. Mavlonazarov).
Tore: 0:1 Gola (13.), 1:1 Stiebinger (14.), 1:2 Löwe (24.), 2:2 Marbach (50.), 3:2 Torge (58./FE), 3:3 Gola (67.), 4:3 Marbach (72.) 
SR: Göpfert (Freiberg)
Zuschauer: 52